Kapitel 18

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Zögernt drücke ich die Klingel und wenige Sekunden später, so als hätte man hinter der Tür auf mich gewartet, wird mir die Tür geöffnet. Doch es ist nicht Joon der vor mir steht sondern eine Junge Frau. Ihre langen blond grauen Haare fallen ihr über die Schultern und reichen fast bis zur ihrer Hüfte. Es sind gefärbte Haare das weiß ich und das erkennt man auch deutlich an ihrem pech schwarzen Ansatz. Sie ist klein, noch etwas kleiner als ich und ich bin schon nicht groß und eisblaue Augen mustern mich interessiert.
"Ja bitte?" fragt sie und mustert mich nocheinmal kurz.
"Hallo. Du musst July sein, richtig?" begrüßte ich sie und lächelte freundlich.
"Richtig und du bist....wer?" fragt sie und lächelt iritiert.
"Oh Sorry. Ich bin Evelin. Ich kenne Joon durch Ju und ein paar anderen. Darf ich reinkommen?" frage ich und Wuschel spring auf meine Schulter. "Keine Angst er ist stubenrein und er liebt Haru." versichere ich ihr als ich ihren missbilligen Blick bemerke. Sie schafft es nicht mir zu antworten denn hinter ihr taucht Joon auf. Er sah verschlafen aus, aber das war mir nichts neues. Doch etwas war anders, seit ich ihn das letze mal gesehen hatte. Zum einen waren seine Haare jetzt nicht mehr Schwarz, sondern blond-grau-lila aber es sah keineswegs schlimm aus, zum anderen trug er jetzt eine Brille. "Hallo Evelin. Freut mich dich mal wieder zu sehen." begrüßte er mich mit einer flüchtigen Umarmung und sah sich dann hinter mir um. "Er ist nach Hause gefahren. Du weißt doch das er nicht so gern unter Fremden beziehungsweise überhaubt Leuten ist." erwiederte ich auf seinen suchenden Blick und Joon nickte. "Ja ich hatte nichts anderes erwartet. Jetzt komm rein, es wird kalt draußen." antwortete er mir schließlich und bat mich mit einer Geste herrein.
Ich ging bis in den kleinen Flur und blieb vor der Tür stehen hinter der meines Wissens das Wohnzimmer lag. July und Joon blieben ein paar Schritte hinter mir stehen. Ich atmete nocheinmal tief durch und drückte dann die Klinke herunter und blickte auf ein Sofa. Auf ihm saß Haru, der Hunde von Joon und...
"Hallo Rezo." flüsterte ich. Haru drehte sich zu mir um und legte den Kopf schief. Wuschel sprang von meiner Schulter und rollte sich auf dem Teppich zusammen der vor dem Sofa lag. Haru sprang vom Sofa auf dem Teppich und legte sich neben Wuschel.

Ich löste meinen Blick von den Beiden und sah wieder zum Sofa. Rezo hatte sich aufgerichtet und funkelte mich an. Ich sah ihn an, unterdrückte das Bedürfniss einfach weg zu laufen.
"Wie hast du mich hier gefunden?" fragte er, kalt und gefühllos war seine Stimme. "Die Antwort willst du nicht hören." murmelte ich und sah auf den Boden. "Super also kennst du den Typ der hier wohnt auch noch." er wante sich von mir ab.
"Ja ich kenne ihn. Und ich kenne auch Julien und Taddl und Ardy und Luna und so viele mehr." sprach ich denn noch weiter und setze mich zögerlich neben ihn. Er rutsche ein Stück weg.
"Ich kenne sie alle, denn sie sind meine Geschichte." sprach ich weiter. "Sie sind meine Familie."
Rezo drehte sich langsam zu mir um und musterte mich, von Fuß bis Kopf. Als er bei meinen Augen angekommen ist hält er kurz inne, eher er den Blick wieder abwendet.
Jetzt muster ich ihn. Ich sehe ihm an dass er etwas sagen möchte, doch er tut es nicht.
"Was ist?" frage ich ihn deshalb und er lehnt sich an und lacht einmal leise auf und schüttelt den Kopf.
"Ich... Wir kennen uns seit einem Jahr, seit über einem Jahr. Wir sind zusammen zur Schule gegangen und wir haben beide gegen eine beschissene Krankheit gekämpft und ich habe immer versucht mit dir über alles zu reden und dachte du würdest mit deinen Problemen auch immer zu mir kommen, aber ich habe das Gefühl... jede Geschichte die du mir erzählst ist nicht mehr als das nächste Geheimniss. Und der einzigste der die Geheimnisse kennt ist Noah. Warum er? Warum darf ich es nicht wissen?" mit den letzen Worten traf sein Blick wieder auf meinen und ich lächelte leicht.
"Weil Noah ein Teil von allem ist." flüsterte ich und Rezo sah mich fragend an.
"Komm." ich stand auf und reichte ihm meine Hand. "Ich zeige dir mein Geheimniss. Ich erzähle dir meine Geschichte."

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