50.Kapitel- strange clouds

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Schweigend saß ich neben Zayn beim Frühstück. Ich aß ein Brötchen mit köstlicher Erdbeermarmelade, doch selbst die konnte mich heute nicht begeistern. Meine Laune hatte den absoluten Tiefpunkt erreicht. Wir frühstückten im Essenssaal des Hotels alle beisammen an einem großem weiß eingedecktem Tisch. Der Duft von bunten Blumen, die vor uns in einer hübschen Vase blühten, erfüllte den Raum. Selbst ein paar Sonnenstrahlen schafften es durchs Fenster.  Niemand sagte etwas bis auf Niall und Harry. Sie diskutierten gerade aufgeregt, ob Porsche oder doch  Ferrari das bessere Auto wäre. Ich hörte schon lange nicht mehr zu, obwohl ihre Disskussion anfangs wirklich sehr interessant gewesen war.

"Kannst du mir mal bitte die Butter geben?" fragte Zayn höflich.

"Mhm." Mit einem leichten Nicken reichte ich sie ihm herüber.

"Danke."

Ich war immer noch stink sauer auf ihn, dass war keine Frage. Ich hatte heute Nacht kein Auge zumachen können. Wie viele Geheimnisse hatte er wohl noch vor mir? Ob ich ihm wohl überhaupt noch wieder vertrauen konnte? Schon meinem Ex-Freund, Josh, konnte ich damals nicht trauen. Ich errinerte mich noch genau an den Moment, in dem ich das andere Mädchen in seinem Bett fand. Es war als ramme mir jemand einen Dolch in Brust. Und diese Wunde verheilte erst nach sehr langer Zeit.  Er hatte mir wochenlang etwas vorgemacht. Genau, wie Zayn. Es hatte ewig gedauert bis ich einen Jungen wieder in mein Herz schließen konnte. Und dieser hatte mein Vertrauen das zweite mal missbraucht.

  Ich hatte mich an der Milchkanne festgeguckt, die mein Gesicht lustig verzerrt widerspiegelte. Aber ich starrte sie einfach weiter in Gedanken an und nahm abwesend einen weiteren Bissen vom Brötchen.

Zayn hatte also etwas mit Josh gemeinsam. Nein, ich konnte die beiden nicht vergleichen. Zwischen ihnen lagen Welten. Ich hatte Josh nie im Ansatz so sehr geliebt wie Zayn. Zayn war ein viel besser Mensch als er. Josh hatte mir vorgegaukelt er liebe mich und dabei ein anderes Mädchen nach dem anderen gehabt. Josh hatte sich niemals für sein Verhalten entschuldigt.  Doch trotzdem hatte Zayns kleines Geheimnis alles verändert.  Ich konnte trotzalldem nicht von ihm loslassen, auch wenn er vielleicht ein Mörder war. Ich musste nocheinmal dringend mit ihm reden, doch im Moment konnte ich ihm noch immer nicht in die Augen sehen.

Als wir fertig mit essen waren, machten Selina, Louis, Zayn und ich uns auf die Suche nach Mindless. Nachdem die anderen gestern Abend erfolglos von ihrer Streife zurückkamen, waren wir heute dran. Viel lieber hätte ich mir mit Selina nur einen Film angesehen, so wie früher an unseren typischen Mädelsabenden. Gespräche über die süßesten Jungs und jede Menge Naschzeug, das wir im Nu wegputzten.

Noch dazu war ich heute absolut nicht gesprächig, ich schwieg wie ein Grab. Als ich vorschlug mit Selina zusammen zu suchen, waren die Jungs allerdings nicht einverstanden. Sie sahen es als zu gefährlich an und alleine los zu lassen. Also fuhr Selina bei Louis mit und ich bei Zayn. Wir nahmen den Ford Mustang von Niall und machten uns auf den Weg in die volle Stadt. Wir beschlossen etwas weiter am Stadtrand anzufangen, also parkten wir auf einem etwas abgelegeneren Parkplatz und stiegen zusammen aus. Es war erst 8 Uhr morgens und trotzdem waren an diesem Sonntag schon eine Menge Leute unterwegs. Wir zogen uns die Kapuzen tief ins Gesicht, sodass uns niemand erkennen konnte. Es war ziemlich frisch geworden.  Zayn und ich wechselten die ganze Zeit über kein Wort miteinander. Ich hasste diese Eiszeit zwischen uns, aber es war wie es war. Wachsam hielt ich nach mir bekannten grimmigen Gesichtern, der Gangmitglieder,  während die Sonne sich durch die dicken Wolken kämpfte.

 Wir gingen an der Hauptstraße vorbei und bogen in eine der kleineren Gassen hinein. Es begann leicht zu Tröpfeln und ein eisiger Wind blies mir die Haare aus dem Gesicht. Das Wetter passte bestens zu unserer Situation - und der Beziehung zwischen mir und Zayn. Kalt, grau, eisig und stürmisch. Doch Sonnenschein wäre mir sichtlich lieber gewesen. Ich versuchte mich an Trevors Wagen zu erinnern oder wenigstens an einen von den Fahrzeugen, die sie nutzten. Verschleppt hatten sie mich in einem riesigen Cadillac Escalade mit dunkel getönten Scheiben, damit auch niemand sehen konnte, wer in dem Wagen saß. Und sonst? Ich kannte nur den silbernen Dodge Charger von Trevor.

Roadtrip with MalikWhere stories live. Discover now