Prolog

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Es war ein stürmischer und regnerischer Samstagabend. Zwei Mädchen, nicht älter als zehn Jahre, standen in einem dreckigen Hinterhof. Es war dunkel. Das eine Mädchen hatte weißes Haar, sie fiel mit tränenüberströmten Gesicht auf die Knie. Das andere Mädchen, mit dunklem Haar, stand nur verstört neben ihr. Beide blickten auf zwei blutbefleckte Leichen, eine Frau und ein Mann. Die Frau hatte ein blutverschmierten Hals, und dort wo eigentlich der Kopf sein soll, war nichts als rosa fleischige Hautfetzen. Der Kopf lag ein Stück entfernt. Ihre Augen kuckten glassig und verstört geradeaus. Die Mundwinkel waren aufgeschlitzt worden, so das es aussah als würde sie lachen. Ihre Beine standen in einem  grotesken Winkel von ihrem Körper ab. Der Mann batte abgehackte Hände. Auf seiner Stirn war ein Einschlussloch aus dem Blut quoll. Seine Augen waren herausgeschnitten, sie lagen neben ihm. An seinem Oberkörper waren mehrere Wunden von Messerstichen zu sehen. Es war ein grausamer Anblick. Beide Leichen lagen in einer Blutlarche. Das Mädchen mit dem weißen Haar kniete in dem Blut und hielt weinend die Hand der Frau. Die Hand war noch warm, lange konnten sie noch nicht tot sein.
»Warum?... Warum ausgerechnet sie?«, murmelte die mit dem weißen Haar. Wütend schrie sie »WARUM UNSERE ELTERN!!!«
Sie zerrte an dem Kleid ihrer Mutter und drückte ihren Kopf auf den Bauch der Leiche. Ihre schönen weißen Haare hingen in der Blutlarche. Ihre Schwester riss sie zurück »Beruhig dich...«
»LASS MICH! «, schrie sie und sprach dann mit zittriger Stimme weiter »Das ist so unfair...Warum mussten SIE sterben? Ich will nicht ohne sie weiterleben... «
Tränen rollten ihr über die Wangen und tropften auf das Kleid ihrer Mutter.
»Komm, steh wieder auf", sie half ihrer Schwester aufzustehen » Wir sollten von hier verschwinden. «
» Nein! Wir können sie doch nicht einfach hier lassen!!!«
» Sonst können wir nichts machen.  Wir haben jetzt nur noch uns gegenseitig, Ogawa.«
»Tawada...was sollen wir jetzt machen? «, fragte sie mit zittriger Stimme. Ihre Kleidung und ihr Haar trieften von dem Blut ihrer Eltern.
» Ihr solltet nicht allein hier draußen sein. Hier ist es gefährlich... Ihr könntet in die Hände von bösen Menschen geraten. «, eine Stimme kam aus der Dunkelheit. Die Stimme eines Mannes.
» Wer bist du?«, Tawada stellte sich vor ihre Schwester.
,,Ich bin der, der euch helfen kann... Ihr seid allein, völlig schutzlos in dieser Welt...Keine Woche würdet ihr überleben!«
»Was willst du von uns?!«, Tawada blickte in alle Richtungen, wusste aber nicht von wo die fremde Stimme kam.
» Ich kann euch helfen. Ihr könnt bei uns leben, denn dort seid ihr sicher«, ein Mann trat aus der Dunkelheit » Mein Name lautet Ogai Mori«
Hinter ihm traten noch zwei Gestalten aus der Dunkelheit. Eine hatte ein Hut auf und orangenes Haar, der andere braunes Haar und Verbände im Gesicht.
Ogai zeigte auf den Orangenen » Das ist Chuya Nakahara. Und das...«, er zeigte auf den anderen » Das ist Osamu Dazai.«

- Eschenstern

Bungo Stray Dogs- Twin Painters  ( FF ) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt