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Nach langer Zeit, stand ich wieder an dem altbekannten Flughafen von Seattle- Tacoma.

Ich hatte mir vor wenigen Minuten an einem der Flughafen Kioske, einen meiner Meinung nach, viel zu überteuerten heißen Kaffee gekauft. In der rechten Hand, hielt ich mit durchgefrorenen Fingern, mein Handy.

Es war gerade erst Früh am Morgen und ich war auf die niedrigen Temperaturen nicht vorbereitet gewesen. Um meinen Hals hatte ich mir einen warmen Schal herum gebunden. Zum Glück behielt ich die alte Mütze von meiner Familie immer bei mir. Sie hatte mir genau in diesem Moment viel gebracht.

Ich hob den Kaffee in die Richtung meines Mundes und setzte die Kante des Papierbechers an meinen Lippen an. Ich fühlte wie die heiße- bittere Flüssigkeit durch meinen Hals hinunter wanderte. Angenehme Wärme durchfuhr mich bis in die Zehenspitzen.

Innerlich ärgerte ich mich dann doch, über meinen älteren Cousin. Er sollte eigentlich schon pünktlich vor Ort sein und mich abholen.

Ein tiefes seufzen kam aus meinem Mund.

Ich stellte mir selber die Frage, ob ich ihn anrufen sollte, oder einfach gleich ein Taxi nehme. Nicht nur die Kälte ließ mich erschaudern, sondern kam ich mir nicht sicher, zwischen den wenigen Menschen vor. Allerdings wusste ich nicht ob er noch unterwegs war.

Also tat ich das, was ich für richtig hielt.

Ich entsperrte das Handy und wählte die Nummer von meinem Cousin.

Es vergingen einige Sekunden, bis ich eine fremde Stimme hörte. Verwirrt von der Situation, runzelte ich die Stirn und lehnte mich gegen meinen Koffer an.

» Hallo?«

Nach der Stimme zu urteilen, griff eine Frau nach seinem Handy. Durch ein tiefes Grummeln im Hintergrund, konnte ich mir schon denken, dass es mein Cousin war.

» Hallo, hier ist Nilla. Nilla Johnson. Könnte ich Jared sprechen?« fragte ich schüchtern  nach. Ich konnte mir ein leichtes Kichern nicht unterdrücken.

Ich hörte Jared im Hintergrund irgendetwas murmeln. Ein lautes rauschen und rascheln folgte.

» Nilla?« Ja, er war definitiv sehr verschlafen. Es klang so, als hätte er seinen Mund nicht einmal richtig geöffnet, um zu reden. Es war eher ein nuscheln.

» Guten Morgen. Ich dachte du wolltest mich abholen. Ich stehe hier schon über einer halben Stunde und warte auf dich.«

» Oh, scheiße. Tut mir leid, Kleine.« Seine Aussage wurde unterbrochen von einem lauten Poltern und anschließenden schmerzhaften Stöhnen.

» Lebst du noch oder muss ich mir direkt ein Taxi rufen?«

» Anstatt ein Taxi für dich, lieber einen Bestattungswagen, für mich.« grummelte er noch und ich hörte ihn deutlich humpeln.

» Ich glaube ich habe mir meinen Zeh gebrochen.« murmelte er leise und erhoffte sich, dass ich es nicht hörte. Da übernahm die Frau die den Anruf entgegen genommen hatte schon das Gespräch.

» Wirst du es jemals schaffen, nicht über diese Kiste zu fallen, welche dort seit drei Jahren steht?«

» Übernehme mal kurz.« hörte ich ihn noch murmeln.

» Nilla, ich glaube du musst dir ein Taxi rufen.« lachte die Dame herzlich in den Hörer hinein und Jared aus.

» Ich hör das schon.« murmelte ich.

» Wir sehen uns dann. Ich freue mich schon dich kennenzulernen.« verabschiedete die Frau sich mit freundlicher Stimme von mir und legte auf.

Ich rollte mit den Augen. Das Jared ein tollpatschiger Mensch war, war für niemanden mehr ein Geheimnis. Er hatte mich schon früher in unangenehme- lustige Situationen gebracht.

𝘛𝘩𝘦 𝘯𝘰𝘳𝘵𝘩𝘦𝘳𝘯 𝘛𝘦𝘹𝘢𝘪 𝘤𝘭𝘢𝘯• e.callWo Geschichten leben. Entdecke jetzt