《9》

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Namjoon

Kichern. Das tut er schon die ganze Zeit und hoffentlich hört das nie auf.
Seokjin und ich können uns kaum voneinander lösen. Ständig berühren wir uns flüchtig, umarmen uns immer wieder und manchmal gebe ich ihm leichte Küsse auf seine Stirn oder Wange.

Er sieht mich dann so schüchtern an, während seine Wangen sich rosa färben. Ich kann nicht anders, als breit zu lächeln. So überglücklich war ich schon lange nicht mehr. Nicht mehr seit dem Seokjin gegangen ist. Doch darüber will ich nicht länger nachdenken.

Schließlich ist er wieder bei mir.

Yoongi ist schon vor einigen Minuten gegangen. Sein Grinsen blieb mir nicht verborgen. Genauso wie das meiner Eltern. Sie alle drei freuen sich wahrscheinlich genauso sehr, wie ich mich in diesem Moment fühle.

"Hab dich vermisst", flüstert Jin.

Beruhigend streiche ich mit meiner Hand über sein Rücken, während er mich näher an sich zieht.

"Ich dich doch auch. So sehr", antworte ich ebenfalls flüsternd und bin den Tränen schon wieder nahe.

Daraufhin sage wir beide nichts. Es gibt zwar noch einiges, worüber wir sprechen sollten. Allerdings spielt das nun keine Rolle.
Das einzige, was heute Abend zählt ist, dass wir wieder vereint sind.

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Inzwischen haben wir uns wieder beruhigt. Die Freude kann man uns dennoch ansehen.

Ein plötzliches Klopfen lässt uns jedoch kurz zusammenzucken. Nachdem ich mich umdrehe, sehe ich meine Eltern, die am Türrahmen stehen.

"Tut mir leid, euch zu stören", entschuldigt sich Hani. "Aber wir haben Seokjin auch vermisst."

Ich drehe mich zu Jinnie, der ziemlich überrascht aussieht.

"Ihr habt mich vermisst?", fragt er unglaublich. "Wieso?"

Hyojin und Hani schauen sich gegenseitig kurz an, um dann seufzend ihre Köpfe zu schütteln.

"Da fragst du noch?", stellt Hani die Gegenfrage.

"Du warst doch schon immer ein zweiter Sohn für uns", stellt Hyojin klar.

"Oder eher ein künftiger Schwiegersohn", flüstert Hani so leise, dass glaube es ich nur höre.

"Und jetzt komm schon in unsere Arme und lass dich drücken!"

Deutlich verunsichert steht er von dem Sofa auf. Ich stehe ebenfalls auf und verschränkte unsere Hände.

"Keine Sorge, du brauchst doch keine Angst zu haben. Ich bin hier und so schnell lasse ich dich nie mehr los."

So langsam verschwindet die Unsicherheit aus seinem Gesicht und ein wunderschönes Lächeln bildet sich. Viel lockerer geht er also zu meinen Eltern und lässt sich von beiden fest Umarmen.

Nicht nur mir hat er gefehlt.

"So Kinder, es ist schon ziemlich spät. Wir sollten alle schlafen gehen", sagt Hyojin gähnend.

Seokjin schaut auf seine Armbanduhr und sieht ziemlich erschrocken aus.

"Schon so spät? Ich sollte wirklich nach Hause", sagt er nachdenklich, doch ich halte ihn am Arm fest.

"Du gehst nicht nach Hause", widerspreche ich ihn sofort besorgt. "Bleib hier. Es ist schon dunkel."

"Namjoon. Vergiss nicht, dass ich älter bin. Ich kann schon auf mich aufpassen", sagt er und wirkt auch so.

Mir ist es egal, wie viel älter er ist, oder wie Erwachsener er geworden ist. Für mich wird er immer mein bester Freund bleiben, auf den ich immer aufgepasst habe.

"Trotzdem. Du bleibst hier. Oder denkst du, wir lassen dich um diese Zeit allein nach Hause?"

Siegessicher verschränke ich meine Arme vor der Brust und schaue ihm in die Augen.
Seokjin öffnet den Mund, um etwas zu sagen. Jedoch schließt er ihn wieder und seufzt leise.

"Okay, du hast gewonnen. Aber ich will euch nicht zur Last fallen."

"Jin-"

"Natürlich fällst du uns nicht zur Last", unterbricht mich Hyojin aufgebracht. "Du gehörst doch zur Familie. Schon vergessen?"

Ein Arm legt sie um seine Schulter, um ihm mit der anderen Hand die Haare verwuscheln.

"Morgen musst du uns erzählen, was in den letzten Jahren vorgefallen ist, wodurch du so geworden bist."

"Tut mir leid", entschuldigt er sich sofort.

"Wofür entschuldigst du dich?", fragt Hani verwirrt.

"Ehm, weiß nicht. Ist bloß so eine Gewohnheit", antwortet er und sagt nichts mehr dazu. Komischerweise.

Aber für heute bin ich echt zu müde, um nachzuhaken. Das muss wohl warten bis morgen.

"Komm", sage ich schließlich zu Jin und nimm seine Hand. "Gute Nacht ihr beiden", rufe ich noch über meine Schulter.

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Seokjin

"Hier hat sich wirklich kaum etwas verändert", sage ich lächelnd, als wir sein Zimmer betreten.

An dieses Zimmer kann ich mich noch so gut erinnern. Immerhin haben wir uns hier zum ersten Mal ... geküsst.

Allerdings sollte ich jetzt nicht darüber nachdenken. Am besten gar nicht mehr. Immerhin habe ich Chang, der noch in Shanghai ist und mir vertraut.

Im Gedanken versunken merke ich nicht, wie Namjoon mein Namen ruft. Erst nachdem er besorgt vor mir steht, komme ich wieder zurück in die Realität.

"Alles in Ordnung?", fragt er mich.

Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht.
Ich wollte Namjoon unbedingt wiedersehen, was nun endlich passiert ist. Allerdings weiß ich nicht, wie es jetzt weitergehen soll.
Meine Jugendliebe steht vor mir, während mein Freund in einem anderen Land darauf wartet, bald zu mir kommen zu können.

Doch das schlimmste an der ganzen Sache ist die, dass ich nie aufgehört habe Namjoon zu bewundern.

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