Dos (2)

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Am nächsten Morgen saß ich immer noch auf der Couch. Ich atmete ein paar Mal tief durch, bevor ich mich aufragte um aufzustehen. Mein Körper war total steif vom Sitzen die ganze Nacht über. Ich spürte kaum meine Beine als ich stand und wäre fast nach vorne gefallen. Behielt mich aber gerade noch auf den Beinen.

Ich ging die Treppe nach oben. Als ich oben war kam mir King gerade entgegen. Erstaunt sah King mich an. Bevor sein blick über mich glitt. Ich kann mir denken wie ich aussah. Meine Sachen vollkommen zerknittert und dunkle Augenringe unter meinen Augen. „Du bist schon wach?"

Ich verdrehte nur meine Augen. Natürlich war er erstaunt darüber. Es war gerade mal 6 Uhr morgens. Normalerweise stand ich nicht vor 8 Uhr auf. King sah mich mit zusammen gekniffen Augen an. Ohne zu antworten, schob ich mich an ihm vorbei und ging in mein Zimmer.

King würde mir eh gleich folgen. Er hasste es wie die Pest ignoriert zu werden, vor allem von mir. Deswegen dauerte es auch nicht lange, bis meine Tür wieder geöffnet wurde und King rein kam. Eigentlich wollte ich nur alleine sein. Schlafen gehen. Das musste dann wohl erstmal warten. Denn er würde nicht eher gehen, bevor er antworten hatte. Dabei will ich einfach nur noch schlafen.

Ich setzte mich wortlos auf mein Bett und starrte die Wand an. Das frustrierte King noch mehr. Er stellte sich vor mir hin und umfing mein Kinn. Zwang mich dadurch ihn an zusehen. „Was ist dein Problem Zayn?" nur wollte ich ihn immer noch nicht antworten. Sollte er es doch selber rausfinden. Warum sollte ich es ihm zu leicht machen?

Ich sah ihn schweigend in seine Augen. Desto länger ich in seine Augen sah, desto härter und gefühlskalt wurden sie. Ein Schauer rann über meinen Rücken. Ich war hundemüde. Warum kann er mich jetzt nicht auch ignorieren? Darin ist er doch schon so gut. Warum muss er mich gerade jetzt bemerken, wenn ich es am wenigsten gebrauchen kann?

Von unten hörte man wie die Tür geöffnet und dann wieder geschlossen wurde. Trevor war eingetroffen um King ab zu holen. Wie jeden Morgen. Selbst die seltenen morgens die ich mit ihm hatte musste ich mir teilen. Was sagte das über unsere Freundschaft aus? Nichts Gutes. Soll er doch bei Trevor bleiben und mich in Ruhe lassen. Wenn Trevor hier ist, bedeutete es dass ich gleich hoffentlich alleine sein kann und endlich schlafen kann. „Rede mit mir Zayn! Was verdammt noch mal ist dein Problem?" Kings stimme wurde mit jedem Wort lauter.

Ich zuckte zusammen als sich sein griff um mein Kinn verstärkte. King schien das nicht mal zu bemerken. Ich war aber nicht einer seiner Gang Leute. So hat er mich noch nie angefasst. Was ist plötzlich in ihn gefahren? Man hörte wie sich schritte meinem Zimmer nährten. Darauf konnte ich mich im Moment nur nicht konzentrieren, da Kings griff jetzt wirklich schmerzhaft wurde.

Als ich es schaffte wieder in Kings Augen zu sehen, waren seine Gefühle hinter einer gefühlskalten Maske versteckt. So sieht er bis jetzt immer alle anderen an, aber noch nie hatte er mir diesen blick zu geworfen. Ich musste wieder an den gestrigen Tag denken. Sofort standen mir wieder Tränen in den Augen. Die ich gerade noch zurück halten konnte. Eins war mir jetzt klar. Er hatte es wirklich vergessen, welcher tag gestern war. Das verletzte mich jetzt noch mehr als vorher. Wo ich es nur angenommen hatte. „Ich... ich will einfach nur alleine sein King." Ich ertrug es nicht noch länger in seiner Nähe zu sein. Ich musste hier weg und endlich mal eine Pause von all dem bekommen

„Sag mir was los ist Zayn! Lass es mich wieder gut machen. Du weißt das ich alles wieder hinbekommen kann." Das war wieder typisch für King. Er denkt wieder mal nur an sich. Er will und kann einfach keine Veränderung vertragen. Vor allem merkt er nicht, wenn er der jenige ist der alles kaputt macht. Es sind immer alle anderen schuld. Aber niemals der große Kingston persönlich. Er will dass alles wie immer ist und bleibt. Nur kann ich das nicht mehr. Ich fühl mich jeden Tag mehr als wäre ich in einem Gefängnis.

„Du kannst aber nicht alles reparieren, King. Also geh einfach und lass mich endlich alleine." Ich war für all das viel zu erschöpft und ausgelaugt. Warum kann er das nicht einfach verstehen? Warum muss immer alles nach seinem Willen gehen? Kann er nicht einmal auf meine Gefühle achten? Nein, wir reden schließlich von Kingston.

„Ich gehe nicht eher ich weiß was los ist Zayn. Bis jetzt konnte ich dir immer helfen wenn du Probleme hast und alles wieder gerade richten. Also spuck es aus." Ich wusste dass er kurz davor stand seine Beherrschung zu verlieren. Das sah man ganz deutlich in seinen Augen und dem Muskel in seiner Wange.

Nicht nur King hatte genug, ich auch. Frustriert stöhnend stand ich auf. King hob spöttisch eine Augenbraue. Seine Arme verschränkte er vor seiner Brust und sah mich abwartend an. Das war der letzte Tropfen der mein Fass zum Überlaufen brachte. Mit aller Kraft schubste ich King vor der Brust von mir. „Du kannst meine Eltern auch nicht zurück bringen oder? Oder kann der Große Kingston jetzt auch tote wieder erwecken? Wenn nicht dann geh einfach und lass mich endlich alleine! Darin hast du ja schon Übung! Also geh einfach und lass mich in Ruhe!"

Als ich mit meinem Ausbruch durch war, liefen mir Tränen über die Wangen. King sah mich schockiert an, bevor er zu Boden sah. Mit meinen Armen um mich geschlungen drehte ich mich von ihm weg. Ich konnte ihn einfach nicht länger ansehen. „Zayn..."

„Lass gut sein Kingston..." ich hasste das meine Stimme so gebrochen klang. Nur fühlte ich mich genauso. Gebrochen, alleine in einem Gefängnis das mein angeblicher bester Freund gebaut hatte. Leider hatte nicht nur er Schuld daran. Ich hab es mir zu lange gefallen lassen, dass er so mit mir umspringt.

„Boss wir müssen los." Trevor hatte ich vollkommen vergessen. Er hat meinen Ausbruch eben wohl auch gehört. Was mich im Moment eher weniger interessierte. King hätte es ihm eh erzählt. Ihm erzählte King schließlich alles. Er war nicht ohne Grund seine rechte Hand.

„Lass uns bitte heute Abend darüber reden Zayn... ich werde es wieder gut machen, versprochen." Am liebsten hätte ich angefangen zu lachen bei seinen Worten. Denn es war eine Lüge. Immerhin wird er für die nächsten 3 Tage weg sein. Das hatte er mir schließlich vor kurzem erst erzählt. Soll er doch gehen. Ich werde nicht mehr da sein wenn er wieder kommt.

Ich würde mich absetzten und endlich eine Pause von all dem hier bekommen. Denn genau das ist es was ich gerade brauchte. Ich konnte nicht länger hier bleiben, wenn es so weiter geht. Ich kann einfach nicht. Ein wenig abstand würde uns sicher gut tun. Das hoffte ich zumindest. Hoffentlich würde er mich danach nicht länger wie ein Objekt behandeln, eher wieder wie einen Menschen.

Ich drehte mich nicht um, eher ich mir sicher war das sie mein Zimmer verlassen hatten. Ich wartete auch so lange bis ich unten die Tür ins Schloss fallen hörte und sicher war das sie endlich weg waren. Erst dann bewegte ich mich wieder. Meine Reise hatte ich schon vor Monaten geplant. Ich hatte es King auch gesagt, nur war er strikt dagegen. Zum Glück hab ich ihm nie gesagt wohin ich wollte, also sollte ich eine geringe Chance auf meinen Urlaub haben.

Ich packte meine Tasche, sah mich dann noch mal in meinem Zimmer um. Als ich sicher war, dass ich alles eingepackt hatte. Verließ ich die Wohnung und rief mir ein Taxi. Nach 5 min war das Taxi da. Schnell stieg ich ein. „Zum Flughafen bitte..." endlich konnte ich einen Monat entspannen.

My Best Friend The Mafia Boss? MxMxMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt