Ewig: Auf der Flucht

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Antonia und ihre Mutter schalteten den Fernseher ein. CNN berichtete wieder einmal über die Suche nach Ambers Leiche. „Die Polizei hat noch immer kein Zeichen wo sich die Leiche befinden könnte. Allerdings gingen sie Tatsachen nach, die kurz vor der Beerdigung stattfanden. Die Erbin des Vermögens und damalige Nanny von Amber Kelly, Louise Rousseau wurde laut mit der Regierung, als man ihr verweigerte, den Leichnam nach Frankreich zu überführen. Als das Grab geöffnet wurde, wurde umgehend nach Ms. Rousseau gesucht. Die Polizei verhaftete die Dame, die kurze Zeit später von der Staatsanwaltschaft angeklagt wurde. Ms. Rousseau muss sich nun vor Gericht verantworten. Die Verhandlung läuft noch. Wir informieren sie als erstes. CNN.". Mrs. Martinez schaltete den Fernseher ab und wandte sich Antonia zu. „Ich glaub's nicht. Glaubst du sie war's? Ich meine, warum gibt die Regierung ihr nicht einfach Amber. Wenn ich die Nanny gewesen wäre, würde ich sie auch bei mir haben wollen, wenn sie keine lebenden Verwandten mehr hat.". Antonia nickte nur zustimmend. Im selben Moment kam der Freund von Mrs. Martinez, Leonard, in's Wohnzimmer. „Geht's euch gut? Ihr seht bestürzt aus.", fragte er. Antonia antwortete als Erstes. „Nun, sie haben wieder mal über Amber berichtet. Sie haben ihre ehemalige Nanny eingefangen, weil sie glauben sie hat sie da rausgeholt.". Leonard schaute nun genau so besorgt aus. „Ich hoffe, dass das endlich bald aufhört, damit wir Frieden haben. Vor allem, damit Amber Frieden kriegt. Nach allem was ich weiß, ist es ja das, wofür sie gestorben ist, ne. Antonia, ich hab gehört, du hast mit einer Faye Freundschaft geschlossen? Wie läuft's da?". Antonia stand wortlos auf und ging hoch in ihr Zimmer. Als sie ihre Tür grade zu schließen versuchte, hörte sie die Türklingel. Isabella und Leonard öffneten die Tür, vor der zwei Polizisten standen. Sie baten um Eintritt, weil sie etwas Wichtiges zu besprechen hatten. Antonia konnte nur Bruchstücke verstehen, von dem was die Officers zu sagen hatten. „Verstecken" „Urlaub" waren Fetzen die sie verstanden hatte. Allerdings hatte sie einen Namen zweimal gehört, der ihr bekannt vorkam. Dean Blackenship.

Die Officers verließen 10 Minuten später wieder das Haus und wünschten Isabella und Leonard viel Glück. Mrs. Martinez schloss die Tür und schaute sehr besorgt zu ihrem Freund. „Wir müssen es Antonia erzählen, sonst kommt sie wohlmöglich nicht mit.", sagte Isabella. Leonard ging die Treppe rauf und als er die Tür öffnete, war sie nicht da. Er bemerkte das offene Fenster, aus dem ein Seil baumelte. „Babe, sie ist nicht hier! Sie muss durch's Fenster raus sein!", rief er runter zu Isabella. Die griff sich besorgt an den Kopf und dachte: „Scheiße. Ich hoffe, dass sie dem Vergewaltiger nicht in die Arme läuft.". „Ich rufe sie an", sagte Isabella. Nach unzähligen Versuchen ging Antonia an ihr Telefon. „Antonia, wo zur Hölle bist du? Wir machen uns scheiß Sorgen um dich! Wieso bist du aus dem Fenster raus? Du musst schnell nach Hause kommen!". Antonia legte auf, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Nach weiteren 15 Minuten lief sie endlich durch die Vordertür. „Mum! Ich bin zuhause. Sorry, aber ich habe Faye versucht zu finden. Ich hatte das Bedürfnis ihr alles zu erzählen.", sagte Antonia als sie langsam in Richtung Wohnzimmer kam. Isabella sah sehr ernst aus. „Du hast aber nichts gesagt, oder? Antonia, wir haben's so weit gebracht. Du kannst jetzt nicht alles erzählen. Das geht nicht!". Antonia antwortete eher beruhigend: „Nein, keine Sorge. Ich hab nichts erzählt. Warum war die Polizei hier?". Als sie das Wohnzimmer betrat, saßen Isabella und Leonard schon dort, mit gepackten Koffern. „Die Polizei war hier um uns zu warnen. Der Typ der Amber vergewaltigt hat, ist aus dem Knast abgehauen. Sie sagten, dass Faye die letzte Person war, die ihn besucht hat. Sie sind in die Schule und haben nach ihr gesucht. Aber sie sagte, dass du vielleicht eine Zielscheibe für ihn sein könntest, weil sie ihm von dir erzählt hat. Dass du genauso aussiehst wie sie. Wir müssen für 'ne Weile weg. Auf jeden Fall so lange, bis die Polizei diesen Vollpfosten wieder eingefangen hat.". Antonia sah die Angelegenheit mit gemischten Gefühlen an. „Aber wenn wir gehen, werde ich die Schule versäumen. Was ist mit Faye? Ich frag mich wieso sie das getan hat. Aber wenn wir hier bleiben, und er wirklich mich will, dann könnten wir ihn doch kommen lassen und so wieder einfangen.". Mrs. Martinez war wieder ganz ernst. „Du riskierst damit dein Leben. Wir beide hauen erstmal ab, bis der wieder im Knast ist.". Leonard fügte Isabellas Worten noch hinzu: „Und ich spreche mit deinem Schuldirektor.".

Nach langen Diskussionen hat Antonia sich doch überreden lassen mitzukommen. Sie haben sich ein Apartment in der Nähe von Massachusetts gemietet. Leonard würde zuhause bleiben, um auf das Haus aufzupassen, und weil er ja sowieso arbeiten musste. Auf dem nach Massachusetts hörten sie Radio. Alle Sender berichteten über den Ausbruch. Sie hörten ein Interview mit einem Polizisten. „Wir wissen nur, dass er Tage vor seinem Ausbruch von einer jungen Dame besucht worden war. Sie sagt, er hätte ihr nichts von solchen Plänen erzählt. Er ist durch einen Tunnel ausgebrochen, den er anscheinend selber gegraben haben muss, da er nichts mit anderen Insassen zu tun hatte. Die Spur verliert sich direkt nach dem Tunnel. Natürlich tut die Polizei alles was in ihrer Macht steht, um Mr. Blackenship so schnell wie möglich zu finden und zu verhaften.". Antonia drehte sich zu ihrer Mutter. „Glaubst du wirklich, dass er hinter mir her ist?", fragte sie besorgt. Isabella antwortete nicht wirklich beruhigend. „Oh Schatz, ich weiß es nicht. Er hat sie vergewaltigt, weil sie das Mädchen seiner Träume war, sie aber nichts mit ihm zu tun haben wollte. Und dann hat sie sich erschossen. Ich will nicht, dass dir das auch passiert. Es ist schlimm genug, dass es einmal passiert ist. Noch einmal brauche ich das nicht.". Antonia hielt weiter dagegen. „Und glaubst du nicht, dass die Leute Parallelen sehen? Ich meine, jeder denkt, dass ich Amber bin, dann bricht der aus und wir sind weg. Die Leute mögen zwar dumm aussehen, aber so dumm sind sie sicher auch nicht. Und was ist mit Faye? Wenn sie was sagt? Leonard hat mich schon einmal gedeckt, als ich das Examen nicht mitgeschrieben habe und nicht entschuldigt war. Das kann doch nicht ewig geheim bleiben?". Isabella antwortete wieder nur ganz besinnlich. „Leonard ist ein wunderbarer Mensch. Wenn er sagt, dass er uns deckt, dann wird er das auch tun. Alles wird gut. Der Mann ist der Schuldirektor. Der kann machen was er will. Er kann sogar sensationellen Sex mit einer scharfen Mum haben, so wie ich es eine bin.", fügte sie mit einem lauten Lachen hinzu. Antonia schlug die Hände über ihrem Kopf zusammen und sagte nur: „Du bist unfassbar, Mum.". „Unfassbar heiß", sagte Mrs. Martinez.

Amber: Damals. Heute. Für immer.Where stories live. Discover now