Kapitel 18: Stanley

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Seit ein paar Tagen haben sich Eddie und Richie wieder versöhnt. Endlich. Es hat schon echt genervt, dass Eddie seinen besten Freund ignoriert hat- und wir anderen haben alles abbekommen. Ich sitze zusammen mit Bev und Ben auf einer Bank im Stadtpark von Derry. Wir warten auf die anderen. „Ist es wirklich so eine gute Idee?", fragt Ben zögerlich. Ich verdrehe die Augen. „Ben, sei nicht so eine Memme." „Die Barrens sind doch nicht so schlimm...", versucht Bev, ihn zu überzeugen. „Machst du Witze?" „Immerhin sind Bowers und seine Gang nicht mehr dort.", suche ich gute Argumente. „Ja, okay." Ben verstummt. Ich atme tief durch. „Mann, wann kommen die endlich?", nörgele ich herum. Ben sieht auf seine Armbanduhr. „Sie sind alle schon fast zwanzig Minuten zu spät.", stellt er fest und Bev verdreht ihre Augen. „Typisch Jungs.", bemerkt sie. Ich schaue sie kritisch an. „Zwei Drittel dieser Gruppe hier sind Jungs.", stelle ich klar. „Ausnahmen bestätigen die Regel!" Bev zuckt mit den Schultern.

„Bill!", rufe ich erfreut. „Du bist eine halbe Stunde zu spät...", maßregelt Bev ihren Freund und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. Mein Seitenblick fällt zu Ben, der einen leicht enttäuschten Blick draufhat. Ich atme tief ein. „Wo bleiben die anderen?", frage ich dann. „Keine A-Ahnung.", sagt Bill und schaut sich um. „Eddie und Richie wollten doch noch zusammen für den Test lernen, den wir..." „Lernen.", unterbreche ich Ben trocken. „Bevor Richie lernt, konvertiere ich zum Christentum.", füge ich dann hinzu. „Was machen sie denn sonst?", fragt Ben verwirrt. „Die F-Frage ist, o-ob wir d-das w-wirklich wissen w-w-w-..." „Wollen.", beende ich grinsend Bills Satz. „Und wo zur Hölle ist Mike?", bemerkt Beverly. „Der hat heute viel bei seinem Großvater zu tun, der kommt später direkt zu den Barrens.", informiert uns Ben. „Woher weißt du das?" „Ich habe gestern mit ihm telefoniert, weil ich ihn gefragt habe, ob er eventuell ein Buch über..." „Richie! Eddie!", unterbricht Bev Bens Erzählung. Dieser lehnt sich resigniert zurück und winkt mehr oder weniger motiviert. „Ihr seid völlig zu spät.", sage ich trocken, muss aber dennoch grinsen. Eddie steigt von seinem Rad und lehnt es gegen die Bank. „Tut mir leid, Richie hatte nicht so ganz verstanden, was..." „Klappe, Eds.", schnaubt Richie mehr oder weniger wütend. „Woah, was habt ihr denn bitte gelernt?", frage ich grinsend. „Er ist ja ganz aggressiv." „Ich habe nichts nicht verstanden.", stellt Richie klar. „Jetzt lass uns los." „Wieso wollten wir noch mal in die Barrens?", fragt Ben zögerlich und nimmt sein Rad hoch. „Der Staudamm wartet nicht ewig.", sagt Richie. „Was ist denn los mit dir?" „Ich wurde zum Lernen gezwungen, reicht das nicht?", fragt Richie Bev. „Okay, beruhig dich, Diva.", grinse ich und steige aufs Rad. „Warum bauen wir einen Staudamm? Wir könnten auch lernen...", schlägt Ben vor. „Ja, genau. Komm schon, Ben, sei nicht so zimperlich!", ruft Eddie. „Das sagt der Richtige.", bemerke ich trocken und wir fahren los.

welcome to the losers' club // abgebrochenWhere stories live. Discover now