Plumber?

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Logans View:

Den ganzen Tag über grübelte ich darüber nach was gestern Nacht passiert war. Es wollte mir nicht in den Kopf das Cat sich wirklich nicht mehr an die Momente erinnern konnte die sich mir ins Gedächtnis gebrannt hatten- Naja nicht wahrlich gebrannt sondern eher so ein kurzes streifen mit dem heissen Eisen. Schliesslich war ich ja kein Typ der ewig über eine bestimmte Frau nachdenkt, wen sie nicht wollen ziehe ich weiter. Das jedoch kommt so gut wie gar nicht vor, den meistens war es umgekehrt.

"Pass auf das du nicht noch ihren Namen in die Wand nagelst", witzelte Ethan und schüttelte belustigt den Kopf als er an mir vorbeilief. Seine Arbeiterhosen waren voller Staub aber das schien ihn nicht zu stören. Wen ich ehrlich war genoss ich die Arbeit im freien und auf dem Bau sehr, in New York war ich eher der Kopf der Firma und somit zwar auf Baustellen anzutreffen aber nicht oft tatkräftig dabei. Nach meinem übereilten Abgang von Cats neuem Zuhause musste ich mich dringend abregen. Die Baustelle hatte dafür ausreichend Platz und nahm es mir auch nicht übel wen ich mal ein Nagel ein wenig zu deftig in die Wand hämmere oder das Geländer nicht ganz so sanft anfasste. Wieso ich wütend war? Weil ich einfach nicht verstand was in Cats Kopf vorging als ich sie noch einmal küssen wollte, ich meine klar, sie wollte zuerst wissen was genau zwischen uns passiert war, aber das sie so ablehnend reagiert hatte verwirrte mich. Gestern Nacht war sie noch so anschmiegsam und der Tag darauf war sie wie ein lauerndes Etwas das mich beobachtet bevor es den nächsten Zug machte.


Ich musste grinsen als ich mir ihr Gesicht in Erinnerung rief als sie dachte wir hätten miteinander geschlafen, der war einfach unbezahlbar. Mein Vorsatz endlich diesem Begehren nachzugeben war zwar gar nicht so falsch gewesen, aber leider dachte ich im Moment nur daran was wohl gewesen wäre wen sie nicht so betrunken gewesen wäre. Ein Bild schlich sich vor mein inneres Auge und ich schluckte, nein ein gewisser Körperteil von mir fand das ganz und gar nicht witzig das es nicht zum Zug gekommen war. Anderseits musste ich mir auch darüber Gedanken machen das ich sie nicht einfach so aus meinem Leben wieder streichen konnte, schliesslich gehörte sie sowas wie zur Familie.


"Logan? Wen du fertig damit bist vor dich hinzustarren könntest du mir hier helfen", Jack grinste mich an und ich starrte zurück.


"Gleich", brummte ich und schlug nun endlich den letzten Nagel in die Wand, die andern hatten recht ich sollte mich nicht so leicht ablenken lassen. Vielleicht war die Idee Cat einmal in mein Bett zu holen die einzige Lösung. Dann konnte ich mich endlich wieder auf meine Arbeit konzentrieren.


Mann was ist bloss los mit dir, du bist doch sonst nicht so sedimental. Alter, reiss dich zusammen!

Nach einem langen Tag standen wir nun alle vor unserem Bauprojekt und begutachteten unsere Fortschritte mit einem Bier in der Hand.


"Ist euch mal aufgefallen das es schon eine halbe Ewigkeit her ist seit wir alle zusammen ein Projekt gemacht haben? Es fühlt sich verdammt gut an euch wieder alle in der selben Stadt zu haben", Mason nahm einen tiefen Schluck und schaute lächelnd in die Runde.

"Unsere Heimatstadt", meinte Ethan und grinste als er auf Mason zeigte," naja für die meisten für uns".

"Also Leute ich mach mal n'Abgang, ich hab heute Abend noch etwas vor", Blake trat einen Schritt zurück und lachte, "Na Williams Interesse?".

Ich und Jack sahen ihn beide gleichzeitig fragen an, bevor wir anfingen zu lachen. Blake zeigte auf mich.

"Ich meinte dich Williams, ich hab heute Abend ein Date mit zwei Mädels, eine würde sich sicher opfern mit dir mitzugehen statt mit mir", darauf boxte ich ihm in die Schulter.

"Werd endlich erwachsen Blake", sagte ich nur und grinste.

"Ich bin mit Jess verabredet", sprudelte es auf einmal aus Jack heraus und wir alle sahen ihn verwundert an. Nachdem niemand etwas sagte warf ich meinen Kommentar in die Runde.

"Was müssen wir uns jetzt darunter vorstellen?". Jack zuckte bloss mit den Schultern und sah auf den Boden, mann mein Bruder konnte einem echt leid tun!

"Sie meite bloss sie müsse mit etwas wichtiges sagen, das nicht warten kann".

"Frauen", knurrte Taylor und verdrehte die Augen.

"Du mein Freund solltest dich in Acht nehmen! Schliesslich heiratest du Casanova unsere Schwester in knapp zwei Monaten", drohte ich ihm mit dem Zeigefinger, was ihm bloss ein spöttisches hochziehen seiner Augenbrauen abverlangte.

Keine Viertelstunde später sass ich in meinem Truck und summte zu einem Weihnachtssong, als ich mich Cats Bäckerei näherte. Ich musste grinsen als ich sah das noch Licht brannte im Café wie auch in der Wohnung oben. Mit einem Blick auf den Werkzeugkasten der auf dem Beifahrersitz lag lenkte ich den Wagen auf den Parkplatz davor. Ich stieg aus dem Wagen und schlug die Türe zu. Der Werkzeugkoffer lag schwer in meiner Hand. Verdammt, wieso noch mal war ich hier? Mein Gehirn konnte sich anscheinend nicht entscheiden ob ich sie meiden sollte oder ob ich sie ins nächste Bett ziehen sollte.

Schon beim näher kommen hörte ich die laute Musik und ein Grinsen stahl sich auf meine Lippen. Ich wusste nicht wann ich das letzte mal so oft an einem Tag grinsen musste. Nachdem ich geklopft habe und Cat mich wahrscheinlich sowieso nicht hören konnte machte ich die Türe auf. Sie war nicht abgeschlossen, was mir ein Strinrunzeln entlockte, das hier war nicht verdammt noch mal gefährlich!

Cats Anblick war die Gedanken heute definitiv wert. Sie trug eine alte Jeans und das Shirt mit dem ich sie heute Morgen zurückgelassen hatte. Ihre Füsse steckten in flauschigen Socken und um ihre Stirn trug sie ein rotes Tuch das sie ein wenig Mädchenhafter aussehen liess. Ihre blonden Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden der eher schlecht als recht sass. Dem Pinsel in ihrer Hand nach war sie den ganzen Tag damit beschäftigt gewesen die Wände zu malen. Der Radio der direkt neben mir stand schaltete ich aus und unterbrach somit ihre kleine Singeinlage, die wirklich zum schiessen war. Auch wen ich gerne noch ihren Hintern beim hin und herschwenken beobachtet hätte.

Cat's View:


Ich schrie überrascht auf und drehte mich abrupt um, als jemand mein Radio brutal abwürgte. Mit dem Pinsel in der Hand sah ich mich Auge um Auge mit Logan wieder. Seine Augen funkelten vor vergnügen und ich vermutete das er gerade von der Baustelle kam, der dicken Winterjacke und den robusten Stiefeln nach zu urteilen. Er sah immer noch verboten gut aus, ich schüttelte den Kopf und sah ihn böse an.

"Schon mal was von anklopfen gehört?", schnaubte ich und stemmte die andere Hand in die Hüfte. Logan war gerade damit beschäftigt mich von oben bis unten zu mustern, was mir unangenehm war da ich weder geschminkt noch in meiner sonstigen besten Verfassung. Ja das konnte einem schon auffallen wen ein solches Sahneschnittchen vor einem stand. Oh und jetzt zog das Sahneschnittchen auch noch die Jacke aus und kam auf mich zu.

"Was soll das werden?", ich wich einen Schritt zurück. Das Bild von heute Morgen kam mir wieder in den Sinn und ich merkte wie ich knallrot wurde. Verdammt, war das peinlich.


"Du brauchst nicht rot zu werden, ich werde dich wissen lassen wen ich vorhabe über dich herzufallen, aber dafür müssten wir uns ja zuerst küssen nicht wahr?", in seiner Stimme lag eine Frage die ich bewusst überhörte. Natürlich! Er wollte wissen ob ich mich wieder an den oder besser gesagt die Küsse von gestern Nacht erinnerte.

Ich drehte mich wieder um und murmelte: "Ja das müssten wir wohl"


"Da ich nun schon hier bin und dir einen Werkzeugkasten mitgebracht habe, dachte ich könnte ich auch die Leitungen mal checken, das Haus ist schliesslich nicht mehr das jüngste", er rieb sich die Hände und lief ohne meine Antwort abzuwarten zur Treppe die nach oben führte.

"Klar fühl dich wie Zuhause", murrte ich und seufzte.

"Was war das gerade?", er drehte sich noch kurz um und grinste mich unverschämt an. Ich schluckte. Sowas von Tausendwattlächeln!


"Das Blau find ich übrigens super, es passt zu dir und zu dem was du hier vorhast", er zwinkerte und verschwand dann entgültig nach oben. Seine schweren Schritte waren noch zu hören als mir der Gedanke kam wie es wohl wäre wen er jeden Abend zu mir nach Hause kommen würde, mir einen Kuss geben würde um dan...... Stopp Cat!

Energisch schwang ich wieder den Pinsel und schaltete vorher noch den Radio wieder an. Ich sollte echt mal meine Gedanken wieder beieinander haben!




Just a Kiss, right?Where stories live. Discover now