Kapitel 39 | Always and forever, not for me

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Claire P.O.V.

Langsam öffnete ich meine Augen und seufzte anschließend genervt auf. Es war schon lange nicht mehr passiert, dass ich mich während des Zustand meines kurzzeitigen Todes an etwas aus meiner Vergangenheit erinnert hatte. Und dann auch noch aus meiner Kindheit...

Damals war es anders gewesen, vielleicht manchmal sogar einfacher. Doch niemals so wie jetzt.

Damals waren meine Geschwister und ich unzertrennlich, sie hatten mich zwar beschützt, aber nicht auf diese abwertende Art mit der sie mir zeigten, dass ich einfach zu jung, zu schwach und zu dumm war um mich selbst zu schützen.

Nik und Kol waren damals meine Lieblinge gewesen. Wie ironisch ich weiß. Doch mit den beiden hatte ich diese tiefe Bindung gehabt und wir hatten über alles reden, aber auch jeden Scheiß machen können. Erst als ich älter wurde hatte sich schließlich die Bindung zu Rebekah und Elijah gefestigt.

Finn war schon immer eine Nummer für sich gewesen und Henrik war einfach zu früh gestorben...

Seufzend richtete ich mich langsam auf. Ich war wie es aussah in meinem alten Zimmer, erschrocken zuckte ich zusammen als ich Kol gegenüber von mir in einem Sessel sitzen sah.

»Da ist ja jemand auch mal wach« er begann zu grinsen an als er geschmeidig vom Sessel sprang um sich dann gleich wieder vor mich hinzuhocken.

»Es ist lange her, dass du etwas gesagt hast und wir uns nicht gleich umbringen wollten« meinte ich und stützte meine Ellenbogen auf meinem Oberschenkeln ab.

»Es ist lange her, dass du hier bei uns warst ohne gleich so viel Drama mitzubringen« erwiderte er während er mit den Schultern zuckte.

Ich nickte mit einem traurigen Lächeln.

»Ihr scheint mich ja nicht allzu sehr vermisst haben«

»Wir dachten du seist tot«

»Groß gestört hat es euch ja trotzdem nicht« erwiderte ich noch immer genervt. Denn ich hatte sie ja gesehen, gesehen wie wenig sie getrauert hatten.

Genervt rollte er nur mit den Augen.

»Du verstehst es nicht, aber lassen wir es... Ich sage den anderen mal Bescheid, sie machen sich Sorgen um dich«

Langsam ließ mich zurück aufs Bett fallen als er ging. Ich wusste nicht wie Kol es mit ihnen aushielt, denn bei ihnen fühlten man sich einsam. Denn schon seit Jahrhunderten hatten sie ihr für immer und ewig. Doch nur die drei. Kol und ich waren nie ein Teil davon...

Lange blieb ich mit diesen Gedanken nicht alleine. Nach wenigen Minuten trat Nik ins Zimmer und setzte sich neben mich aufs Bett.

»Wir haben uns eben alle lange unterhalten und wir machen uns Sorgen um dich«

Ungläubig schüttelte ich nur den Kopf. Er erzählte mal wieder nur Schwachsinn.

»Wieso solltet ihr das?« Automatisch zog ich meine Augenbrauen zusammen.

»Du bist immer noch unsere Schwester, das warst du schon immer und egal wie sehr ich dich hasse für das was du sagst und tust, ich könnte dich nie töten. So sehr ich es auch wollte«

Ich lachte. Das war doch alles verrückt und so makaber. Wir hassten einander für das was der andere tat, aber nicht für die Person allein. Ich sah hier immer noch meinen Bruder. Der Bruder, der damals meinen ersten Freund bedroht hatte, weil wir zu spät von einem Ball kamen. Der Bruder, der egal was war jeden mit dem ich Probleme hatte aus dem Weg geschafft hatte.

Er hatte alles für mich getan.

»Was hat sich nur zwischen uns geändert?«

Mein Blick landete auf meinem Bruder, der die Wand vor uns anstarrte.

»Wir hielten dich all die Jahre für tot und auf einmal sehen wir dich hier und du greifst uns einfach so an«

Für einen kurzen Moment war ich wirklich sprachlos.

»Ihr wolltet mich doch gar nicht wieder zurück haben! Du hast es doch eindeutig gesagt! Ich solle mich bloß nicht mehr blicken lassen! Ich kann deine Worte noch heute in meinen Ohren hören«

Keine Sekunde später stand er auch schon direkt vor mir, seine Augen durchbohrten mich und seine Haltung sprach pure Verzweiflung.

»Ich hatte es nie so gemeint. Ich war wütend, dass du nicht auf uns hören wolltest, weil wir dich beschützen wollten. Ich war wütend, weil du den Gilbert uns vor gezogen hast«

Tränen stiegen mir mittlerweile in die Augen, auch wenn ich das nicht wollte. Schnell wischte ich diese mit meinem Handrücken weg.

»Ich war jung Nik, naiv und verliebt. Ich würde ihn nie über euch stellen, aber ich habe es gehasst, dass ihr mich so behandelt habt als wäre ich zu jung und zu dumm um für mich selbst zu entscheiden. Wie ihr versucht habt mein Leben zu kontrollieren, wie unsere Eltern damals. Ihr hattet keinerlei Vertrauen in mich. Und er gab mir dieses Vertrauen, diese Freiheit für mich selbst zu entscheiden und er gab mir Liebe. Jedenfalls hatte ich das zu dem Zeitpunkt gedacht... Was ich meine ist, er gab mir das was ich wollte und brauchte. Ich brauchte diese Selbstständigkeit«

»Du bist doch unsere kleine Baby Schwester. Und das wirst du immer bleiben, da kannst du noch um die tausend Jahre älter sein«

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen.

»Aber wieso habt ihr euch dann so scheiße verhalten? Keiner von euch hat sich gefreut mich zu sehen und erst jetzt, nachdem Aven tot ist, können wir miteinander in Ruhe reden...«

»Du hast uns doch durch ihn ersetzt. Wir haben um dich getrauert, wir waren Wochen lang am Boden zerstört und dann tauchst du plötzlich auf, lebendig und mit einer neuen Familie. Wie sollen wir uns denn fühlen? Du hast es ja nicht für nicht nötig gehalten uns zu informieren, dass du es überlebt hast. Stattdessen tauchst du auf um dich gegen uns zu stellen. Gegen mich«

Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände.

»Du weißt wie sehr ich unter diesem Fluch gelitten habe... doch du hast mich voller Hass angesehen, diesen Blick hatte ich bei dir zuvor noch nie gesehen und es hat mir das Herz erneut aus der Brust gerissen. Unser Erzeuger hat mich damals so angesehen und als du es auch getan hast, da war ich einfach der Meinung, dass du nicht mehr du selbst warst. Nicht mehr meine Schwester.«

Die Tränen rollten nicht nur mir über die Wange, mein Bruder stand hier vor mir und erklärte mir wie sehr ich ihn verletzt hatte.

»Es tut mir leid Nik, dass ich dir dieses Gefühl gegeben habe. Ich wollte das nie aber ich habe so viele Geschichte gehört was du alles schreckliches getan und dann wolltest du auch noch den Fluch brechen. Du wirst dadurch beinahe unbesiegbar. Ich hatte einfach Angst, dass du die und unserer Familie noch mehr Feinde machst. Ich konnte das nicht so einfach akzeptieren und das wird auch noch eine Weile dauern...«

»Ich verstehe. Lass dir so viel Zeit wie du willst. Und das mit Aven... ich kann nicht in Worte fassen wie sehr es me leid tut, Liebes. Ich wollte nicht, dass es soweit kommt«

»Danke Nik. Ich brauche wirklich erstmal Zeit. Es ist viel passiert und gerade ist alles noch so irreal... Ich kann es einfach noch nicht glauben. Er war alles was ich in den letzten Jahren hatte.«

»Aber jetzt hast du uns.«

~*~

Nach langer Zeit kommt mal wieder ein Kapitel... Ich hoffe es gefällt euch. Ich habe mit dem Kapitel echt gekämpft 😅💕 

Lasst mich doch mal wissen was ihr denkt und ob es wirklich so friedlich zwischen den Mikaelsons bleibt... 😏

~ May

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 07, 2018 ⏰

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