#23 - 1D-Gf.

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„Danke dass du so gütig bist und mich am Abend zuvor netterweise informierst?!"

Mom sah mich ziemlich verwirrt an und sofort nagte das schlechte Gewissen an mir und ich verzog zerknirscht das Gesicht.

„Sorry, das habe ich erst gerade eben entschieden, also vor kurzem gerade eben, also beziehungsweise vor einer Viertelstunde, und naja, eigentlich wollte ich schon die ganze Zeit fliegen und irgendwie aber doch nicht und-"

„Du fängst an, Blödsinn zu reden", ertönte hinter mir belustigt und ich verdrehte die Augen.

„Komisch, sonst bist du doch der Spezialist im Blödsinn reden, Leo", antwortete ich, ohne mich umzudrehen. Ich hörte ihn leise lachen und im nächsten Moment schob er sich an mir vorbei und wuschelte mir dabei durch die Haare.

„Also ist bei euch beiden jetzt alles wieder okay?"


~~~


Langsam ging ich mit meinem Koffer weiter und hielt Ausschau nach Harrys Schwester.

Ich war jetzt endlich in London.

Endlich.

London.

Ich hatte die Stadt verdammt vermisst. Ich war ein paar Mal in London gewesen und hatte mich sofort in die Stadt verliebt.

Ich scannte die Leute, die hier in der Ankunftshalle standen, und mein Herz schlug wie verrückt. Nicht nur, weil ich aufgeregt war, dass ich Gemma jetzt kennenlernte – nein, eigentlich viel mehr, weil ich sie nicht finden konnte...?

Wehe, man würde mich hier stehen lassen! Das fände ich alles andere als witzig und leider traute ich es Harry zu, dass er Gemma die falsche Uhrzeit gesagt hatte, weil er einfach viel zu verplant war...

Aber genau in dem Moment entdeckte ich eine schlanke Person mit einer überdimensionalen Sonnenbrille und weißblond gefärbten Haaren, die ein DIN A4-Blatt mit der Aufschrift ‚SAM!♡' in der Hand hielt.

In exakt derselben Sekunde, als ich Gemma erblickte, entdeckte sie auch mich. Sie hatte wohl Fotos von mir gesehen, denn sie erkannte mich sofort und stürmte mit einem Grinsen im Gesicht, das mindestens so groß war wie ihre übergroße Sonnenbrille auf ihrem Stupsnäschen, auf mich zu.

„Heeey, Sam!", begrüßte sie mich, während sie die Arme fest um mich schlang und erst einmal nicht wieder losließ.

„Hi Gemma", lachte ich, „schön dich kennen zu lernen!"

„Schön DICH kennen zu lernen, meine Liebe!" Sie ließ mich los und strahlte mich an, wobei ihre megasüßen Grübchen auf ihren Wangen erschienen – eindeutig Harrys Schwester, das konnte man nicht leugnen. „Ich habe schon sooo viel von dir gehört und jetzt lerne ich dich endlich selber kennen! Und oh mein Gott, in echt bist du ja noch viel wunderschöner als auf den Fotos!"

Ich war ein wenig überrumpelt und sprachlos vor Aufregung und wusste gar nicht, was ich antworten sollte.

„Komm, draußen wartet Paul im Van auf uns, der bringt uns zu Louis' Apartment, wohin die Jungs später auch kommen!", erklärte sie mir und zog mich am Ärmel weiter, während sie mir meinen Koffer aus der Hand nahm und mit beschwingtem Schritt vor mir zum Ausgang lief.

Gemma war cool. Verdammt cool. Ich hatte sie sofort ins Herz geschlossen.

Als wir den Ausgang erreichten, zog sie sich die große Kapuze ihrer Sweatjacke über den Kopf, die ihr jetzt bis zu den Augenbrauen reichte, damit sie niemand erkennen konnte.

HeartthrobWo Geschichten leben. Entdecke jetzt