Sieste (7)

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Kingston

„Es ist gerade kein guter Augenblick Zayn..." Das stimme ich Trevor vollkommen zu. Ich war noch nicht bereit mit Zayn zu reden. Wenn ich jetzt mit ihm reden würde, hätte ich meine Wut wieder nicht unter Kontrolle. Was alles nur noch schlimmer machen würde. Ich wollte nicht jedes Mal streiten. Nur schaffte Zayn es jedes Mal mich wieder wütend zu machen. Im Augenblick sollte er einfach nur gehen.

„B-Bitte Trevor... Es ist auch nur ganz kurz...?" Trevor sah mich aus dem Augenwinkel an. Tief in mir hätte ich Zayn in meine Arme gezogen. Das hätte mein altes ich getan. Mein neues ich hinderte mich daran. Also schüttelte ich meinen Kopf.

„Es ist wirklich kein guter Augenblick Zayn. Du solltest King sich erst mal beruhigen lassen... Tut mir Leid..." ich wusste das Trev mir das später vorhalten würde. Gerade jetzt war es mir egal. Ich wollte einfach nur alleine sein um endlich meine Wut raus zu lassen. Zayn und ich können später reden. Nur eben nicht jetzt.

Ich hoffte Zayn hatte es jetzt auch verstanden, das er mir in Moment nicht unter die Augen treten sollte. Was muss er auch immer wieder davon anfangen? Ich werde niemals zu lassen das er auszieht. Ich weiß nicht wie oft wir in den letzten Jahren darüber gesprochen, oder eher gestritten haben. Meine Meinung dazu wird sich nicht ändern. Niemals.

Zayn, wäre aber nicht Zayn wenn er so einfach aufgeben würde. Nur passte mir seine dickköpfige art in Moment gar nicht. Es war nicht gut, wenn wir beide uns in einer Sache fest fahren. Genau das taten wir gerade. Wenn ich jetzt mit ihm reden würde, würde ich ihn nicht zuhören. Ich würde alles falsch verstehen, genauso wie Zayn meine Worte falsch verstehen würde. Was bedeutete dass jetzt kein guter Zeitpunkt war um zu reden.

„N-Nur ga-ganz kurz... b-bitte..." seine Stimme klang so gebrochen und verzweifelt. Auch wenn ich wusste das es Zayn war, mein bester Freund. Schlug irgendwas in mir um. Ich wusste nicht genau was, nur plötzlich war ich noch wütender. Ich schob Trevor bei Seite und baute mich genau vor Zayn auf.

Er öffnete bereits den Mund um etwas zu sagen. Nur kam ich ihn zuvor. Die Worte die als nächstes aus meinen Mund kamen, wollte ich niemals zu ihm sagen. Nur war mein Mund schneller als mein Gehirn es verarbeiten konnte. „Verpiss dich endlich Zayn! Was ist an *Jetzt nicht* so schwer zu verstehen? Ich hab jetzt keine Zeit dafür und auch keinen nerv um mir irgendwas von dir an zuhören. Also Verpiss dich einfach und lass mich in Ruhe." Dann schlug ich ihm die Tür vor der Nase zu. Schwer atmend lehnte ich mich an der Tür an.

Ich bereute die Worte bereits. Als ich dann noch zu Trevor schaute. Wusste ich dass ich es diesmal zu weit gehen lassen habe. Wenn er es anders nicht versteht? Er hätte schon beim ersten Mal gehen sollen. Als Trevor es ihm noch gesagt hatte. „Diesmal hast du es wirklich zu weit getrieben King."

„Er hätte gehen sollen als du es ihm gesagt hast Trev." Und das stimmte sogar. Er hatte zwei Chancen um vorher zu gehen. Nur war Zayn wieder mal zu dickköpfig um das zu verstehen. Er wusste doch ganz genau, dass ich eine Weile brauchte um mich zu beruhigen. Erst dann konnte man wieder normal mit mir reden. Aber nein, es muss mal wieder nur nach Zayn gehen.




Zayn

Ich weiß nicht wie lange ich jetzt schon vor der geschlossenen Tür stand. Es sind sicher schon Minuten vergangen. Nur konnte ich mich vor schock erst mal nicht mehr bewegen. Es dauerte noch einige Minuten, bevor seine Worte bei mir richtig durchdrangen. Dann noch länger bevor ich mich bewegen konnte. Als ich mich dann endlich wieder rühren konnte. Rannte ich hoch in mein Zimmer. Packte schnell das nötigste ein und verließ dann so schnell und leise wie möglich die Wohnung.

Kings Worte hallten immer noch in meinem Kopf wieder. Sein eiskalter und emotionsloser blick ließen mich noch jetzt erschauern. Ich rannte so lange bis ich bei irgendeinem Hotel ankam. Ich würde nicht noch länger mit so jemanden zusammen wohnen. Mit seinen Worten hatte er mich mehr verletzt als ich zugeben wollte.

Im Hotel war ich froh dass ich schnell angehalten hatte um Geld abzuheben. Ich war auch glücklich darüber vor der Wohnung meine Aufpasser nicht gesehen zu haben. Das bedeutete das King mich so schnell nicht wieder finden konnte. Endlich ruhe vor ihm. Wenn ich bedenke das ich vor ein paar Stunden noch getrauert hatte, das ich ihn 1 Woche nicht gesehen hatte. Würde ich am liebsten jetzt darüber lachen. Das konnte King vergessen. Ich würde nicht noch mal in seine Wohnung gehen. Jedenfalls nicht freiwillig.

In meinem Hotelzimmer angekommen schmiss ich erst mal alles von mir und ließ mich dann aufs Bett fallen. Da sehe ich King nach einer Woche wieder und was passiert? Wir streiten. Es war fast so als würden wir nur noch streiten wenn wir uns sehen. Ich weiß dass es diesmal meine schuld war. Ich hätte es nicht wieder erwähnen sollen. Nur hätte King auch bemerken sollen, dass ich es nicht ernst gemeint hatte. Bis jetzt jedenfalls. Dass er dann aber ohne großen Grund gleich so aus tickt, kann ich ja nicht wissen.

Egal was ich mache oder sage. King wäre so oder so sauer geworden. Wir streiten nur noch. Das wird sich auch in der nächsten Zeit nicht ändern. King muss dringend an seinem Temperament arbeiten. Er kann nicht wegen jeder Kleinigkeit wütend auf mich sein. Ein wenig abstand würde uns vielleicht ganz gut tun. Schon wieder.

Warum fühlte ich mich dann jetzt so schuldig? Warum dachte ich daran dass alles was in den letzten Jahren passiert ist nur meine schuld war? Allein meine? Ich wusste dass es nicht alles meine schuld war. Nur mein Schuldgefühl bekam das irgendwie nicht ganz mit. Diesmal würde ich mich davon abhalten zurück zu gehen und mich zu entschuldigen. Sollte King sich diesmal entschuldigen. Immer hin hatte er mir die Worte an den Kopf geworfen und nicht ich ihn.

Bevor King sich endschuldigen würde, würde es eine Weile dauern. Denn der neue King entschuldigt sich nicht. Nicht mal wenn es seine schuld ist. Was für mich beutete das ich mir erst mal mein eigenes Leben aufbauen kann. Ein Leben ohne King der mir irgendwelche Vorschriften machen kann.

Ich rollte mich auf die Seite und nahm mein Handy raus. Wie ich mir schon gedacht hatte. Keine neuen Nachrichten oder anrufe. Seufzend schaltete ich mein Handy aus. Ich sollte mir überlegen was ich als nächsten machen will.

Gähnend streckte ich mich auf dem Bett aus. Zum Nachdenken war später noch Zeit. Jetzt würde ich erst mal ein Nickerchen machen. Danach würde ich weiter sehen. Wieder gähnend schloss ich meine Augen und war dann auch sofort eingeschlafen. 

My Best Friend The Mafia Boss? MxMxMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt