doch ich krieg' kein auge zu

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langsam kommt die ganze crew in den bus gelaufen und ich merke, dass ich das volumen des busses total überschätzt habe, denn mit knapp zehn leuten, kann es schon sehr eng werden. am anfang erschien mir die zahl als super wenig, aber, wenn man dann erst mal merkt, wie es dann beim schlafen wird und wie 'super breit' die betten sind (nicht), bevorzugt man, oder zumindest ich, doch eher das bett zuhause.
nachdem wir uns dann alle halbwegs eingerichtet habe, stehen wir vor der entscheidung, wo carlo und ich schlafen sollen. letztendlich kommen wir zu dem entschluss, dass ich dank psaiko's verständnis sein bett bekomme und somit direkt neben carlo schlafe und er dafür nach hinten geht und in einem anderen bett schläft. ich bedanke mich gefühlte hundert mal bei ihm und richte mich dann mehr oder weniger in meinem bett ein, indem ich mein eigenes kissen hole und eine andere decke nehme (ich tausche sie gegen die von carlo aus, jedoch bemerkt er das nicht).

nachdem alles mit chimperator vor ort und mit dem personal, welches uns begleitet, geregelt ist, fahren wir los. wir, also tim, flo, markus, carlo und ich, sitzen währenddessen an einer der sitzecken und reden ein bisschen. unter anderem fragen sie mich nach meinen eltern und, ob ich geschwister habe und dieses ganze 'standard-zeug' und irgendwann kommen sie auf meinen job zu sprechen. ich möchte gerade damit beginnen, alles zu erklären, da kommt mir carlo zuvor.
"wie ihr wisst, haben vi und ich uns ja bei einem interview kennengelertn, aber diese stelle hat sie jetzt nicht mehr..aber sie hat nichts falsch gemacht - ich wollte das so! damit solche aktionen, wie mit auf die tour gehen auch stattfinden können. also, alles easy peasy!" erklärt er den anderen zu, während ich nur durch nicken zustimme. dann drücke ich ihm einen kuss auf die wange. die drei anderen beschließen sich schließlich dazu noch etwas fernzusehen, wobei carlo und ich aber lieber sitzen bleiben. ich lehne mich an seine schulter und gähne erst einmal lange - schließlich wurde ich ja heute morgen aus meine
schlaf gerissen.
"sag' mal, carlo...hast du so einen stress wegen des busses geschoben, oder wolltest du mich einfach nur noch mehr überraschen?"
"ach, vi. ich wollte dich doch nur etwas ärgern. wäre ich alleine gewesen, dann wäre ich vermutlich erst zehn minuten vor abfahrr losgefahren. aber bei dir war das irgendwie lustig. aber den bali-urlaub holen wir nach! direkt nach der tour, so als erholung! ich hab' es dir ja halbwegs versprochen. außerdem wirst du noch erleben, wie scheiße anstrengend das tour-leben ist!" antwortet er mir.
"ja ja..." sage ich nur leise dazu.
"ja ja heißt leck mich!" lacht er laut los.
"nö, ja ja heißt ich liebe dich." mit diesen worten drücke ich ihm noch einen kuss auf seine lippen, stehe dann auf und ziehe ihn mit mir zu den betten mit. wir setzen uns gemeinsam, also ich auf seinem schoß, auf sein bett und genießen einfach den moment.
"ach ja, carlo...deine mum. wie alt ist sie, wenn ich fragen darf? sie sieht aus wie 37!!"
er lacht laut los und dreht dann meinen kopf zu sich.
"siebenunddreißig?" sagt er und schaut mich verwirrt an. "süß. aber das hast du ein bisschen verfehlt. sie wird in drei wochen 52!"
"ohaa, hahah, sorry! aber sie sieht noch meha jung aus.
"danke. ich richte es ihr beim nächsten mal aus."
ich lächele ihn an und nehme dann seine hand, um wieder seine nähe zu spüren. wir legen uns in sein bett und nach wenigen minuten schlafe ich auch schon ein. meiner ansicht nach wenig später, aber laut uhr acht stunden später, wache ich im tourbus auf. aber ich liege nicht in carlo's bett, sondern in meinem und in carlo's bett liegt nicht carlo, sondern niemand. sofort bekomme ich panik.
ich stehe auf und laufe einmal durch den ganzen bus, bis ich carlo in der hinteren sitzecke finde. er hat sein handy in der hand und starrt das fenster raus.
ich setze mich zu ihm, lege meinen arm um ihn und frage ihn, was los ist.
"ach, keine ahnung. wenn der bus sich bewegt, kann ich einfach nicht schlafen!" sagt er halb-fluchend zurück.

"ich lieg' im bus, es ist spät, alles schläft - doch ich krieg' keine auge zu, solang' er sich bewegt."

ich blicke kurz auf sein handy und sehe, dass der chat mit seiner mom offen ist, aber er nicht geschrieben hat.
"wieso schreibst du ihr nichts?" schaue ich ihn fragend an.
"ich will sie nicht wecken." sagt er leise zu mir.

"ich würd' dir gerne schreiben, dass du weißt: ich hab' dich nicht vergessen - doch ich will dich auch nicht wecken, mum."

ich seufze und stehe dann kurz auf, um mir eine decke zu holen. mit dieser um mich herum lehne ich mich an carlo und schlafe wenig später, komischwerweise, in seinen armen ein. eigentlich kann ich nämlich auch nicht in bussen, autos oder flugzeugen schlafen, aber dieses mal klappt es irgendwie.
ich spüre noch einen sanften kuss auf meiner stirn und verschwinde dann komplett im land der träume.

cro fanfiction - randomWhere stories live. Discover now