IX. Ba Sing Se

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Noch am selben Abend verlassen die beiden ihre Zimmer und brechen auf. Sie zeigen sich als sehr dankbar, dass sie so freundlich aufgenommen wurden und versprechen bei einem der nächsten Feste mal wieder vorbeizuschauen. Bumi scheint sehr überrascht zu sein, da er eigentlich einen längeren Aufenthalt in dem Dorf kennt, in dem die Kinder so viel Spaß an ihm haben.

,,Du hättest mir das viel früher erzählen müssen" sagt der Händler. ,,Der vermeintliche Vater sitzt in Ba Sing Se im Staatsgefängnis und soll demnächst die Todesstrafe vollzogen bekommen. Er sitzt genau aus den Gründen. Raub und Mord. Man weiß, dass er einen Sohn besitzt, jedoch erzählt er weder wie er heißt, noch wo er ist. Die Wärter vermuten, dass er ihn damit denken will. Wenn du Informationen erfährst, dann von ihm. Es wird nur schwer sein ihn dort erreichen zu können" erzählt er ihm. ,,Du hast doch gesagt, dass du gute Kontakte in Ba Sing Se hast, hast du keinen der uns ins Gefängnis bringen könnte?" fragt der Geist ihn. ,,Ich habe zwar meine Kontakte dort, aber die sind alle geschäftlich entstanden. Mit dem Gefängnis habe ich rein gar nichts am Hut. Ich weiß selber nur davon, weil ein guter Freund von mir bei dem ,,täglichen Erdblatt" arbeitet. Nicht mal die dürfen zu ihm hinein. Er steht unter absolut strenger Bewachung und hat kein Recht auf Besuch" antwortet er dem Geist. ,,Aber wie kann es sein, dass der vermutliche Vater im Gefängnis in Erdkönigreich sitzt, wenn er all seine Taten im Feuerreich begangen hat?" Stellt der Geist erneut eine Frage. ,,Die Feuernation schien ihm auf den Fersen gewesen zu sein und dann ist er über die Grenze geflüchtet. Jedoch war er auch da ein gefürchteter Mann und dem Erdkönigreich ist es egal, wo die Täter ihre Taten begehen. Die Tatsache bleibt für sie die selbe - Sie möchten so jemanden nicht in ihrem Reich haben" erzählt er ihm. Eigentlich auch richtig so, nur spielt mir das leider in meine Karten. „Und wie komme ich jetzt an ihn ran?" schaut der Geist ihn ratlos an. „Das müssen wir noch heraus finden. Jedoch sollten wir erst mal in Ba Sing Se ankommen" hält der Händler ihn ruhig.

Es vergehen viele Stunden bis die beiden das erste Mal die riesigen Mauern von Ba Sing Se sehen. Gigantisch wirken die Mauern auf die beiden. Selbst auf den Händler, welcher schon einige Male in Ba Sing Se war. Eine riesige Wand aus Gestein, die in den Himmel ragt. Sie wirkt undurchbrechlich. Daher kommt wohl der Ruf von Ba Sing Se, dass die Stadt uneinnehmbar sei. Kein einziger Riss in der Mauer erkennbar. Kein einziges Kriegszeichen. Ba Sing Se scheint wie ein eigenes Reich, welches mit dem Krieg nichts zu tun hat. Der Geist selber kommt aus dem Staunen nicht mehr hinaus. Immer mit dem Blick auf die Mauer laufen die beiden weiter Richtung Ba Sing Se. Man merkt beiden die Freude an, die Hauptstadt um der sich alles spielt im Erdkönigreich zu betreten.

Es vergehen noch ein paar weitere Minuten bis die Drei an einer Erdbahnstation angekommen sind, die in die Stadt hineinfährt. Die Schlange bis zum Schalter ist riesig und der Platz in einem Wagon nur sehr begrenzt. Jedoch scheint der Krieg auch hier nicht vergessen, denn die Wachenpräsenz an der Erdbahnstation ist sehr hoch, was auch dazu führt dass alles seinen geregelten Lauf nimmt ohne vordrängeln und Bestechungen. Wie jeder andere stellen sich die Drei hinten an, obwohl es scheint, als hätte der Händler an manchen Orten einen besonderen VIP-Status. Das dauert ja ewig denkt sich der Geist und wackelt ungeduldig mit dem einen Bein am Boden. Er ist kein Geist von geduldig sein. Bei ihm sollte es immer voran gehen und zwar so, wie er es sich wünscht.

Ein paar Augenblicke weiter und die Drei müssen immer noch zuschauen, wie Leute zugelassen und abgewiesen werden. Erstaunlich wie viele versuchen nach Ba Sing Se zu kommen, obwohl sie wissen, dass sie laut den Regeln keinen Zugang zur Stadt haben denkt sich der Geist. ,,Viele versuchen es immer wieder in die Stadt hineinzukommen, jedoch werden sie immer wieder abgewiesen. Meistens sind es die Bauern, die um die Mauer herum ihre Felder haben. Der Ertrag für die Waren ist in der Stadt viel höher, weil die meisten Bürger sich nicht mal hinaus trauen. Aber bei den Bauern ist es deswegen auch genau andersherum - die meisten wollen rein, weil es wirklich mehr Sicherheit bietet. Sollte Ba Sing Se einmal angegriffen werden, dann sind die Bauern, welche außerhalb der Mauern leben die ersten Opfer dieses Angriffs" erklärt ihm der Händler. ,,Wie genau willst du mich jetzt eigentlich in die Stadt bringen? Ich bin ein Mann der Feuernation und habe kaum Gepäck bei mir - sprich keinen Grund Zugang zu erhalten" flüstert ihm der Geist zu. ,,Du bist mein Lehrling und deshalb solltest du dich auch gleich so verhalten. Bumi wird dir ebensfalls dabei helfen" versichert der Händler ihm ruhig.

Avatar - Der Blaue Geist #WingAwards18Where stories live. Discover now