Die Durchsage

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Gut gelaunt stieg ich aus dem stickigen Bus und überquerte den Parkplatz, um zu meiner Schule zu gelangen. Schon von Weitem sah ich meine beste Freundin Tara und winkte ihr grinsend zu. Sie jedoch ignorierte meine Geste und verschränke mürrisch die Hände vor der Brust. Kein gutes Zeichen. Was war passiert?
»Hi, Tara! Wie geht's wie steht's, alte Freundin?« Ich tat abermals unwissend und lächelte was das Zeug hielt. Jedoch funktionierte es nicht lange und mein Lächeln begann zu bröckeln.
»Das fragst du mich ernsthaft noch? Du hast allen erzählt, dass ich auf Ryan stehe und tust dann so unschuldig!?« Wütend starrte sie mich an und ich schrumpfte einwenig zusammen unter ihrem Blick. Ich hatte schon lange nicht mehr einen Werwolf so wütend erlebt.
»Ich war das nicht!« Tara schnaubte nur verächtlich.
»Bitte glaub mir doch!«, setzte ich flehend hinzu. »
»Und wieso sollte ich?«
»Weil ich deine bestenFreundin bin! Ich habe im Winter die Türen mit Schnee voll geschüttet, sodass sie nicht geöffnet werden konnten und der Unterricht ausfiel. Ich habe über tausend Wasserbomben in der Eingangshalle platziert und der Unterricht wurde um zwei Stunden verschoben. Ich habe unserem Sportlehrer Spaghetti in seine Straßenschuhe gekippt, aber ich habe sicherlich niemals etwas über deine Liebe zu  Ryan ausgeplaudert!« Einwenig enttäuscht von Tara ließ ich den Kopf hängen. Hätte nie gedacht, dass sie mir sowenig vertraute.
»Du hast recht. Tut mir leid. Du würdest niemals etwas geheimes ausplaudern. Verzeihst du mir?« Bittend sah sie mich an.
»Ist schon okay. Und natürlich verzeih ich dir.«
Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich meine beste Freundin in eine feste Umarmung.

Grübelnd liefen wir durch die kahlen Gänge unserer Schule und dachten über Ryan und das Geheimnis von Tara nach.
»Wer wusste davon?«, dachte ich laut und stierte mit zusammengezogenen Augenbrauen auf den Boden.
»Keine Ahnung, aber jemand muss und belauscht haben oder... mein Tagebuch!« Tara stöhnte laut auf gab sich einen Facepalm.
»Meine kleine Schwester muss es in die Finger gekriegt und anschließend darin gelesen haben. Oh nein!« Verzweifelt fuhr sie sich durch die glatten blonden Haare.
»Was machen wir denn jetzt?«
»Viel können wir nicht tun. Aber am Besten suchen wir mal deine Schwester auf und quetschen sie aus. Eine ordentliche Standpauke dazu!« Nickend stimmte die Blondine meinem Plan zu und wir beide machten uns auf den Weg...

»Oh ne! Die Stunde hat angefangen und kein Spur von meiner Schwester. Jeder dem ich bis jetzt begegnet bin, sieht mich dazu noch ganz seltsam an. Ich wette mit dir die halbe Schule weiß mittlerweile davon.«
»Keine Sorge. Wir kriegen das schon irgendwie wieder hin«, versuchte ich meine beste Freundin aufzumuntern, jedoch mit nur geringen Erfolg.
»Das sagst du so leicht.« Traurig ließ sie den Kopf hängen und wir beide liefen still zu unserem Klassenraum. Der Gong war ertönt und war ein Zeichen für uns, uns in die entsprechenden Räume zu begeben.

Gerade betraten wir das Klassenzimmer, als eine Durchsage ertönte: »Liebe Frauen und Werwölfinnen ohne Mates ab 16 Jahren: heute Nachmittag um 18:00 Uhr, findet ein wichtiges Treffen in unserem Rathaus statt. Einige der mächtigsten Alphas sind auf Durchreise und suchen ihre Mates. Deshalb erwarte ich euch heute alle pünktlich und verlasse mich auf euere Manieren. Liebe Grüße, der Bürgermeister.« Mit diesen Worten beendete er seine Rede und ein leichtes Knacken war zu hören, bevor wildes Getuschel ausbrach.
»Na ganz toll! Dein Vater hat mir gerade den Tag versaut!«, meckerte ich an Tara gewandt und funkelte wütend die Lautsprecher in der Ecke des Raumes an.
»Kann ich ja nichts dafür. Und jetzt komm, der Unterricht beginnt gleich.« Sie zuckte teilnahmslos mit den Schultern und zog mich dann zu unserem Platz in der zweiten Reihe.
Einige Minute später erschien unsere Lehrerin in Englisch, Miss Miller und begann über die Revolution Groß Britanniens zu sprechen. Ich hörte nur mit einem Ohr zu, meine Aufmerksamkeit galt immer noch der Aussage des Bürgermeisters. Mir war ziemlich unwohl bei dem Gedanken, möglicherweise die Mate von so einem Werwolf zu sein. Ich kam nicht besonders gut mit ihnen zurecht und hielt mich deswegen fern von ihnen. Bei Tara war das etwas anderes. Sie hatte damals, als ich noch neu hier war, Partei für mich ergriffen und seitdem waren wir unzertrennlich.
»Athena! Wo sind wir denn schon wieder mit den Gedanken?«, fragte die Stimme von Miss Miller harsch und riss mich somit aus meinem Gedanken.
»Sicher nicht bei ihrem langweiligen Unterricht. Wieso überhaupt? Heute ist der letzte Tag vor den Ferien und nicht einmal da verschonen sie uns.« Ich hatte sie noch nie gemocht. Die ganze Klasse war still geworden und hörte gebannt unserem Dialog zu.
Empört schnaufte die Englischlehrerin und stützte die Hände in die Hüften. »Englisch ist sehr wichtig und gerade du, in der 10. Klasse solltest dies so langsam verstanden haben« , gab sie zynisch von sich.
»Verstanden habe ich es schon, nur interessieren tut es mich nicht.« Herausfordernd blickte ich sie an und lehnte mich zurück, wobei ich betont lässig die Beine übereinander schlug.
»In english please«, begann sie auf einmal zu sprechen, doch ich ließ mich nicht groß von meinem Vorhaben ablenken.
»Fuck you!«, rief ich und genau in diesem Moment, beendete der Gong die Stunde. Lachend hasteten Tara und ich aus dem Raum, bevor auch nur ein Wort mehr die Lippen von Miss Miller verließen.

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Juhu, endlich fertig ! Hoffe es hat euch gefallen und lasst doch mal ein Sternchen oder einen Kommentar da. Freue mich, dass ihr überhaupt so weit gekommen seid und wünsche noch viel Spaß😌💪🏻.
LG Eisblne

Der Wolf in mirWhere stories live. Discover now