Für immer: Schlampen, Fuckboys und Möchtegerns

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23. Dezember 2008

Endlich wurde ich 16 und konnte ausziehen und alleine wohnen. Ich hatte nun auch die Kontrolle über das Vermögen, welches meine Eltern hinterlassen haben. Ich zog in eine kleine Wohnung und mietete ein weiteres Apartment an, um dort meine Musik zu produzieren.

Amber wuchs heran zu einer bildhübschen jungen Dame. Wo sie auch hinging, drehten sich die Menschen nach ihr um. So auch, als sie in ihre neue Schule kam.

„Schau dir den Arsch an." „Diese perfekten Möpse, alter. „Ich würd sie direkt." Ich tat einfach so, als hätte ich das nicht gehört. Ich hab auch noch nie solch einen Mangel an Intelligenz erlebt. Aber so ging das weiter. Und nicht nur bei den Jungs, auch bei den Mädchen.

„Das muss die Neue sein. Schlimmer, als ich gedacht habe." „Schau sie dir an, ich wette die ist nur hier, weil sie sich durch ihre Nachbarschaft gevögelt hat, und jetzt einen Neustart hinlegen will." Das sind also die Schlampen hier. Stark.

Es wurde nicht besser um Amber. Die Jungs hingen an ihr, und waren überall, wo sie auch hinging. Die Mädchen hat das gestört. Aber sie konnten Amber nicht knacken. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass sie keine Freunde hatte dort, aber sie kam wieder. Tag für Tag hörte sie sich den Scheiß an, den die Anderen von sich gaben. Sie arbeitete weiter an ihrer Musik. Ihr musikalischer Durchbruch ließ nicht lange auf sich warten. Sie wurde bekannter und bekannter. Sie tourte durch die Bars der Stadt, trat vor tausenden Menschen auf, es war perfekt. Und obwohl sie eine Person des öffentlichen Lebens zu werden schien, blieb sie selber das größte Mysterium. Sie sprach nie über ihr Privatleben, wie sie in der Schule behandelt wird, noch, dass sie ihre Eltern verloren hat. Es war keiner da, der etwas wusste. Und die, die es wussten, trauten sich nicht drüber zu sprechen. Amber war hoch angesehen. Die Presse zahlte hohe Beträge, für Informationen aus ihrem Privatleben. Allerdings holte sie ihr stetig wachsender Erfolg in der Schule wieder ein. Sie wurde beleidigt, es wurden Witze über sie gemacht und die Jungs begrabschten sie „ganz ausversehen" an ihren Brüsten oder am Po. Manche haben sie auch an den Hüften gepackt, und sie gefragt, ob sie an Liebe auf den ersten Blick glaubt. Für manche war's wohl eher Liebe auf den ersten Fick. Auf einen der Jungs musste man gewaltig aufpassen. Simon. Ein richtig schmieriger und ekelhafter Fuckboy und der größte Wichser, den Amber je gesehen hat. Sein Kumpel Dean hat Amber natürlich nicht ausgelassen:

„Oh la la. Hallo hübsche Frau. Bist du interessiert an einem richtigen Mann? Mal so richtig was erleben? Tanz mal auf 'ner richtigen Stange." Der Junge hat sich für nichts geschämt. „Verpiss dich, Dean. Was 'n mit dir?" antwortete Amber. Dean war richtig überrascht, weil er noch nie einen Korb bekommen hat. Also versuchte er es nochmal. Amber ließ ihn aber immer und immer wieder abblitzen. Einmal nach der Schule, folgte Dean Amber nach Hause. Für ihn war das ziemlich geil, weil bisher keiner wusste, wo sie lebt und vor allem wie sie lebt. Er wartete bis zum Abend und als Amber endlich eingeschlafen war, stieg er durch ein offenes Fenster in ihr Apartment ein. Er stand einfach so im Schlafzimmer. Und da lag sie. Die schönste Frau, die Dean jemals gesehen hat. „Wie einfach wäre es, sie jetzt zu flanken", dachte er sich und flüsterte ein Versprechen. „Ich werde dich noch befriedigen, mein Schatz. Ob du willst, oder nicht." Er verließ ihr Apartment, und Amber bekam nichts mit.

„Amber Schatz, es tut uns leid, dass wir dich hängen lassen haben. Mum und Dad kommen nicht zurück. Wir sind hier oben gefangen. Bitte vergiss nie, dass wir dich über alles lieben. Mummy liebt dich. Daddy liebt dich. Du wirst großartige Dinge tun, Schatz. Du bist wunderbar. Und wohin du auch gehst, wir werden immer bei dir sein. Was immer du tust, du findest uns in deinem wunderbaren Herzen. Und jetzt wo das Ende nah ist, vergiss nicht das zu tun, worauf du Lust hast, Schatz. Entweder ganz oder garnicht, so wie Daddy immer gesagt hat. Mach's gut Schatz. Wir sehen uns wieder. Wir lieben dich, Amber Marie." Die Stimmen ihrer Eltern formten ihre Träume in der Nacht. Sie weinte, während sie schlief, aber sie war alleine. Also wusste niemand davon. Oder?

Dean versuchte es noch einmal bei Amber. Doch Amber antwortete genauso wie immer: „Was glaubst du denn, was meine Meinung geändert haben könnte? Verpiss dich du Arschloch!" Jetzt reicht's, dachte sich Dean. Er ging zu seinen Freunden zurück und erzählte sein Vorhaben. „Die Alte hat mich schon wieder gekorbt. Ich bums sie trotzdem. Ich weiß wo sie wohnt, und vielleicht freut sie sich ja über mich, wenn ich nachts zu ihr komme. Wenn sie glaubt, dass sie mich so einfach loswird, dann hat sie sich geschnitten. Werden wir ja sehen, wer sich wann verpisst." Seine Freunde hielten nicht davon ab. Sie wollten zwar nichts damit zu tun haben, haben aber auch nichts dagegen getan. Er folgte ihr wieder nach Hause, aber diesmal ging sie nicht nach Hause sondern in ihr Studioapartment. Als sie von da aus nach Hause ging, stieg er auch in das Apartment ein. Er machte das Licht an, und was sich seinen Augen bot, überstieg seine Vorstellungskraft. Es war wie ein Paradies. Er fuhr den PC hoch und hörte sich ihre Musik an. Er fand außerdem eine Kassette, mit der Aufschrift „9/11". Amber's Walkman lag in Reichweite, den krallte er sich, und legte die Kassette ein. Er hörte laute Hintergrundgeräusche, und eine weibliche Stimme, die sich zu verabschieden scheint. Und obwohl Dean nicht die hellste Leuchte am Horizont war, hat er trotzdem verstanden, was da abging. Also wusste er jetzt Bescheid. Scheiße. Außerdem hat er noch eine Kassette gefunden, auf der sie erzählt, dass sie noch Jungfrau ist, und sie das unglaublich stark macht.

Amber: Damals. Heute. Für immer.Where stories live. Discover now