Verfolgung

1.2K 110 17
                                    

Mia lief mit Kim durch die Wohngegend. Jeder schob einen Kinderwagen vor sich her. Schnell hatte Mia Kim auf den neusten Stand gebracht. Diese feierte anfangs, wie Elisabeth an der Uni abserviert wurde. Auch Mia musste bei dem Gedanken grinsen. Das Gesicht von Elisabeth war einfach zum schießen gewesen.

Aber sehr schnell spürte sie wieder diese Unruhe in sich aufsteigen. Die Bedrohung die Elisabeth ausgestrahlt hatte, war greifbar gewesen und Mia wusste nicht so recht wie sie damit umgehen sollte.

„Samuel und Max kriegen bestimmt was raus. Mach dir nicht zu sehr einen Kopf, Mia. Wenn ich diese Bitch in die Finger bekomme, dann sollte die Angst bekommen. Dass sie so unverfroren ist! Sie soll euch einfach in Ruhe lassen."

„Ich hoffe es, aber Kim, sie hatte etwas an sich, was mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Sollte sie wirklich hinter allem stecken, dürfen wir sie nicht unterschätzen. So ein Bombenanschlag in Samuels Büro auszuführen,... dafür muss man was auf den Kasten haben. Samuel ist so ein Sicherheitsfantaiker, es wundert mich, dass das überhaupt möglich war."

Kim nickte und winkte lachend dem Securitymann zu, der hinter ihnen herlief.

„Jaja, Samuel und sein Beschützerinstinkt, aber unter den Vorraussetzungen versteh ich ihn sogar."

Mia hatte diesmal auch kein Theater gemacht. Sie war mittlerweile Mutter durch und durch. Hätte sie die beiden nicht, wäre es sicher anders gewesen, aber ihre Babys mussten geschützt werden.

Mia und Kim überquerten eine Straße und stirnrunzelnd bemerkte Mia einen Wagen am Seitenrand. Der Motor lief, die Scheiben waren verdunkelt. Sie spürte wie ihr Puls nach oben ging.

„Aber die Geburtstagsfeier bleibt stehen?"

Mia versuchte ihren Puls nach unten zu drücken. Ihre Nerven lagen wahrscheinlich einfach blank. Mittlerweile bildete sie sich bestimmt nur alles ein.

Kim freute sich schon seit Wochen auf den Geburtstag. Manchmal war sich Mia nicht sicher ob Kim wusste, dass eigentlich sie, Mia, Geburtstag hatte und nicht sie selbst.

„Ja die bleibt stehen. Die Großeltern passen auf die beiden auf und wir gehen in den neuen Club, der diese Woche aufmacht."

„Sehr gut, wir machen mal wieder richtig einen drauf und du kannst endlich einen Trinken! Dann ist die Stillzeit vorbei! Wie schnell das alles ging! Und ihr beiden Kacker werdet langsam groß."

Mia lächelte. Ja die Zeit verging wirklich wie im Flug. Mittlerweile warteten sie und Samuel jeden Tag auf das erste Wort der beiden. Miteinander kommunizierten die beiden schon in Babysprache. Das war echt süß mit anzuhören, aber sie hoffte bald auch ein Teil davon zu werden. Wenn die beiden in ihrem Element waren, fühlte man sich als Mutter außen vor.

Wieder überliefen die beiden eine Querstraße und Mias Herz setzte aus. War das der Wagen von vorhin? Sie kniff die Augen zusammen. Wieder stand ein dunkler Wagen, mit Motor an, in der Seitenstraße. Auch er hatte dunkle Fenster. Aber das konnte doch nicht wieder derselbe sein? Woher sollte jemand wissen, wie sie laufen würden? Sie drehte sich zu dem Securitymann um, aber der wirkte entspannt. Also war wohl keine Gefahr in Verzug.

An der nächsten Kreuzung hielt Mia die Luft an, wenn jetzt hier auch der Wagen stand, dann würde sie wahnsinnig werden. Unauffällig blickte sie in die Gasse und atmete auf, als nichts zu sehen war. Sie hatte es sich wohl doch nur eingebildet. Erleichterung durchströmte sie, als sie auf die Straße einbogen, auf der sie wohnten. Das Haus war schon zu sehen.

Mia lief schnell auf das Haus zu. Kim sah sie zwar verwundert an, aber kam hinterher. Dann sah Mia mit Schrecken, wie der dunkle Wagen von vorhin über die Straße gerast kam. Der Motor heulte auf und er war definitiv zu schnell unterwegs. Unsicher blieb Mia stehen und sah dem entgegenkommenden Wagen mit großen Augen zu. Der Securitymann stellte sich vor Mia.

„Greg, ich bin mir nicht sicher, aber ich meine den Wagen vorhin schon gesehen zu haben."

Mia zitterte am ganzen Körper. Der Wagen raste an ihnen vorbei und Mia wurde rot.

„Sorry, irgendwie liegen meine Nerven blank. Anscheinend nur ein Irrer, der nicht weiß, wo die Bremse ist."

„Nein, alles gut. Ich habe den auch vorhin gesehen."

Greg nahm sein Telefon ans Ohr und telefonierte. Er deutete den Mädchen weiter zum Haus zu laufen.

„Es gibt schon bescheuerte Menschen. Man sieht doch, dass es hier eine Wohngegend ist, wie kann jemand dann nur so fahren? Sowas ist unverantwortlich, solche Leute gehören eingesperrt."

Kim regte sich weiter auf, aber Mia lief angespannt zum Haus. Irgendjemand verfolgte sie. Sie fühlte es nicht nur, sie wusste es einfach. Sie waren schon am Nachbarhaus angekommen, als sie wieder einen Motor aufheulen hörte. Diesmal hinter sich. Gehetzt blickte sich Mia um.

„Lauf Kim, lauf sofort zum Haus."

Jetzt schrie Mia vor Panik und Kim realisierte den Ernst der Lage. Beide rannten zu dem Tor. Hinter sich hörten sie den Securitymann ins Telefon fluchen. Dann war sie endlich durchs Tor gerannt, hinter ihr eine verschreckte Kim, die nichts mehr sagte. Der Securitymann eilte zu ihnen. Aus dem Haus kam ein weiterer geeilt. Alle schauten zu dem Wagen, der die Straße runtergeprettert kam.

Er fuhr diesmal sogar auf dem Bürgersteig, da wo sie gerade noch gelaufen waren. Mia wurde schlecht. Der Fahrer wollte ihnen Angst machen, das war deutlich. Aber hinter dem Tor waren sie in Sicherheit. Die Securitymänner machten Fotos von dem Wagen und dem Nummernschild. Dann war der Spuk vorbei und der Wagen war um die nächste Ecke verschwunden.

Schnell liefen alle ins Haus. Die Männer telefonierten mit Max und Samuel und die Frauen liefen aufgewühlt mit den Kindern in die Küche. Das war beängstigend gewesen und Mia erkannte, wie wichtig es war, dass sie ohne Security nicht mehr aus dem Haus ging.

Die Person im Wagen hatte es auf sie abgesehen und die Person im Wagen hatte auch keinen Halt gemacht, der Kinder wegen. Sie versuchte sich zu beruhigen, da Marie und James die Anspannung mitbekamen. Samuel würde gleich kommen und dann würden sie planen müssen, was zu tun war....

____
Ich weiß es hat länger gedauert, aber die Woche war so voll🙈 und zwischen Tür und Angel lässt es sich so schlecht schreiben. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. So langsam wird die Sache ernst und Mia spürt das. Ich hoffe, dass sie schnell herausbekommen, wie man die Person stoppen kann 🤔

Lasst mir gerne Kritik da, bei dem Kapitel war ich mir doch unsicher 😟

Danke dass ihr trotz der weniger geworden Updates dran bleibt ❤️😘

Lost in us (Band 3)Where stories live. Discover now