Chapter Seven

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Still saß ich mit Vater am Tisch. Einmal die Woche aßen wir gemeinsam zu Abend, unterhielten uns und sprachen über die Fortschritte in der Firma. Doch heute war mir überhaupt nicht zum reden zu mute. Immer wieder schweifte ich mit meinen Gedanken ab, vertiefte mich in diese und verlor mich darin. 

Ich dachte über das nach, was vor ein paar Tagen geschehen war. In meinem Büro. Mit Jake. Dieser Sex, diese Gefühle, die ich dabei empfunden hatte, gingen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und vor allem auch das nicht, dass ich in dieser Zeit wohl die wichtigste Regel in meinem Leben gebrochen hatte. Nie die Kontrolle abzugeben, sie nie zu verlieren und mich irgendjemanden zu unterwerfen. Ich hätte mir dafür selbst eine verpassen können, dass ich nachgegeben hatte, dass er mich so rumkomandieren, mich in diesen Moment mit allen was ich geben konnte, besitzen durfte. Ich hasste mich dafür, dass ich es so weit habe kommen lassen. In diesen Moment war ich nicht mehr ich selbst gewesen und gerade das verstand ich nicht. Wie hatte er es nur geschafft?

>>Alles in Ordnung mit dir, Liebling?<< 

Verwirrt sah ich in das blasse Gesicht meines Vaters, der mich auch noch ziemlich besorgt ansah.

>>Ist etwas mit dir und Jake?<< 

Eine Falle! , schrie mein Unterbewusstsein, aber eigentlich war es nur gut von ihm gemeint. >>Zwischen uns ist alles gut. Ich war nur etwas in Gedanken<<, log ich. Naja nicht ganz, immerhin war ich auch in Gedanken. Die Sache ließ mich einfach nicht in ruhe. Wie konnte es sein, dass mich gerade Walker dazu brachte meine eigenen Regeln zu brechen? Und wie hatte er es nur mit einem einzigen Satz geschafft, dass ich nicht mehr aufhören konnte über diesen zu denken? 

Ich bin erwachsen geworden.. Das hatte er zu mir vor einigen Tagen gesagt und mich damit stehen gelassen. Es war unerträglich darüber zu denken und es kostete mich eine Menge Nerven wenigstens nur ansatzweise zu glauben, wie er nur so werden konnte.

>>Schau mal, da ist er wieder.<< Jennifer stieß mich mit ihren Ellenbogen an und lenkte meine Aufmerksamkeit nach rechts. Ich sah ihn sofort, denn obwohl er sich nicht wirklich von anderen unterschied und sich stets im Hintergrund hielt, machte es ihn gerade erst recht auffällig

Ich sah zu, wie er sich die längeren Haare aus der Stirn fummelte und seine Brille richtete, als er kurz darauf von einen der Footballspieler angerpelt wurde. >>Pass doch auf, du Looser<<, blaffte er ihn an und verpasste ihm noch einen Stoß, ehe er sich mit seinen Gorillafreunden lachend aus dem Staub machte

Bittersüße Sünde ✔️जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें