53.Kapitel- bad surprise

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Behutsam nahm ich Zayns starken Arm von meinem halbnacktem Körper, schlug die Decke sanft zur Seite und schlüpfte aus dem warmen Bett. Er schlief noch tief und fest, wie ein Bär beim Winterschlaf, während mich bereits die ersten Sonnenstrahlen geweckt hatten. Leise zog ich mir ein wahlloses Tägershirt über, das ich aus dem Koffer griff und streifte meine dunkle Jeans über. Ich wollte, dass Zayn noch ein wenig ausschlafen konnte und beschloss schon allein runter zu gehen. Ich schlich mich aus dem Zimmer und schlenderte gemütlich zum Essenssaal. Als ich dort ankam räumten die Kellner bereits die leeren Tische ab und nahmen das Essen vom Buffet. Verblüfft blieb ich stehen und wagte einen Blick auf meine Armbanduhr. 11.05 Uhr. Was so lange hatten wir geschlafen? Na gut, wir waren mitten in der Nacht auch noch auf gewesen - und mit anderen Dingen beschäftigt. Aber nun hatten wir das Frühstück verpasst. So ein Mist und ich hatte solchen Hunger, ganz zu schweigen von Zayn, der ohne Essen am morgens nie aus dem Haus ging. Da kam mir eine gute Idee! Ich huschte schnell zu einem Kellner, der gerade ein paar Teller auf den bereits übervollen Geschirrwagen stellte. Ich räusperte mich einmal laut, woraufhin sich der Herr zu mir umdrehte.
"Entschuldigen sie, ist es auch möglich noch etwas zu Essen mit aufs Zimmer zu nehmen? Wir haben das Frühstück verpasst." Ich versuchte so freundlich und bemitleidenswert, wie nur möglich zu klingen.
Der Mann überlegte einen Moment. "Nun ja, eigentlich nicht."
Ich machte ein trauriges Gesicht. Wie abgesprochen, ließ mein Magen ein laut hörbares Knurren von sich.
Seine Augen wanderten zu meinem Bauch, er zögerte. Dann wurden seine Gesichtszüge weicher. "Aber man kann ja mal eine Ausnahme machen."
"Danke." grinste ich triumphierend.
"Hier, nehmen sie dieses Tablett und geben sie es später wieder in der Küche ab." Er drückte mir ein großes Holztablett in die Hand.
"Alles klar." Ich schnappte mir die letzten beiden sauberen Teller mit Besteck und die Überbleibsel vom Buffet.

 Mit zwei Croissants, Butter, Erbeermarmelade und zwei Tassen Kaffee bewaffnet, machte ich mich auf den Weg zurück zum Zimmer. Ich drückte vorsichtig die Türklinke mit dem Ellenbogen herunter, und schaffte es nichts von dem brühend heißen Getränk dabei zu verschütten. Dann betrat ich den Raum und kickte die Tür wieder mit dem Fuß hinter mir zu. Zayns Augenlieder flatterten auf. Als er mich entdeckte rieb er sich müde die Augen. Ich balancierte das Tablett über den weichen Teppichboden und setzte mich neben Zayn aufs Bett. Nachdem er sich langsam aufgesetzt hatte, platzierte ich es auf seinem Schoß.
"Ich hab gedacht, du magst Frühstück am Bett." sagte ich und schenkte ihm ein kleines Lächeln.
Sein müdes Gesicht erhellte sich.
"Deshalb liebe ich dich." murmelte er mit einer tiefen Morgenstimme und beugte sich vor, um mir einen süßen Kuss auf die Lippen zu drücken. Er sah total niedlich aus so verschlafen und mit verwuschelten Haaren, die in alle Richtungen abstanden.
"Mmmmh, göttlich." schwärmte er mit vollem Mund, als er das Croissant probierte. "Louise, du bist ein Schatz. MEIN Schatz." berichtigte er sich.
Seine Worte ließen mein Herz stärker pulsieren.
"Für dich doch immer." kicherte ich und nahm einen Schluck aus der vollen Kaffeetasse. "Das Buffet hatte schon geschlossen, als ich kam."
Seine Augen weiteten sich. "Was? Wie spät ist es denn?"
"Es müsste so viertel nach Elf sein."
"Oh Mann, ich hätte echt einen Wecker stellen sollen." Kopfschüttelnd fasste er sich mit der Hand an die Stirn.
"Wieso, was ist?"
"Stan wollte, dass wir heute 11.30 Uhr in seinem Büro sind." erklärte er seufzend.
Mist, dann musste man sich echt beeilen, um es noch pünktlich zu ihm zu schaffen. Im selben Moment klingte Zayns Handy. Wortlos nahm er es vom Nachttisch und starrte auf den Display. "Eine SMS von Stan. Wir sollen nicht ins Büro, sondern zu ihm nach Hause kommen."
"Zu ihm nach Hause? Wieso denn das?" Meine Augenbrauen hoben sich in Verwunderung.
"Hm, er wollte etwas wichtiges mit uns besprechen. Vielleicht soll niemand anderes etwas davon mitbekommen."
Ich nickte und aß das letzte Stück meines Croissants.
"Willst du mitkommen?" fragte er und sah mich erwartungsvoll mit seinen treuen Augen an.
"Ja, klar warum nicht. Aber dann müssen wir jetzt wohl los." Ich stellte das Tablett auf den kleinen Nachttisch.
"Leider." klagte Zayn, trank seinen Kaffee aus und hüpfte aus dem Bett.

Roadtrip with MalikWhere stories live. Discover now