Beste Freundin

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Aufgeregt sass Mia bei Kim auf der Couch. Von ihrer alten Wohnung war kaum noch was zu erkennen. Kim hatte ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Die Wände waren bunt und wirkten wie ein Gesamtkunstwerk. Überall waren bunte Sprenkel Farbe. Mitten im Wohnzimmer stand die Staffelei, die sie zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte. Nur die Küche war geblieben.

In dieser saß jetzt auch Mia und betrachtete lächelnd ihre beste Freundin, die in den Ofen schaute. Sie hatte Käsefondue vorbereitet und Mia freute sich schon drauf. Sie hatte mit Samuel darüber diskutiert ob sie von der Schwangerschaft erzählen sollten und waren überein gekommen, dass zumindest Joshua und Kim Bescheid wissen durften.

Mia war darüber total erleichtert, da sie vor Kim sowieso nicht viel geheim halten konnte. Sie war gestern total erschöpft eingeschlafen und erst mittags wach geworden. Der Stress der Nachricht war ein wenig gewichen.

Nicht, dass sie nicht mehr nervös war, aber sie trug die Angst nicht mehr allein. Samuel und sie hatten noch lange mittags über diese Neuigkeit geredet und Samuel hatte sie sogar ein bisschen mit seiner Vorfreude angesteckt. Er hatte sie beruhigt, dass selbst Mütter studieren würden, dass sie auch weiter studieren konnte, wenn sie das wollte.

„Essen ist gleich fertig! Kriegst du überhaupt was runter? Du bist doch sicherlich total nervös? Ein Glas Wein zu Beruhigung?"

Mit roten Gesicht kam Mia von unten nach oben und sah Mia grinsend an. Sie schüttelte lächelnd den Kopf.

„Ja, ich bin nervös, aber ich freue mich, also eher positiv. Kein Wein für mich."

Angespannt sah Mia ihrer Freundin ins Gesicht und räusperte sich.

„So mindestens ein Jahr, kein Alkohol mehr?"

Mia zog vorsichtig den Kopf zwischen ihre Schultern und wartete, dass das Gesagte bei Kim ankam. Die runzelte die Stirn und Mia konnte förmlich sehen, wie bei Kim der Groschen fiel.

„Nein!!! Sag, dass das nicht dein Ernst ist! Ich werd verrückt."

Kim schlug die Hände ans Gesicht und sah Mia ungläubig an. Schüchtern nickte Mia.

„Wann, wo, wie? Seit wann weißt du es? Ich werd verrückt."

Aufgeregt hüpfte Kim auf und ab und Mia lachte.

„Alsoooo, es ist am Junggesellinnenabschied passiert. Ich hatte mich übergeben, die Pille konnte nicht wirken. Ich glaube das wie muss ich dir nicht mehr erklären und ich weiß es seit gestern."

Kim hörte auf zu hüpfen und sah ihre Freundin mitfühlend an. Schnell kam sie auf Mia zugeeilt und nahm sie in den Arm.

„Oh, mein Gott, ich freu mich hier voll und frage gar nicht, wie es dir damit geht."

Mia zuckte mit den Achseln, immer noch wusste sie nicht, wie es ihr ging. Der erste Schreck hatte nachgelassen und Samuel hatte sich für das Kind ausgesprochen, aber es wirkte für sie noch so surreal.

„Ich weiß es nicht Kim. Ich bin gestern abgehauen, ich wollte die Hochzeit platzen lassen..."

„Waaas? Bist du noch bei Trost? Wie kommst du auf so ein hirnrissige Idee?"

Mia hob die Hände: „Ist ja gut!! Ich weiß, dass das bescheuert war... Ich war einfach nur so durcheinander. Ich hatte Samuel generell nach Kindern gefragt und er war so abweisend, da sind alle Sicherungen bei mir durchgeknallt.
Aber das hatte mit Elisabeth zu tun..."

„Was hat den jetzt Elisabeth damit zu tun? Ich komm nicht mehr mit."

Aufgeregt stand Kim auf und lief auf und ab.
Mia zeigte Kim an sich zu beruhigen und erzählte ihr alles von Anfang an. Nachdem Mia fertig war, sah Kim entsetzt zu Mia.

Lost in us (Band 3)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant