Prologue

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Die Party war laut.
Und hell. Überall leuchteten Lichter. Sie schweiften über die Gesichter der schwitzenden Menschen.
Das Fest war eigentlich privat, keine Ahnung wie genau ich es geschafft hatte, hier rein zu kommen. Es war ein ziemlich grosses Haus mit ziemlich vielen Leute.
Einige sassen knutschend auf den Treppen, andere lagen kotzend im Garten und die Meisten rieben sich hier aneinander. Schlimmer als Kaninchen. Aber das war mir egal.
Die Luft war aufgeheizt und die Musik dröhnte durch die Lautsprecher zu uns durch.
Sie mischte mein Blut auf und pulsierte es kräftig durch meine Arme, die ich in der Luft schwenkte. Jeden Ton nahm ich tief in mein Inneres ein und liess mich von der Musik über die Fläche tragen. Alles hier kam mir so magisch vor. Es gab sogar eine Nebelmaschine. Der graue Rauch rieb sich an meinen Knöcheln, welche in mörderisch hohen Schuhen steckten.
Es war Hannahs Idee gewesen, hierher zu kommen.
Keine Ahnung wie wir es an dem Mann in dem schwarzen Anzug und den breiten Schultern vorne geschafft hatten, aber die Party war grossartig.
Es gab sogar gratis Getränke.
Das mit dem Alkohl und mir war ja so eine Sache.
Ich konnte mich entweder ganz davon fern halten oder kannte kein Mass.
An dem getrunkenen Maltini in meiner Hand sah man, was heute wohl der Fall war.
Das weisse enge Sommerkleid war um diese Jahreszeit etwas zu kühl, doch ich schwitzte zwischen den Massen am Menschen, die jubelten und sich laut unterhielten.
Meine langen Haare flogen durch die Luft und ich fühlte mich richtig schön, auch wenn ich betrunkener war als jemals zuvor und man das Wort Eleganz im Zusammenhang mit mir wohl gerade besser nicht in den Mund nahm.
Hannah hinter mir hatte versprochen ein Auge auf mich zu haben, doch kaum hatte sie ein Typ auf ihr Kleid angesprochen war sie auch schon weg gewesen.
Also verweilte ich mich eben alleine.
Und Spass machte es auf jeden Fall.
Ich schwenkte meine Hüften, vielleicht etwas steifer als die anderen Mädels hier mit ihren Begleitern, aber das kümmerte mich gerade nicht. Darin war ich halt nicht so geübt, wie die anderen Schönheiten auf der Tanzfläche.
Ich schwebte auf einer Wolke und spürte meinen Körper nur noch gedämpft, mein Kopf hatte ausgesetzt und die Musik herrschte nun in meinem Körper.
Dann fiel mein Blick auf einen jungen Mann in schwarzem Anzug weiter vorne, er sass auf einer grossen ledernen Couch, umringt von Mädchen und anderen Jungs. So nahe wie sie alle beieinander sassen gehörten sie wohl alle zusammen.
Sein Blick lag auf mir, stechend und prickelnd zugleich. Er hatte etwas durchdringendes. Aber ich sah ihn nur verschwommen und hatte keine Ahnung wer er war. Wie auch, ich kannte ja auch keine Menschenseele hier.
Ich wusste ja nicht einmal auf wessen Party ich mich hier befand.
Aber ich bemerkte genau, dass es ihm gefiel, wie ich tanzte.
Das normale Ich hätte jetzt die Flucht ergriffen und wäre wieder absolut nüchtern und scheu geworden, doch jetzt war ich betrunken.
Und das brachte ganz andere Seiten in mir hervor.
Einmalige Seiten natürlich. Über die ich danach nie wieder sprechen würde.
Ich tanzte einfach weiter, meine Hände konnte ich nicht in der Luft lassen, also stemmte ich sie in meine Hüften.
Seine Mundwinkel hoben sich leicht. Oder bildete ich mir das nur ein? Verdammt hatte er volle Lippen.
Dann stemmte er sich hoch, sein Anzug war gänzlich dunkel wie die Nacht draussen und er kam langsam durch die Menge auf mich zu.
Die Menschen um ihn herum wichen aus, ohne es überhaupt zu bemerken. Als besässe er eine natürliche Autorität, die niemand zu hinterfragen wagte. Vielleicht war er auch nur eine Einbildung von mir. Denn der Typ sah so verdammt heiss aus, ich konnte die Muskeln unter dem Anzug spielen sehen, während er sich mir weiter näherte. Sowas heisses konnte doch gar nicht real sein. Niemals.
Ich hörte auf zu tanzen als er direkt vor mir stand und sah ihn ausser Atem an.
Meine Wangen mussten wohl rot sein und mein Atem flog über meinen Lippen.
"Hi."
Flüsterte ich und war mir ziemlich sicher, dass ich mich nach dem Alkohol anhörte, den ich intus hatte.
Normalerweise sah man seinem Gegenüber in die Augen, aber ich konnte gerade nur seinen Hals anstarren: wie konnte jemand so einen perfekten Hals haben?
Und dieses Schlüsselbein, sowas konnte sehr heiss sein oh ja.
"Ich kenne dich nicht, was machst du hier?"
Er klang nicht wirklich freundlich, so rau und düster.
Ich kicherte, mist das konnte ich einfach nicht unterdrücken.
"Ich bin irgendwie rein gekommen, fragen Sie meine Freundin, sie muss irgendwo da sein.."
Ich drehte mich um um es ihm zu zeigen, aber natürlich war sie nicht mehr da.
Stattdessen taumelte ich und alles begann sich zu drehen, eine sehr unangenehme Nebenwirkung von dem leckeren Gebräu in meiner Hand.
Das gerade Stehen wurde zu einer ganz neuen Herausforderung.
Sofort spürte ich zwei Hände an meinen Hüften die mich wieder aufstellten.
Warme, schwere Hände.
Und mein Körper prickelte.
"Tschuldigung, wenn Sie wollen kann ich auch..."
Ich hob den Blick und sah direkt in seine Augen.
Dunkle Augen.
Schwarze Augen.
Ich öffnete den Mund, doch eigentlich starrte ich den jungen Mann mit dem gestylten Haar und dem ordentlichen Anzug nur an.
Sein Lächeln war nun etwas amüsierter geworden.
"Gehen."
Endete ich noch schnell, damit ich nicht mehr nachdenken musste.
Er neigte den Kopf und liess mich nicht los.
"Das halte ich für keine gute Idee.
Sie würden es nicht bis nach Hause schaffen, befürchte ich."
Ich tippte ihm auf die starke Brust, um mich zu vergewissern, dass er wirklich echt war. Wieso war er mir so nahe?
Und wieso störte es mich nicht, dass seine Augen aussahen wie die des Teufels in Person?
Vielleicht war es aber auch das Licht über uns welches das gefährliche und gleichzeitig verwirrte Flackern in seinen Augen verursachte.
"Ich schaffe das schon! Ich bin überhaupt ganz bei der Sache."
Nuschelte ich das erstbeste was mir einfiel.
Er hob eine Braue und lenkte mich etwas von der Masse weg, willig folgte mein Körper seinen sanften Bewegungen mit den Händen.
Magisch.
Nein.
Alkohol.
"Ich denke wir sollten deine Freundin finden."
Stellte er fest und ich grinste breit.
"Ich will eigentlich lieber hier bei dir bleiben."
Rutschte es mir raus und sein Lächeln wurde breiter.
Heilige Scheisse, war er ein verkappter Gott oder der Teufel? Da musste ich mich zuerst noch entscheiden.
"Ich weiss."
Was wusste er? Ich erinnerte mich nicht mehr, was ich grad gesagt hatte, aber es war auch egal.
"Wieso hilfst du mir?"
Fragte ich dann und pustete ziemlich erfolglos eine Strähne aus meinem Gesicht.
Der Junge erlöste mich indem er sie zurück hinter mein Ohr klemmte und verzog anschliessend nachdenklich die Lippen. So schöne Lippen. Unnatürlich schön.
Er musterte mich schweigend und ich sah fasziniert zu ihm hoch.
"Jemand wie du gehört hier nicht her."
Sagte er dann und ich zog einen Schmollmund.
"Jemand wie ich?"
Er nickte und ich hätte gerne gefragt was er damit meinte.
Tat ich aber nicht, stattdessen tanzten schwarze Punkte vor meinen Augen.
"Huch, der letzte Drink muss wohl einer zu viel gewesen sein."
Murmelte ich und spürte den intensiven Blick des jungen Mannes.
Erst jetzt bemerkte ich meine Gänsehaut.
"Wie heisst du?"
Erkundigte er sich, fordernd aber langsam genug dass ich ihn verstand.
Langsam führte er meine Hüfte mit seinen grossen Händen hin und her, ohne mir zu nahe zu kommen, gerade so, dass wir einen angedeuteten Tanz führten.
Dabei liess er den Blick immer wieder über meinem Kopf hindurch schweifen. Als müsste er die ganze Umgebung im Blick behalten. Er war bestimmt ein Kontrollfreak.
Ich überlegte eine Weile.
"Diana. Und du?"
Er beantwortete meine Frage nicht.
"Diana, du solltest dein eigenes Leben weiter leben, das hier ist nicht das Umfeld, welches zu dir passt."
Er hörte sich ruhig an, doch irgendwie fragte ich mich, was genau er jetzt dachte, über mich zu wissen. Er kannte mich doch nicht einmal. Wieso sollte er mir also sowas an den Kopf werfen.
Stirnrunzelnd entfernte ich mich stolpernd von ihm und er zog sein Jackett aus, welches er mir um die Schultern legte. Sofort wurde es warm um mich. Es roch gut. Undefinierbar, aber gut.
"Such deine Freundin Diana."
Er ging rückwärts, weg von mir.
Sehr schade, ich hatte mich in seinen Armen wohl gefühlt.
"Und wer bist du?"
Fragte ich hoffnungsvoll, während er sich weg drehte und die Menge ihn langsam verschluckte.
Ich wusste selbst dass ich morgen keine Ahnung mehr haben würde dass ich ihn gesehen hatte.
Also sog ich den Geruch der Jacke tief ein und blickte dann auf die tanzende Menge.
Von ihm war nichts mehr zu sehen.
"Bist du der Teufel?"
Fragte ich wispernd und als keine Antwort kam, war ich mir ziemlich sicher dass ich recht hatte.

Ich hatte ihn nur einige Sekunden gesehen und wieder vergessen. Alles von ihm, aber trotzdem hatte diese Begegnung eine Geschichte ausgelöst, zu der ich nun gehörte.
Und diese Geschichte würde mein Leben verändern.
Und das von zwei Anderen.

Ihr Lieben Sternchen, willkommen zu einem neuen Buch.^^ die die mich schon kennen, wissen, dass ich eher einen Fable für Fantasy und Mafia Bücher habe, aber hier ist etwas ganz neues.
Hier lebe ich einmal alle Träume einer Jugendlichen aus, eine spezielle Geschichte mit Liebe, aber auch Problemen, Gefahr, Intrigen und Zufällen die alles noch viel schwieriger machen. Erst recht wenn einem so viele Personen gleichzeitig das Leben schwer machen, wie unserer lieben Diana hier.;)
Natürlich kann ich ein klein wenig Kriminalität nicht sein lassen.
Ich hoffe ihr seit wieder dabei und lest fleissig mit, ansonsten bleibt mir nur noch, euch Spass zu wünschen und mich aufs nächste Kapitel zu freuen.
Hoffentlich hat euch der Start gefallen meine Sternchen.
Love
Tala

Hold me close *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt