Teil 10

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Während die Anderen schon vorgehen und sich etwas zu Essen holen, spreche ich mit Liam über meine Vermutung.

“Liam? Etwas ist komisch an dir! Ich weiß nicht was es ist, aber es bereitet mir ein mulmiges Gefühl. Du verschwindest immer spurlos und keiner weiß wo du bist, dann tauchst du wie aus dem Nichts auf und bist total anders. Und diese Geschichte mit der Blutkonserve kommt mir langsam auch gelogen vor. Zwei mal habe ich schon in Vampiraugen gesehen, und ich rechne das eine Mal aus meinem Traum gar nicht dazu. Das kann ich mir doch nicht alles einbilden?! Liam, sag mir bitte, dass ich nicht den Verstand verloren habe!”

“Alicia, bist du wahnsinnig? Du kannst mir doch nicht allen ernstes hier mitten in einer Basisstation unterstellen infiziert zu sein! Weißt du was die dann mit mir machen?”

“Ja, du wirst solange eingesperrt bis du dich verwandelst und wenn es soweit ist werden sie dich töten”, sage ich trocken und unterdrücke mein Schluchzen.

“Und das willst du?”

“Nein, aber wenn du nicht infiziert bist passiert ja auch nichts und sie lassen dich frei”, krächze ich mit wässrigen Augen.

“Aber du könntest mir doch einfach glauben, wenn ich dir sage, dass ich gesund bin!”, spricht er sanft und nimmt mein Gesicht in seine Hände.

“Das heißt also ich habe meine Verstand verloren”, schluchze ich leise.

“Nein das hast du nicht”, tröstet er mich, “Du stehst einfach nur unter Stress so wie wir alle”

Seine Worte beruhigen mich, er hat Recht, seit Monaten sind wir nun dem Virus ausgesetzt,
kaum dachten wir wir haben die Grenze der roten Zone erreicht, heißt es von Seiten der Regierung, dass sie ausgedehnt wurde und wir wieder in der Mitte gelandet sind. Dann kommt das kleine Vampirmädchen dazu. Und mein Traum.

“Ich hab von dir geträumt”, murmle ich.

“Wirklich? Ich war in deinem Albtraum?”

“Du warst nicht in meinem Albtraum, du warst der Albtraum”

“W-was?”, stutzt er.

“Du warst ein Vampir, mit weißblauen Augen, Fangzähnen und du hattest keinen Puls mehr. Und das allerschlimmste daran war, dass du mich gebissen hast und es kein entrinnen aus diesem Schmerz gab”

“Deshalb bist du also so durchgedreht”, stellt er fest und lässt mich wieder los.

“Ich hatte einfach Angst, dass mein Traum Realität sein könnte”

“Es war aber nur ein Traum, hier fühl mal, ich hab einen Herzschlag”, befiehlt er und führt meine Hand zu seinem Herz.

“Stimmt”, gebe ich zu und trockne mein Gesicht mit meinem Ärmel.

“Könnten wir dann bitte auch was essen, ich verhungere fast, ich hab außer deinem Riegel noch nichts gegessen heute”, jammert er und lächelt mich tröstlich an.

“Hey ihr zwei, schlechte Nachrichten, die nächsten Tage wird es durchgehend Regnen, das heißt wir können nicht weiter”, erzählt Leni und reicht mir eine Dose warmer Ravioli.

“Hoffentlich baut unser Schnuckelchen hier nicht wieder irgendeine Scheiße und wir werden rausgeworfen”, stichelt Tom.

Verwirrt sieht Liam zu ihm, da Tom eigentlich kaum spricht.

“Schnuckelchen?”, wiederholt er amüsiert.

“Sag bloß du hast es nicht gemerkt?”, schmunzelt Tom.

“Was denn?”, stutzt Liam.

“Okay Süßer, noch mal für danz Dumme! Ich. Bin. Schwul!", lacht Tom.

BlutvirusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt