III. Die Kunst des Feuerbändigens

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Kaum ist die Maske aufgesetzt springt der Geist auf das Dach der klapprigen Hütte. Er poltert auf dem Dach herum, sodass der Koloss sich mürrend hinaus bewegt und gezwungen ist nachzusehen. Doch was er sieht ist nichts. 
Nun schlägt eine Feuerfaust neben ihm ein. „Na du Wicht?" ruft der Geist lallend. „Schauen wir mal wer hier der Wicht ist" „Wer bist du? Zeig dich!" „Ich werde mich früher zeigen, als dir lieb ist"
„Was möchtest du von mir?" ruft er leicht ängstlich aber verfasst sich dabei jedoch einen festen Stand. „Anscheinend hast du ein paar Sachen, die dir nicht gehören. Schmuckstücke. Und ich wurde beauftragt deinem mickrigem Leben ein Ende zu setzen. 
Der Koloss dreht sich dauerhaft um und sucht nach seinem geheimnisvollen Feind.
„Das sind Sachen, die dich nichts angehen" brüllt er hoffnungslos in die Leere. 
„Solange du mein Ziel bist, geht mich alles was mit dir zu tuen hat etwas an. Wieso jemand deinem Leben ein Ende setzen will, solltest du am Besten wissen" ruft der Geist aus einer anderen Ecke zurück, was den Koloss noch unsicherer wirken lässt. 
„Dann zeig dich wenigstens wie ein Mann. Dann schauen wir, ob sich deine Meinung ändert."
„Genug geredet" ruft der Geist.

Eine kurze Weile passiert nichts. Es ist so leise, dass man das Knistern einzelner Fackeln hört, die die bepflasterte Straße leicht beleuchten.

Nun schlagen viele Feuerfäuste neben dem Koloss ein, die ihn tanzen lassen. Der endgültige Beweis für unseren Kopfgeldjäger, dass er kein Feuerbändiger ist, denn er kann keine einzige Faust weiter- oder ableiten. Er macht nicht ein mal Gestalten, dass er dies überhaupt versuchen würde.

Zum Glück wohnt er abgelegen, sonst könnte ich niemals so eine Show veranstalten. Die Feuerfäuste springen im Kreis um den Koloss herum. Eine Feuerpeitsche in die Kniekehle zwingt ihn dann recht schnell in die Knie. Rote Striemen bilden sich an seiner Kniekehle. Der Koloss keucht sichtlich erschöpft auf dem gepflasterten Boden auf. Der Geist stellt sich in nicht erreichbar Entfernung vor ihn, sodass der Koloss seinen Gegner erkennen kann. Er schaut auf „Selbst jetzt, wo ich vor dir Knie' nimmst du nicht ein mal deine Maske ab? Lächerlich" brüllt er enttäuscht.
Er zieht seine Maske ab „Na? Erkennst du mich wieder, du Wicht?" Die gewollte Betonung lässt dem Kollos im Kopf eine Flamme aufgehen. „Du? So jemand wie du ist tatsächlich ein Auftragsmörder?" lautes Lachen ertönt. „Mich zwingst du vielleicht in die Knie, aber einen deutlich stärkeren Gegner, der auch des Bändigen mächtig ist, wird dich sehr schnell in deine Schranken weisen. Guck dich doch ein mal an" wird er immer leise, da ihn die Schmerzen sichtlich erschöpfen. 
Man hört das klirren der Daos, die der Geist nun zieht. „Du bist alles andere als mächtig oder stark. Du kämpfst mit unfairen Mitteln gegen die sich dein Opfer nicht wehren kann. Ein ganz toller Auftragsmörder bist du. Bist du denn überhaupt Stolz hierauf?"
Der Geist lässt ihn reden und hört gespannt zu, dabei geht er leicht hüpfend auf ihn zu und kommt ihm immer näher. Feuerfesseln an den Kniekehlen halten ihn auf den Boden. Halbwegs aufgerichtet schaut er dem Geist in die Augen. ,,Den eiskalten Blick hast du immerhin" stellt er dabei fest.
Kalte Klingen erfühlen den Halsbereich des Koloss' „Noch etwas zu sagen? Du kommst an deinem Schicksal nicht vorbei" lacht ihn der Geist an
„Bring es einfach zu Ende" wird er wiederwillig angebettelt.
„Und du mich glücklich" zwinkert er und bringt den Auftrag zu Ende.

Avatar - Der Blaue Geist #WingAwards18Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ