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Verdutzt stand ich da. Er hatte mich einfach so geküsst. Gut, es war kein richtiger Kuss, aber trotzdem. Wieder ein mal konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Langsam gingen meine Gedanken wieder zu den Sandwiches über. Ich wechselte das Schneidebrett und das Messer, weil ein wenig Blut daran war. Ich lief ins Nebenzimmer um Weingläser aus einem Schrank zu holen.
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Während die Brotscheiben im Toaster waren lief ich schon mal ins Wohnzimmer und brachte den Wein mitsamt Gläsern zu Stephen. "Geht es wieder?" Ich stellte die Sachen ab und setzte mich kurz zu ihm. "Ja, es ist nicht schlimm. Alles gut." Ich schaute ihn an. "Darf ich mal?" Er nickte. Also nahm ich das Küchentuch von seiner Hand und betrachtete die nun etwas weniger blutende Wunde. "Tut es sehr weh?" Mit leichtem Druck tupfte ich das Blut ab. Stephen hielt meine Hand sanft mit seiner anderen fest. "Ja, danke." Er öffnete seine Hand um mir somit zu zeigen, dass ich ihm das Küchentuch wieder geben sollte. "Mach dir keine Gedanken. Es ist nicht das erste mal seit dem Unfall und der vielen Operationen, dass ich mich schneide." Ich hörte den Toaster piepen und stand auf. "Okay." Mit schnellen Schritten lieg ich in die Küche.
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Nach ein paar Minuten lief ich mit zwei Tellern zurück ins Wohnzimmer. Stephen nahm mir die Teller ab und stellte sie auf den Tisch. Ich setzte mich neben ihn. Er reichte mir ein Glas Wein. "Worauf wollen wir anstoßen? Darauf, dass ich noch lebe, oder eher darauf dass wir keine Ahnung haben wieso?" Ich schaute ihn an. "Ich würde sagen auf beides."
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Nach unserem kleinen Dinner fing Stephen an darüber zu reden wie er mich untersuchen wollte. "Ich nehme gleich den Stein heraus und dann möchte Ich, dass du ihn noch ein mal in die Hand nimmst, mit der du ihn das erste mal berührt hast. Weißt du noch welche es war?" Ich nickte. "Gut." Er rückte ein Stück weiter nach hinten und machte irgendwelche Bewegungen mit seinen Händen und Fingern. Die Kette öffnete sich. Das strahlende Licht des Steines brannte in meinen Augen. "Ohje ist das hell. War das vorhin auch schon so?" "Ja, nur da war er draußen, umgeben von dem Sonnenlicht." Da hätte ich selber drauf kommen müssen. "Versuche ihn mal herauszunehmen.", sagte Stephen. Mir leicht zitternden Händen nahm ich das Amulett von seinem Hals. "Denk an die Hand."
Ich legte meinen Daumen, Zeige- und Mittelfinger meiner rechten Hand um den Stein und wackelte leicht daran. "Spürst du etwas an deiner Hand?" Ich konzentrierte mich darauf. "Es kribbelt jetzt etwas intensiver. Aber sonst ist alles wie immer." Mir einem Ruck in meine Richtung löste sich der Stein. Nun lag er in meiner Handfläche. "Und jetzt?" Stephen räusperte sich. "Jetzt hoffe ich, dass du nicht doch noch explodierst." Er legte seine Stirn in Falten. "Kann das denn passieren?" Leichte Panik breitete sich in mir aus. "Ich hoffe nicht. Aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch, weil du ihn ja schon ein mal länger bei dir hättest." Ich schaute abwechselnd zu Stephen und zu meiner Hand. "Ich möchte ihn nicht länger halten." Stephen legte seine Hand auf meine linke Schulter. "Du brauchst keine Angst haben." Seine Berührung war wie ein schützende Mauer. Meine Angst verflog.
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Strange LoveWhere stories live. Discover now