Chapter Fifteen

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Mit der Zunge schnalzend schob ich meine Finger in mein Haar und stützte damit auch meinen Kopf ab. >>Du hättest sie sehen sollen, Di. Sie sah aus wie eine verfluchte Porzellanpuppe<<, seufzte ich und verfluchte mich dafür, dass ich mir noch immer Gedanken darüber machte. Aber seit diese Frau aufgetaucht war, war ich einfach nicht in der Lage damit aufzuhören. 

Allein schon die Vorstellung, dass sie und Jake wahrscheinlich noch bis vor kurzen was miteinander hatten, machte mich irgendwie krank. Nein, ich mochte sie wirklich nicht. 

>>Gruselig<<, kam es plötzlich von Diana und ich riss meinen Kopf verwirrt hoch, um sie anzusehen. 

>>Was?<< Sie nahm einen Schluck von ihren Wein und lehnte sich seelenruhig vor. Wir beide hatten uns dazu entschlossen, wieder einmal einen Abend in unseren Stammrestaurant zu verbringen - was wir mindestens drei mal die Woche taten. 

>>Na denk doch mal nach. Viele Horrorfilme beginnen mit verfluchten Puppen. Chucky, Annabelle.<< Meine Verwirrung wuchs und wuchs, je weiter ich ihr zuhörte. Vielleicht hatte sie einfach nur zu viel von dem Rotwein getrunken und ihr sonst so kluges Gehirn hatte sich in eine weiche Melone verwandelt. 

>>Du bist doch nicht ganz dicht<<, meinte ich nur verstört und schüttelte den Kopf. 

>>Mag sein.<< Manchmal hätte ich wirklich gerne ihre Sorglosigkeit, denn die konnte ich in diesen Moment ziemlich gut gebrauchen. 

>>Wenn ich darüber nachdenke, dass die beiden nicht vor allzu langer Zeit zusammen im Bett waren, dann.. dann..<< Mir fehlten einfach nur die Worte. Gleichzeitig spürte ich erneut diese Wut in mir aufkommen und ich ballte die Fäuste. 

>>Dann wirst du eifersüchtig<<, beendete Diana meinen Satz und ich sah sie geschockt an. 

Eifersüchtig? Ich? Niemals! >>So ein Schwachsinn<<, protestierte ich sofort. Nie und nimmer war ich auf diese Frau eifersüchtig. 

Diana jedoch setzte sich aufrecht hin und ihr Gesichtsausdruck wirkte mit einem mal ziemlich ernst. >>Hör zu. Du magst zwar verdammt dickköpfig sein, aber es würde dir nicht schaden, wenigstens eine Sache ohne Proteste zuzugeben.<< Wieder wollte ich protestieren, doch sie stoppte mich, indem sie warnend ihre Hand erhob. >>Klappe jetzt.. Also, die Sache ist die. Du hast jede andere Frau in seiner Nähe einschüchtern können, weil diese Frauen einfach nur schwach waren und kein Durchhaltevermögen besaßen. Und als dann diese Helena aufgetaucht ist, hast du gleich gemerkt, dass sie sich nicht einschüchtern lassen würde. Außerdem war sie mit Jake zusammen gewesen, also ist sie quasi deine Konkurrentin. Du fühlst dich von ihr bedroht, bei der Tatsache, dass die beiden noch immer miteinander befreundet sind.<< 

Eigentlich hätte ich wieder einmal geschnaubt, doch Di war bereits die zweite Person, die mich darauf aufmerksam gemacht hatte. Bei Jake fand ich das ja noch recht lächerlich, aber bei Diana sah das ganze ziemlich anders aus. Sie kannte mich bereits zu lange und da wir beide beinahe die gleichen Gedankengänge besaßen, wusste sie dementsprechend, was wirklich in meinem Kopf vorging, noch ehe ich es selbst begreifen wollte. Und das wollte ich nun wirklich nicht tun. 

Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange und starrte nachdenklich auf mein Glas, welches ich zwischen meinen Fingern hin und her drehte. >>Es ist so<<, begann ich, sah jedoch nicht auf. >>Ich hab das Gefühl, dass da etwas nicht stimmt. Als ich gesagt habe, dass die beiden sogar nach dem sie sich getrennt hatten, zusammen im Bett waren, konnte er mir nicht einmal in die Augen sehen.<< 

>>Schlechtes Gewissen?<< Ungläubig starrte ich meine beste Freundin an. Also echt. Der Wein hatte ihr tatsächlich das Hirn zu sehr vernebelt. >>Das glaubst du doch wohl selber nicht.<< 

Bittersüße Sünde ✔️Where stories live. Discover now