45.

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„Ist es nicht mega stressig, wenn die ganzen Paparazzi um dich herum stehen und euch bedrängen?", fragte ich interessiert und nahm einen Schluck aus meinem mitlerweile vierten Glas.
„Schon, manchmal braucht man einfach eine Pause, die wir glücklicherweise meist zwischen zwei Comebacks haben. Der Hype verfällt etwas und man steht nicht mehr in jeder Zeitung und wird zu jeder noch so langweiligen Show eingeladen. Am entspannenden ist immernoch, dass Interviews weniger werden, auch wenn ich an sich nie viel darin rede. Ich war und werde auch nie der Typ für Interviews sein"
Aufmerksam hörte ich ihm zu und spielte mit dem Schirmchen in meinem Cocktail herum.

„Wie habt ihr euch eigentlich kennen gelernt?"
Verwirrt schaute ich zu ihm auf.
„Na du und Chanyeol. Auf einmal Standest du im Mittelpunkt seines Lebens und keiner wusste so richtig von wo ihr euch kanntet", lachend leerte er sein restliches, halbes Glas mit einem Schluck und bestellte das nächste.
„Der Mittelpunkt seines Lebens...", murmelte ich, durch den Lärm, unhörbar und wiederholte diese Worte auch noch einige Male still in meinem Kopf.

„Ist die Geschichte so lang, dass du nicht weißt wo du starten sollst, oder so unspektakulär, dass du was dazu erfinden musst?", strahlend nahm er dem Barkeeper die Mischung aus der Hand und schob ihm etwas Geld rüber.
„Ne ich- war anderweitig, gedanklich beschäftigt...", stammelte ich, fasste aber gleich wieder klaren - soweit es unter meinem Alkoholeinfluss eben möglich war - Kopf und sortierte meine Gadanken.

„Also, es fing alles damit an, dass er Mal bei mir im Zug mitgefahren ist und seine blauen Haare haben mich gleich fasciniert, weißt du. Ich konnte gar nicht wegschauen", erzählte ich schwärmerisch, „Wie dem auch sei... Ich bin dann normal ausgestiegen und bin Richtung zu Hause gelaufen, bis ich auf der Straße gestolpert bin und-"
„Suuuuu~~~ hab ich dir schon Mal gesagt, wie gern ich dich hab?", ein torkelnder Xiumin kam auf mich zu und klammerte sich an meinen Hals.
„Ich unterhalte mich gr-", auch dieses Mal unterbrach er mich.
„Ich lass dich nie wieder los", lallte er in mein Ohr.
Lachend strich ich über seine Hände, welche sich unter meinem Kinn verschränkten.
„Worüber haben wir nochmal geredet? Ach stimmt wie wir uns-"

„Sehun ist voll fies zu mir, hilf mir Su", Beakkie heulte fast vor mir, so sehr steigerte er sich in die Sache rein.
Kann ich mich nicht einfach unterhalten?
Beruhigend strich ich ihm durch seine Haare. Sie waren gar nicht mehr so flauschig wie sonst, sonder waren störrisch und durch das Kilo Haarspray in seinen Haaren fixiert.
Reflexartig wollte ich meine Arme ausbreiten, doch Xiumin hielt mich davon ab, also seufzte ich kurz und rief nach Sehun.
Aufgebracht trat er neben uns und schaute verachtend auf Baekhyun.

„Ich stelle hiermit Regel Nummer zwei auf: Es wird nicht gestritten! Herrgott es ist ihr Geburtstag, könnt ihr euch denn nicht zusammen reißen? Wie alt seid ihr denn?", schrie sie Kai zusammen und ich erschrak wegen seiner Durchsetzungskraft und auch die beiden Männer neben mir - also nicht Xiumin, der war fast schon ein Teil von mir, so klammerte er an mir - zuckten merkbar zusammen.

„Armer Suho, der muss es tagtäglich mit euch Chaoten aufnehmen", gestresst fasste er sich an die Schläfen und massierte sie sanft.

„Reg dich nicht so auf, sie sind komplett neben der Spur und verstehend eh nichts von dem, dass du ihnen jetzt erzählst", meinte ich lachend, doch er schaute mich ernst an.
„Es geht ums Prinzip"

„Warum habt ihr euch überhaupt gestritten?", fragte ich, um zurück aufs Hauptthema zu kommen.
„Sehun war der Meinung, dass Chanyeol auf-", durch einen kurzen Stoß gegen seine Schulter wurde Baekhyun unterbrochen und rieb sich schmollend die wahrscheinlich nicht wirklich schmerzende Stelle.
„Was hab ich dir gesagt?!", zischte er ihn an, was den älteren kurz zum zucken brachte.
Beleidigt streckt er ihm die Zunge raus.
Und er soll der Ältere sein?

„Wie wär's, wenn ihr einfach über was anderes redet und die Diskussion einfach fallen lasst?", schlug ich verzweifelt vor, da ich nicht wirklich Lust hatte, Kindergärtnerin zu spielen.
„Bitte", flehte ich schon fast und binnen weniger Sekunden waren die Beiden verschwunden.

Erleichtert atmete ich auf und drehte mich zurück zu Kai, welcher auch sichtlich gestresst von der Situation war. Wir beide hassten es, wenn andere stritten, vorallem wegen sowas banalen wie-
Über was haben sie jetzt überhaupt gestritten?

„Hast du verstanden, was das Thema ihrer Diskussion war?", fragte ich nach und mussterte Kai.
Ein kleines verschmitztes Lächeln huschte über seine Lippen.
„Ja, ist aber echt nichts besonderes", er klang fast schon gleichgültig.
Da ich ahnte, dass ich nichts aus ihm bekam, ließ ich das Gesprächsthema fallen.

„Wo waren wir stehen geblieben?"
„Ich weiß es auch nicht mehr...", stark dachte ich nach, was nicht wirklich was half.
Langsam spürte ich, wie der Druck um meinen Hals fast komplett verschwand und ich konnte mir denken, dass mein dritter Arm jetzt eingeschlafen war.

Um mich davon zu überzeugen, schaute ich zu ihm und schmunzelte weich. Das sah so unglaublich süß aus.
Ohne viel nachzudenken lehnte ich mich runter und küsste seinen Scheitel.
Beim Wiederhochschauen sah ich, wie die anderen gemeinsam auf der Tanzfläche waren und tanzten.

„Lass uns tanzen", auffordern hielt mir Kai eine Hand hin.
„Ich kann nicht, siehst du es nicht?", auffällig nickte ich in Richtung Xiumin, „und überhaupt, ich hab schon genug getanzt heute", versuchte ich zu lächeln, obwohl ich wusste, dass ich um alles in der Welt dahin wollte.
„Lass ihn schlafen oder weck ihn am Besten. Ich seh doch, wie sehr du willst. Dein verträumter Blick ist mir vorher nicht entgangen und du hast selber gesagt, dass du es liebst zu tanzen, also?", er kam noch ein Stück näher mit seiner Hand.
Seine Feinfühligkeit brachte mich zum kichern und ich schaute ihn breit strahltend an.
„Ok, aber lass mich das süße Ding hier noch wecken", gesagt, getan. Xiumin öffnete langsam blinzelnd die Augen und ließ zum Glück sofort von mir ab.
„Ich hab dich lieb~", wiederholte er seine anfänglichen Worte und ich fasste ihn nur an den Schultern.
„Ich dich auch, du kleiner Flauscheklumpen"
Abschließend lächlete ich ihn an, was er sofort erwiderte.
„Na dann, lass uns gehen", ich griff nach Kais Hand und zog ihn auf die Tanzfläche.

Without Knowing You | EXO | ChanyeolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt