„Jungkook befindet sich in seinem Zimmer. Also seinem gemieteten Zimmer. Er macht sich anscheinend noch fertig." erklärt er dir.

Nickend folgst du ihm die Treppen hinauf, bis ihr schließlich an der Tür angekommen seid.

Hoseok klopft kurz an und öffnet dann die Tür.

„Verschwinde jetzt endlich, Mutter." schreit Jungkook aufgelöst, mit geschlossenen Augen, während er auf einem Stuhl sitzt und sich mit den Händen am Kopf auf einem Tisch abstützt.

„Ich bin zwar nicht deine Mutter, aber ich habe Besuch mitgebracht." stupst er dich etwas in den Raum, weshalb du ein wenig nach vorne stolperst.

Rückartig öffnet er seine Augen.
Als er dich durch den Spiegel erblickt, ist er erleichtert. Er hat gehofft, dass du kommen würdest.

 Er hat gehofft, dass du kommen würdest

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„Y/N." steht er schnell auf und kommt auf dich zu. Hoseok verlässt zu seinem Glück nur wortlos den Raum, denn Jungkook hasst es, euch zusammen zu sehen.

Überraschender Weise zieht Jungkook dich als Begrüßung in seine Arme und drückt dich stark an sich. Du schluckst, doch entspannst dich schnell. Sehr schnell. Zu schnell.

„Zum Glück bist du gekommen. Ich wollte dich abholen, aber meine Mutter ist mir da in die Quere bekommen." löst er sich aus der innigen Umarmung und rauft sich durch seine zerzausten Haare.

Insgesamt sieht er ein bisschen mitgenommen aus. Sein Outfit, ein klassischer Anzug, sitzt perfekt, doch seine Krawatte hängt noch nicht geknotet um seinen Hals und sein Hemd muss noch vollständig geschlossen werden.

Er wirkt so, als hätte er soeben einen Streit durchlebt. Aber er würde mit dir sowieso nicht darüber reden, denn Privates ist sein Gebiet.

„Herzlichen Glückwunsch zum 22. Geburtstag." hauchst du nur als Antwort, deine Hände liegen an seiner Brust, da ihr euch noch so nahe seid.

Kurz mustert er dich von Kopf bis Fuß.
Du siehst mal wieder wunderschön aus.

Und mal wieder bewundert er deine Schönheit.

Ein ehrliches Lächeln schmückt seine Lippen.
„Danke, Babygirl. Ich weiß das zu schätzen."

„Das ist noch nicht alles, Jungkook. Ich habe ein Geschenk für dich." strahlst du stolz und bewegst deine eine Hand zu deiner Tasche.

Er hält diese aber schnell fest und führt sie wieder zu seiner Brust.

Deine Hand an seiner Brust hat sich so gut angefühlt. Er will, dass sie da bleibt.

„Du brauchst mir doch nichts schenken." versichert er dir ruhig.

Du schüttelst den Kopf, aber ziehst deine Hand nicht weg. Denn dir gefällt es, wie seine große, warme Hand die deine umschließt.

„Ich bestehe aber darauf. Natürlich schenke ich meinem Freund etwas zum Geburtstag." lächelst du warm.

Er erwidert dein Lächeln und streicht mit seinem Daumen sanft über deine Hand. In diesem Moment scheint all der vergangene Streit zwischen euch wie vergessen und ausradiert.

Und mal wieder spürst du das seltene Gefühl von Jungkooks schneller gegen die Brust schlagenden Herzens. Du siehst zu ihm auf.

Stille umgibt euch, nur die warmen, im Horizont verschwimmenden Sonnenstrahlen erhellen den königlichen Raum.

„Jungkook..-" murmelst du völlig perplex, als er entschlossen seine Hand an deinem Kinn ansetzt.

Langsam führt er sein Gesicht näher an das deine. Du schließt ebenfalls deine Augen und schaltest all deine Gedanken ab.

Dieser Moment schien immer unerreichbar.

Ein Kuss von Jungkook.
Du hattest den Wunsch hinter dir gelassen und seinen Wunsch respektiert.

Doch jetzt scheint er seine Blockade von alleine durchzubrechen.

Denn noch nie war er so erleichtert gewesen, jemanden zu sehen.

Noch nie konnte ihn jemand nach einem Streit mit seiner Mutter so aufmuntern und das nur, weil du einfach da bist.

Du bist hier und für ihn da, obwohl er ein schlechter „Freund" ist.

Du bist hier, wenn er jemanden braucht.

Niemand würde sonst herkommen.
Jede andere hätte an seiner Haustür sauer  kehrt gemacht.

Aber du bist gekommen.

Und ein Kuss würde doch nichts verändern?
Er will es einfach hinter sich bringen.

Seine plagende Angst beseitigen und deine Lippen auf den seinen spüren.

Denn als er seinen Herzschlag spürte, war ihm bewusst, dass du diejenige sein musst, die diesen lästigen Fluch bricht.

Diejenige, die ihn ohne Verlangen, sanft und liebevoll küsst. Einfach nur küsst, dann ist es vorbei und alles kann so bleiben, wie bisher.

„Ich..ich kann nicht." stoppt Jungkook kurz vor dem Kuss und haucht seinen heißen Atem gegen deine Lippen.

Du legst deine Stirn an die seine.

„Es ist nicht so, dass ich es nicht will. Nur es soll besonders sein. Gerade warten alle unten auf mich und ich fühle mich unter Druck gesetzt. Ich will dich heute Abend beim Feuerwerk küssen." fährt er fort.

Seine Hände umschließen immer noch die deinen. So vorsichtig.

„Jedes Jahr an meinem Geburtstag steigt ein Feuerwerk für mich. Und ich will, dass es dieses Jahr für uns steigt. Nur für uns." lächelt er, immer noch mit geschlossenen Augen.

Noch nie fühlte er so ein Gefühl für eine Frau.

Seine Stirn immer noch an der deinen.
Du bist nicht enttäuscht, du findest es süß, dass er etwas besonderes will.

Dir reicht es, dass er nur deinen Kuss begehrt.

„Und dann werde ich dich endlich küssen."

„Versprochen, Babygirl."

Du nickst gläubig. Er hatte dies wirklich vor.

Wirklich.

..Fortsetzung folgt..

Eigentlich wollte ich das Drama schon in dieses Kapitel stecken, aber erst mal sollte die Ruhe vor dem Sturm herrschen.

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