Teil 5

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“Die nächste Basis, die wir ansteuern wollten, wurde in Quarantäne genommen, da es scheinbar ein Infizierter hinein geschafft hat”

“Aber wir schaffen es doch niemals in einem Stück bis zur übernächsten Station”, sage ich unsicher.

“Nein, niemals, wir werden ein paar Tage hier bleiben vielleicht macht die Station dann wieder auf”, fährt Mattis fort.

Wir verbringen also den ganzen Tag in der Basis, sie ist fast leer, bis auf ein paar Angestellte und einigen Reisenden ist niemand hier. Die Gruppe hat sich entschlossen den Tag draußen zu genießen, nur Liam liegt auf dem Feldbett und starrt an die Decke.

“Was machst du denn hier drin? Komm doch mit nach draußen”, schlage ich vor, während ich etwas aus meinem Rucksack hole.

“Lieber nicht, ich weiß ja, dass die Anderen mich nicht leiden können”, lehnt er ab.

“Ach komm schon. Leni dachte du wärst ein Vampir, Mattis ist generell skeptisch gegenüber jedem und die Jungs sind bloß Eifersüchtig, weil Mia dich heiß findet und ich dich Jan vorgezogen habe”

“Trotzdem”, grummelt er.

“Sag bloß du bist tatsächlich ein Vampir und hast Angst vor Tageslicht”

“Ja ich bin ein Vampir, siehst du?”

Er leckt sich mit der Zunge über seine kleinen Eckzähne.

“Damit werde ich dich beißen und dir das Blut aussaugen”

“Da bekomme ich eher Knutschflecken, als dass du mir damit die Kehle aufreißt, du Möchtegernvampir. Also was ist jetzt?”

“Na gut, ich komm mit”

Draußen scheint die Sonne, die Gruppe hat es sich auf der Wiese gemütlich gemacht und sonnt sich.

“Hey guckt mal wen ich gefunden habe, unseren kleinen Vampir”, lache ich.

“Müsste der eigentlich nicht in Flammen aufgehen, wenn er in die Sonne kommt?”, will Jan wissen.

“Er ist kein Vampir”, stellt ausgerechnet Leni klar.

Einige Tage vergehen, die ganze Zeit verbringen wir in der Basisstation, aber die nächstgelegene öffnet wahrscheinlich gar nicht mehr. Am Abend wollen wir ins Bett gehen doch Liam ist nicht da.

“Hey habt ihr Liam gesehen?”, frage ich Jan und Mia.

“Er sagte vorhin was von ‘Abendspaziergang’”, erzählt mir Mia.

“Naja er wird schon wieder kommen”, beruhige ich mich selbst.

Eine Stunde später fehlt immer noch jede Spur von ihm, so groß ist die Basis nicht, dass man solange drin rumspazieren kann. Leise schleiche ich mich aus dem Schlafbereich und überlege wo ich hingehen könnte.

“Alicia?”, ruft jemand hinter mir.

Erschrocken drehe ich mich um und sehe Liam an, der gerade aus der Toilette kommt.

“Ach da steckst du?! Ich hab mir schon Sorgen gemacht”

“Sorgen? Ich war doch grade mal ein paar Minuten spazieren”, lächelt er.

“Du warst über eine Stunde weg”, erkläre ich ihm und tippe auf meine Armbanduhr.

“Naja ich bin ja hier, wir können also ins Bett gehen”

Ich folge ihm und frage mich wirklich was er so lange gemacht hat.

BlutvirusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt