Kapitel 32 | Die Vergangenheit holt ein

1.6K 63 6
                                    

Claire P.O.V.

Der Schock war schnell überwunden und dann lag ich auch schon mit den Armen hinter dem Rücken auf dem Boden und Nik über mir.

»War das jetzt nötig?« fragte er mich und ich begann zu lachen.

»Ich war hungrig, ich habe mich gefühlt als hätte ich 10 Tage nichts gegessen. Also ja, es war nötig... Und da wir das jetzt geklärt haben, kannst du bitte von mir runter gehen? Du hast in den 1000 Jahren nämlich nicht abgenommen«

Ich hörte jemanden kichern und das schlich mir ein Grinsen ins Gesicht, Freya hatte wohl denselben Humor wie ich.

»Niklaus jetzt geh runter von ihr«

Und das tat er dann auch zum Glück, langsam richtete ich mich auf und ließ erstmal alle meine Knochen knacken. Das fühlte sich gut an.

»Vampir Sein hin oder her, du bleibst«

Meine Augenbraue wanderte nach oben und ich schaute Nik fragend an.

»Klar. Natürlich.« Das war doch selbstverständlich und genauso selbstverständlich rollte ich mit den Augen.

»Hast du eigentlich noch alle Tassen im Schrank?! Wieso sollte ich denn bitte freiwillig hier bleiben?!«

Ich schaute zu meinen anderen Geschwistern und Elijah schien schon zu wissen was jetzt kam.

»Gehst du, wird es schmerzvoll, aber nicht nur für dich Liebes...« Mein Bruder kam mir bedrohlich nah und sein überhebliches Grinsen konnte man nicht mehr übersehen.

»... Denn dann muss auch dein kleiner schwacher Mensch daran glauben und wir wissen ja alle anhand deines Verhaltens wie wichtig er dir ist«

Ich senkte meinen Kopf und schaute auf meine Hände, ich bohrte schon voller Wut meine Fingerkuppen in meine Handfläche und etwas Blut floss sogar schon. Langsam ein und aus atmen. Lass ihn bloß nicht gewinnen.

Egal wie sehr ich versuchte mich in diesem Moment zu kontrollieren, eigentlich wollte ich das gar nicht.

Meinen Blick hob ich langsam, gleichzeitig traten die Adern unter meinen Augen hervor und ich fletschte die Zähne.

»Drohe mir noch einmal damit, dass du ihm etwas antust und ich schwöre dir Brüderchen, ich zeige dir liebend gern was mit den letzten Idioten passiert ist, die sich getraut haben das zu tun. «

Er lachte darüber nur und hob mein Kinn provozierend hoch. Sein Blick bohrte sich in meine Haut, aber ich würde nicht nachgeben.

»Denkst du ich habe Angst vor dir? Vor meiner kleinen Schwester, die immer versucht alles richtig zu machen?«

Jetzt war ich die, die begann zu lachen und Nik zog schonmal seine Hand zurück.

»Du denkst doch nicht wirklich ich versuche alles richtig zu machen?...«

Ich begann nun noch mehr zu lachen und Nik schaute mich verdutzt an, ich hatte eben auch noch ein Paar Asse im Ärmel und außerdem:

Er kannte mich nicht. Jeder verändert sich und dann noch über 200 Jahre.

»... Wer ist jetzt bitte das naive kleine Kind von uns? Das einzige was ich versuche ist dich zu stoppen und somit mich und Aven zu schützen, Aven auch nur solange bis er an einem natürlichen Tod gestorben ist, der Rest ist mir egal. Also willst du deine Drohung noch einmal überdenken oder soll ich dir zeigen, dass deine kleine Schwester dich auf die Knie zwingt?!«

Er sagte nichts, er schwieg und ich wusste, dass er überlegte. Überlegte was das beste in dieser Situation war und ich wollte ihn reizen, ich wollte ihn wütend machen und meiner Wut Luft machen.

»Es reicht jetzt Claire! Es reicht von euch beiden, ihr sollt aufhören euch zu drohen und gegenseitig zu reizen!« Elijah tauchte vor mir auf und verhinderte so das schlimmste. Sonst wäre das hier in einem Massaker geendet...

Ich seufzte genervt und verschränkte die Arme vor der Brust. Wieso unterstützte er Nik? Wieso wollte er ein Monster auf die Welt los lassen?

»Ihr wisst gar nicht wie ähnlich sie euch ist« ertönte auf einmal Freyas Stimme und wir schauten sofort zu ihr. Wie kam sie da jetzt drauf?

»Ihr habt gemeint sie sei ganz anders, sie passt nicht in unsere Familie und doch ist ein Abbild von uns allen.

Sie ist genauso überfürsorglich und ehrlich wie Elijah, sie hat eine genauso provokante und hinterlistige Art wie Kol und wie Rebekah ist sie stolz und daran gewöhnt das zu bekommen was sie will. Sie ist auch der Meinung unsere Familie besteht aus Monstern, derselben Meinung war auch Finn und sie ist genauso rebellisch und eigenständig wie ich es bin...« Sie machte eine Pause, eine wirklich dramatische Pause.

»...Aber am deutlichsten hat sie das feurige und wilde Temparament wie Niklaus und sie vergibt wie es scheint genauso langsam wie er. Sie ist stur und sie vertraut niemanden voll und ganz... Und erklärt mir doch mal jemand, dass sie keine Mikaelson ist.«

Das ich wohl überrascht und regelrecht überfordert war, wäre eine klare Untertreibung gewesen. Und das aus dem einfachen Grund, dass sie vollkommen Recht hatte und es keiner von uns wahr haben wollte, es nicht glauben konnte.

»Ich kenne euch seit ein Paar Tagen und Claire seit nicht mal einer Stunde und sehe das, sehe diese Ähnlichkeiten. Ich will gar nicht wissen was passiert ist, dass eure, unsere, kleine Schwester so wenig mit euch zu tun haben will«

»Was hat das jetzt hier mit zu tun?! Mit dieser Situation?« fragte ich sie und ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Nik schüttelte nur den Kopf, Bex schaute erstaunt und ungläubig, Kol lachte in sich hinein und Elijah? Elijah war nun derselben Meinung wie Freya.

»Weil ihr euch so behandelt als wärt ihr Feinde, sie behandeln dich wie den Feind und das obwohl sie alle genauso sind. Ich wollte ihnen zeigen, dass du so bist wie sie und dann habe ich mich gefragt was dich dazu gebracht hat, sie nicht mehr als deine Familie anzusehen. Du siehst sie als Bekannte, als Probleme aus der Vergangenheit...«

»Weil sie das sind!« unterbrach ich sie frustriert und fuhr mir mit den Händen durch die Haare. Sie waren die bösen Geister aus meiner Vergangenheit, die ich los werden wollte. Ich wollte nichts mehr mit ihnen zu tun haben, aber ich kann einfach nicht zulassen, dass die bösen Geister die ganze Menschheit zerstören.

Warum war es so schwer zu verstehen?!

»Was ist passiert?«

Ich schüttelte nur den Kopf. »Sie kennen den Grund und mir geht dieser Grund nicht mehr aus dem Kopf und das ganz einfach, weil ich so oft von diesem Tag träume. Ich kann ihn nicht vergessen, denn er hat alles verändert.»

Bloody Bloody Secret - The Originals #vampireaward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt