Es ist mitten in der Nacht, seine Mutter hatte soeben Besuch, weshalb Jungkook durch die Geräusche der knarrenden Tür geweckt wurde.

„Der sah aber ganz anders aus, als der andere Freund von ihr, der neulich da war.." sieht Jungkook zu seinem Vater auf, kann sowieso nicht mehr schlafen.

„Deine Mutter hat viele Freunde, Jungkook."
der Blick seines Vater ist zu dem Kamin gerichtet, er mustert die lodernden Flammen.

Offensichtlich ist seine Frau, Mrs. Jeon, ihm untreu. Und das schon so lange, seit der Geburt Jungkooks.

„Hast du denn auch Freunde, Papa?" stützt der Sohn sich an der Sessellehne seines Vaters an.

„Nein, deine Mutter genügt mir. Und du bist mein allerbester Freund, Kleiner." lächelt Mr. Jeon schwach auf seinen Sohn, seinen Stolz, herab.

Jungkook ist der einzige Grund, wieso er sie niemals verlassen zu können scheint. Oder vielleicht ist es auch der letzte Funken Liebe, der zwischen ihnen lodert.

Diese letzte Hoffnung, die Erinnerung.

„Jungkook, was machst du da am Feuer! Geh ins Bett." betritt seine Mutter plötzlich nur im Seidenmantel bekleidet das Wohnzimmer.

Schnell greift sie ihrem Sohn unter die Arme, hebt ihn hoch, sodass sie ihn im Arm hält.

Jungkook lehnt sich an seiner Mutter an, schließt seine Augen. Ohne zu warten, trägt sie ihn die Treppen hoch, bringt ihn zu seinem Zimmer.

„Mama.." seufzt er, als seine Mutter gerade sein Zimmer verlassen will.

Sie dreht sich um, hält in ihrer Bewegung inne.

„Papa ist doch ein bester Freund, oder?" säuselt er, spürt von klein auf jeden Abend diese Stimmungen im Haus.

Dieses schlechte Gefühl, dass dem Jungen zeigt, dass eine Ehe kompliziert und schmerzhaft sein kann.

„Dein Vater ist viel mehr als ein Freund, Schätzchen. Ich liebe deinen Vater." setzt sie sich wieder an sein Bett.

„Liebe?" fragt Jungkook kleinlaut.

„Ja, die Liebe. Wenn du eines Tages jemanden findest, den du lieben wirst, wirst du es fühlen. Verliebt und ein anderer Mensch wirst du sein." flüstert sie.

Direkt assoziiert Jungkook den merkwürdigen Gesichtsausdruck seines Vaters, wenn dieser über deine Mutter spricht.

Jungkook denkt sofort, dass dies etwas mit ‚Liebe' zu tun hat. Dass Liebe einen so fühlen lässt.

Dass Liebe einen traurig macht?
Einen an sich zweifeln lässt.

„Ein anderer Mensch? Bin ich dann nicht mehr Jungkook?" gähnt er.

Sie schüttelt den Kopf.
„Natürlich bist du noch Jungkook. Aber nicht mehr nur Jungkook, sondern ein Teil von ihr."

Der kleine Junge schließt seine Augen, seine Mutter verlässt leise das Zimmer.

Seine Eltern lieben sich, das ist wahre Liebe.
Und sein Vater ist nie glücklich, wenn er über die Liebe spricht, denkt sich der Sechsjährige.

Aber es ist die Liebe, also ist es normal.
Sonst wären seine Eltern ja nicht zusammen, oder? Wenn es die Liebe nicht gäbe.

flashback ending

SLUT Where stories live. Discover now