XI. Die Münze

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Immer wieder erblicken die Augen des Geistes den grellenden Mondschein und die Kieselsteine des Weges, über welchen er geschleift wird. Der Wille, sich gegen seine Entführer zu wehren ist zu schwach, um seinen Körper und dessen Bewusstlosigkeit zu überwinden. Seine Hände und die Füße sind jeweils miteinander verbunden und verknotet.

Mühsam versucht er sich wach zu halten und sich den Weg zu merken, welchen er zurücklegt. Gefolgt von schweren Atmenzügen und Müdigkeit. Alles, bloß nicht aufgeben, schwirrt es ganz schwach in seinen Gedanken. Noch nie steckte er in so einer aussichtslosen Situation wie heute Nacht. Bisher konnte er immer einen Ausweg finden, jedoch scheint es dieses Mal keinen zu geben.

Seine Versuche sich selbst wach zu halten, bleiben nicht unbemerkt. Es dauert nicht lange, bis einer der verhüllten Männer auf ihn reagiert. ,,Na schaut mal wer da wach wird" ruft er laut und beginnt zu lachen. ,,Der Schlag hat scheint dich wohl komplett aus der Bahn geworfen zu haben" folgt die nächste Bemerkung. ,,Leider sind wir immer noch nicht am Ziel und jetzt würde der Weg erst spannend für dich werden". Der Geist kann die Person, die mit ihm spricht nicht erkennen, da seine Augen immer wieder zufallen und er nur noch ganz schwach sieht. Das einzige Merkmal, welches er erkennen kann, ist, dass die Person keine Haare trägt. ,,Noch einen Schlag wollen wir dir nicht geben. Schlaf deinen Rausch aus" spricht der glatzköpfige Mann zu ihm und zwinkert ihm zu. Aus einer Seitentasche holt der Mann ein Tuch und befiehlt den anderen Halt zu machen, um dem Geist die Augen verbinden zu können. Ein schwarzes Tuch, welches, wenn es richtig gefaltet wird, ein Logo zu erkennen gibt. Es ist das Logo der Münze, die der Geist vor einer kurzen Zeit bei seinem vorherigen Aufenthaltsort bekommen hat. Doch dieses Merkmal scheint ihm zu entgehen. Seine Augen werden immer und immer müder und er immer schwächer. Er selbst muss sich eingestehen, dass er sich nicht wach halten kann und die Augenbinde, welche nun sein Sichtfeld verdeckt, versichert ihm diesen Gedanken. Er schläft erneut ein.

Es vergeht eine lange Zeit bis der Geist, das erste Mal wieder seinen Körper spürt. Die Schmerzen, die sich durch seine Muskeln ziehen. Es braucht nicht lange, bis er bemerkt, dass er sich immer noch nicht bewegen kann. Dieses Mal wird er jedoch nicht gefesselt transportiert, sondern ist an einem festen Ort angebunden. An einem Kreuz. Beide Füße und beide Hände sind daran befestigt. Sofort versucht er sich loszureißen. Erfolglos.

,,Na, na, na. Da kommst du nicht ohne uns runter" ruft ihm ein Mann zu. Es fühlt sich an, als würde er das erste Mal seit einer Ewigkeit eine Stimme hören. Wie eine weitere Ewigkeit fühlt es sich an, dass er seine Augen weider zum ersten Mal richtig öffnen kann. Sein erste Blick schweift sofort zu dem Mann hinüber, welcher sich mit ihm auseinandersetzt. Sofort mustert er ihn.

Die Glatze kommt ihm noch bekannt vor. Dicke braune Augenbrauen und eine Narbe, welche sich über das rechte Auge zieht und sein Gesicht verunstaltet. jenes Gesicht.Gefolgt von dicken großen Lippen und leichten Bartstoppeln. Eine große Nase kommt auch noch hinzu. Alles andere als ein Gesicht, welches man schnell vergisst, erkennt der Geist. Leicht gekleidet mit einem Stoff Overall. Braun wie ganz Ba Sing Se.

Die nächsten Blicke gelten seiner Umgebung. Eine Höhle. Der Geist erkennt sofort, dass er unter der Erde ist. Vor ihm ein kahler runder Kreis aus Gestein. Kein Gras, keine Sträucher, keine Bäume. Auf jeden Fall befindet er sich nicht über der Erdfläche. Bei genauerem Hingucken sieht er, dass er mit dem glatzköpfigen Mann auf einer Art Plattform ist. Der Runde Steinkreis, auf dem die beiden sich befinden, wird durch einen klitzekleinen Fluss getrennt, welcher gewollt im Kreis um die Plattform verläuft. Man erreicht sie nur mit der extra schmal gebauten Holzbrücke.

,,Scheinst wohl immer noch nicht reden zu wollen, hm?" fordert ihn der Mann förmlich auf zu etwas zu sagen. ,,Vielleicht hilft dir ja die hier auf die Sprünge zu kommen" Mit diesen Worten schnippst er die Münze, die einst ihm gehörte vor seine Füße. Erst jetzt bemerkt der Geist, dass er bis auf seine Unterwäsche komplett ausgezogen ist und nirgendswo seine Ausrüstung sehen kann. Erneut versucht er sich mit Kraft zu befreien. ,,Das wird nicht klappen. Wenn Ihr wollt, könnt ihr das noch ewig versuchen", ist der Glatzkopf sich sicher. ,,Vielleicht lassen wir Euch herunter und kommen Euch mit diesem Problem entgegen, wenn Ihr) uns verratet, was Ihr mit all dem hier zu tun habt?". Er hebt er die Hände hoch und schaut den Geist fragend an.

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⏰ Last updated: Feb 01, 2018 ⏰

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