Satisfying

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Cat's View:

Ich wusste nicht wie lange ich schon in meiner kahlen neuen Wohnung stand, nachdem Logan gegangen war. Nach seinem kleinen Spielchen mit mir verschwand er ziemlich schnell. Zu schnell für meinen Geschmack, nicht das ich es begrüsste endlich alleine zu sein aber irgendetwas in seinen Augen war anders gewesen. Ich meine erklärt mich für verrückt aber sein Ausdruck hat von zärtlich zu einfach nur noch belustigt und gelangweilt gewechselt nachdem ich ihn auf die letzte Nacht angesprochen habe. Eigentlich sollte mich das alles kalt lassen, schliesslich bin ich geübt in solchen Dingen. Solche Gefühle nicht mehr zuzulassen wen ich es nicht will. Aber leider hatte Logan etwas an sich was meine Mauern ein klein wenig einstürzen lassen, nur ein kleinwenig versteht sich. Ich stöhnte laut auf und liess mich auf mein Bett fallen. Mit den Händen fuhr ich mir über das Gesicht, meine sexy Smokeyeyes waren bestimmt nur noch ein Abklatsch und ich sah aus wie Britney Spears auf einem ihrer Selfies.

Warum konnte nicht alles ein wenig einfacher laufen? Ich war doch gerade erst hierhergezogen und schon fand ich mich in einem halben Desaster wieder, ich wusste zwar jetzt das nichts ernsthaftes passiert war zwischen mir und Logan, aber die Tatsache das wir uns ziemlich deftig geküsst haben machte die Sache nicht gerade leichter. Vermutlich konnte mir Logan an der Nasenspitze ansehen das ich gelogen hatte, aber vielleicht genügte ja der Wink das er mich in Ruhe lassen sollte. Ich war eine bodenständige Frau und brauchte keinen gutaussenden Kerl wie Logan Williams! Basta!

Vor meinem inneren Auge entstand ein Bild: Ich nur noch mit meinem Baumwollhöschen und Logan, puuuhhh atmen Cat, auf mir drauf, zwischen meinen Beinen und ohne Shirt. Seine Augen waren voller Begehren.

Instinktiv kreuzte ich meine Arme vor der Brust, Oh Gott! Das durfte jetzt  aber nicht wahr sein, nein bestimmt war es nur ein blöder Traum. Naja ein Traum der sich ziemlich real angefühlt hatte. Tief atmend stand ich dann doch auf und beschloss mich dem Tag zu stellen. Mein Café brauchte noch einige Hilfe wen es bei der Eröffnung strahlen sollte und ich war willens das zu tun. Meine Energie sollte ich einfach nur dafür brauchen mir meinen Traum zu erfüllen und endlich selbstständig zu sein. Mein eigener Boss, das klang für mich wie der Himmel auf Erden. Ich wusste es würde hart werden aber ich war mehr als bereit alles dafür zu geben und in diesem Szenario hatte kein Logan Platz. Zufrieden mit mir selber ging ich nickend die Treppe hinunter in die Küche und summte vor mich hin. Das Shirt das ich mir schnell übergeworfen hatte reichte bis zu meinen Knien und das Sonnenlicht das durch die Fenster fiel erhellte den vorderen Bereich meines zukünftigen Cafés. Mit einem Auge bei der Kaffeemaschine und mit dem anderen beim Café schaffte ich es einen Kaffee rauszulassen und mich dann auf die Theke zu setzten.  Das ganze war sowas von mein Baby!

Keine vier Stunden später waren alle meine Sachen vom Inn in meiner Wohnung im zweiten Stock, ich völlig erledigt und meine Küchenmaschine am streiken. Ich war fix und fertig, auch wen ich nicht sehr viel besass, da ich meine gesamten Möbel in meiner alten Wohnung liess. Lucas wird sich sicher daran gefreut haben. Ich schüttelte den Kopf, es war nicht der Richtige Moment um über ihn nachzudenken, eigentlich war es niemals der Richtige Moment.  Menschen verletzten andere, ob sie wollen oder nicht. Aber ich hatte wenigstens daraus gelernt das in meinem Fall keine Beziehung ewig halten konnte. Beziehungen waren kompliziert und ich hatte schlichtweg nicht die Energie um mich um dessen Erhalt zu kümmern.

Nachdem meine Sachen alle heil oben angekommen waren, beschloss ich in den Baumarkt zu fahren um mir die nötige Ausrüstung zu besorgen. Klar für die gröberen Sachen wie das Treppengeländer und die Theke musste ich professionelle Hilfe anheuern, aber den Rest konnte ich gut alleine managen. In einer meiner Taschen musste noch eine alte Jeans sein die ich dafür anziehen konnte. Heute mal ohne Make up da ich sowieso nicht dachte das sich irgendwer für eine Frau im Baumarkt interessieren würde die sich Maluntensilien kauft. Zufrieden mit meiner Einstellung warf ich mir den dicken Mantel über und die Mütze. Ein letzer Blick auf den Parkettboden bestätigte meine Farbwahl die ich innerlich schon getroffen hatte. Baumarkt ich kommme.

"Kann ich ihnen behilflich sein?", fragte mich eine tiefe Stimme und ich drehte mich um.

"Naja, ich wusste nicht das es so viele verschiedene Blautöne gibt", murmelte ich ein wenig verzweifelt und wandte mich an den Baumarkttypen. Der lachte nur und zeigte auf die riesen Wand von Farben.

"Und das sind noch nicht alle", er zwinkerte und ich lächelte schief. Oh Mann!

"Sagen sie mir doch einfach in welche Richtung sie gehen wollen und ich werde sie bestimmt zur richtigen Farbe geleiten".

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte kurz.

"Es ist für ein Kaffee, ich dachte an einen Blauton", mit den Fingern fuhr ich über die kleinen mit Farbe bemalenen Plättchen,"allerdings eher kühl und modern, vielleicht ins grau?".

Der Typ strich sich durch seinen Bart.

"Ich denke ich weiss was sie meinen", nickend nahm er ein Plättchen von der Wand, "Bitteschön, nicht zu knallig sondern eher ein kühler Ton, der wohl ausdrücken soll: Modernes Café aber trotzdem gemütlich".

Der Blauton hatte mich überzeugt! Es war genau was ich gesucht habe.

"Das ist es", sagte ich und hielt mir die Hände vor den Mund, oh ja das tat ich wirklich, schliesslich war dies ein wichtiger historischer Moment im Leben meines Babys. Voller  Freude und ohne nachzudenken fiel ich dem armen Mann um den Hals.

"Danke, Danke , Danke", nachdem ich mich wieder beruhigt habe erklärte er mir wie ich die Menge ausrechnen konnte die ich für den gesamten vorderen Raum brauchte. Mit einem wahnsinnig guten Gefühl verliess ich den Baumarkt und steuerte meinen Wagen an. Diese Farbkübel waren verdammt schwer!



Just a Kiss, right?Onde histórias criam vida. Descubra agora