Momente der Liebe

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Mia lag erschöpft von dem Tag in ihrem Bett. Samuel war immer noch unten, aber würde sicherlich gleich nach oben kommen, wenn er sah, dass die Frauen aufgebrochen waren. Mia genoss den kurzen Moment für sich. Sie liebte jeden einzelnen ihrer neuen Familie, war aber auch froh, endlich mal für sich zu sein.

Der Schock, dass ihre Kinder in Gefahr gewesen waren, war noch nicht verdaut. Beruhigend strich sie sich über den Bauch,

„Bald seid ihr endlich da. Ich freue mich so sehr auf euch. Anfangs hatte ich furchtbare Angst, aber jetzt freue ich  mich einfach nur noch auf euch. Wir werden das schaffen, irgendwie. Ihr habt tolle Großeltern, die es kaum noch erwarten können, ihr habt Joshua und Kim, die euch verwöhnen werden, dass mir wahrscheinlich noch die Haare zu Berge stehen werden und ihr habt neben mir, noch euren Vater. Er wird am verrücktesten sein. Er wird euch wohl kaum aus den Augen lassen und ständig auf dem Arm halten, aber ihr müsst wissen, egal wie einengend er manchmal auch sein kann, er liebt euch und er will euch nur beschützen. Er kann einfach nicht anders."

Verliebt dachte Mia an Samuel. Wie sehr sie diesen Mann vergötterte. Er würde einen großartigen Vater abgeben, da war sie sich sicher. Immerhin hatte er sie halten können. Sie, die nicht beziehungsfähig war, sie, die niemals gedacht hätte, jemals zu lieben.

Wie auf Kommando öffnete sich die Tür und Samuel steckte den Kopf durch die Tür.

„Luft rein?"

Schelmisch grinste er. Natürlich wusste er, dass die Frauen alle weg waren. Immerhin hatten sie noch die Männer mitgenommen.

„Ja, das weißt du doch. So schlimm sind sie doch gar nicht."

Samuel kratzte sich nachdenklich am Kopf.

„Nein, aber alle auf einen Haufen, ist
mir dann doch Zuviel."

Vorsichtig setzte er sich zu Mia ans Bett und legte eine Hand schützend über ihren Bauch.

„Wie geht es dir, meine Schöne?"

Mia spürte die Liebe die von ihm ausging, auf sich überspringen.

„Ganz gut, ein bisschen erschöpft aber gut. Den ganzen Tag im Bett zu liegen, kann wirklich anstrengend sein. Deine Babys rühren sich zwischendurch, man merkt, sie werden langsam ungeduldig. Ich habe vernommen, Mr. Wick, Sie werden hier mit mir nächtigen?"

Schuldbewusst zog Samuel den Kopf ein.

„Ja, ich würde zu Hause ohne dich sowieso keine Ruhe bekommen."

Sie strich ihm eine verirrte Strähne aus der Stirn.

„Ich weiß, du bist einfach so. Aber wenn ich ehrlich bin, bin ich froh. Ich mag Krankenhäuser nicht so besonders. Deine Anwesenheit, wird es mir einfacher machen. Aber sag mal, habt ihr schon etwas rausbekommen?"

Samuel schüttelte mit einer tiefen Falte auf der Stirn den Kopf und Mia ärgerte sich, dass sie ihn an die Gefahr erinnert hatte. Er hatte gerade mal so entspannt gewirkt. Mit der Frage jedoch, hatte sie alles zunichte gemacht.

„Nein, die Nummer ist blockiert und Max und seine Leute haben die Vermutung, dass es jedesmal ein anderes Handy, eine andere Nummer ist, die verwendet wurde. Das heißt, dass es fast unmöglich ist, etwas herauszubekommen."

Mia streichelte sanft seine Hand und versuchte angestrengt zu überlegen, was man noch tun könnte.

„Was ist, wenn wir mich als Lockvogel nehmen?"

Sie sah wie Samuel sich anspannte und hob die Hände.

„Naja, ich meine, anscheinend hat die Person es auf mich abgesehen und sie scheint sich unbemerkt in unsere Nähe aufhalten zu können. Vielleicht kriegen wir die Person dazu, aus dem Schatten zu treten, wenn sie denkt, ich bin allein?"

Lost in us (Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt