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Yoona

Ich wachte langsam auf und sah mich in meiner Umgebung um. Ich vergaß, dass ich die ganze Nacht bei Taeyeon verbracht hatte. Ich sah auf den Platz neben mir, wo etwas friedliches,  lauter ein und aus atmete. Taeyeon war noch am schlafen. Ich stand auf und schaute direkt auf mein Handy, wie spät es inzwischen schon war. 8.45 Uhr, relativ früh. Ich schaute schnell nach, ob mir irgend jemand geschrieben hatte, aber das war nicht der Fall. Baekhyun hatte anscheinend genug von gestern und wollte es nicht noch mehr auf die Spitze treiben. Ich fand, dass er wirklich überreagierte, auf die eine Art und Weise konnte ich ihn zwar verstehen, aber es war immer noch meine Entscheidung, mit wem ich mich verstand und mit wem nicht. Außerdem, falls er recht haben sollte, dann werde ich bestraft und nicht er. Und natürlich Taeyeon, denn damit würde ich sie nicht mehr davon kommen lassen.

Ich räusperte mich etwas und holte einen Zettel hervor, genauso wie einen Stift. Ich hinterließ Taeyeon eine Nachricht da, in der stand, dass ich ihr für den Abend, dass Vertrauen und das Gespräch unter einander, danke. Das sie mir nicht böse sein solle, dass ich schon eher nachhause ging und das ich es gerne nochmal wiederholen würde. Nach dem ich ihr den Zettel, auf den Tisch, neben der Couch, hingelegt hatte, schnappte ich meine Jacke und ging auch schon aus der Haustür hinaus. Ich genoss noch eine Weile die ersten Sonnenstrahlen am Morgen und lief Richtung Park, geradewegs Nachhause. Heute hatte ich zwar vor, mit Xiumin über das ganze zu reden, dennoch hatte ich keine Eile. Ich Beschloss meine Geschwister abzuholen und mit ihnen zum Spielplatz zu gehen. Seit dem ich mit Xiumin zusammen war und mit den Jungs oft gewesen bin, vernachlässigte ich oft meine Geschwister, was eigentlich ungewohnt und untypisch von mir gewesen ist, denn bevor ich die Jungs kannte, waren die zwei das beste in meinem Leben. Sie bleiben es natürlich, jedoch sind sie nicht mehr die einzigen, die mich glücklich machen. Zuhause angekommen, hörte ich meine Mutter mal wieder schreien. Sie würde sich wohl nie ändern? Doch das sollte mich nicht runter ziehen. Ich ging selbstbewusst hinein und machte mich direkt auf den Weg ins Wohnzimmer, wo ich sie sah, wie sie mit irgendwelchen Dingen gegen die Wand schmiss. Meine Schwester und mein Bruder saßen auf dem Sofa und zitterten am ganzen Leib. In diesem Moment war ich mir nicht sicher, wieso sie so am zittern waren. Ob es wegen unserer Mutter gewesen war, oder wegen der riesigen Kälte in unserem Haus, weil wir uns keine Heizung leisten konnten. Allerdings, nach einer Weile, wo ich sie so sah, wusste ich mit Sicherheit, dass es beides gewesen war. Ich ging auf meine Geschwister zu und umarmte sie direkt. Ihr niedliches Grinsen, was in ihren Gesicht auftauchte, machte mich glücklicher als sie es wahrscheinlich wussten. Ich forderte sie auf, sich etwas wärmeres anzuziehen und erläuterte dann später, dass wir zusammen in den Park gehen würden. Beide freuten sich und sprinteten, so schnell es ging, nach oben in ihre Zimmer, um sich etwas anderes drüber zu ziehen. Ich wartete der Weile unten im Flur, als auf einmal meine Mutter auf mich zu kam, mit Tränen in den Augen.

Mutter: Ich muss dir noch etwas erzählen..😔

Yoona: Erzähl es mir bitte später, ich will mit den beiden in den Park gehen.

Mutter: Yoona, du verstehst anscheinend nicht...!

Ich unterbrach sie, in dem ich meine Geschwister nach unten rief. Beide waren angemessen angezogen und strahlten förmlich. Ich nahm meinen kleinen Bruder hoch und meine Schwester an die Hand und wollte geradewegs aus der Haustür raus gehen. Stattdessen klingelte es aber eher. Meine Mutter machte die Tür auf und ein Mann und eine Frau standen nun vor uns.

Mann: Entschuldigen sie, wir sind hier, um die zwei Kinder abzuholen.

Yoona: Wie bitte?!

Mutter: Ich wollte es dir sagen. 😔

Yoona: Du wolltest!?😲Was soll das heißen, du hättest es mir sofort erzählen sollen!

Frau: Junge Dame, dieses Gespräch Zwichen euch beiden Interesiert uns nicht im geringsten! Wir haben klare Anweisungen bekommen, die wir durch führen sollen und das ist nun mal, die zwei Kinder ins Heim zu bringen.

Yoona: Das können Sie doch nicht machen?!😨

Mann: Laut dem Gesetz schon, da ihre Mutter sich nicht um sie kümmern kann. Sie haben das Glück, dass sie schon lange volljährig sind, also können Sie hier von mir aus bleiben, aber die Kinder kommen mit uns mit, ob es ihnen passt oder nicht!

Die zwei nahmen meine beiden Geschwister an der Hand und zerrten sie förmlich ins Auto. Ich schrie ihnen hinterher und schlug sogar gegen die Autoscheibe. Meine Schwester und mein Bruder fingen an zu weinen und hielten ihre Hände an die Scheibe. Ich versuchte alles, um die Tür zu öffnen, aber vergebens. Die zwei stiegen ein und starteten den Wagen. Ich hörte, wie mein kleiner Bruder schrie und noch mehr weinte als davor. Dieser Anblick zerriss mich förmlich. Genauso wie der Gedanke daran, was mit ihnen geschieht. Plötzlich fuhren sie los und ich brach auf dem Boden zusammen. Meiner Mutter war es anscheinend egal, da sie die Tür hinter sich schloss, ohne jegliche Art von Emotion. Ich dagegen sackte auf den Boden, fing an zu zittern und hielt meine Hände vor mein Gesicht, um mir das Blut anschließend darauf anzusehen, da ich vorher gegen den Boden, voller Wut schlug. Eine große Wut gegenüber meiner Mutter kam in mir hoch und ich haute mit meiner Faust gegen den Beton Boden. Der Schmerz war groß, aber ich verdrängte ihn mit dem anderen Schmerz, was mein gebrochenes Herz war. Es schien, als würden die Tränen in meinen Augen nie leer werden, sondern immer weiter meine Wangen runter laufen. Jedoch sah ich aufeinmal einen Schatten auf dem Boden, der nicht von mir stammte. Ich sah gezwungen nach oben und bemerkte, dass Baekhyun vor mir stand. Ohne ein einziges Wort zu sagen, hob er mich hoch und trug mich in seinen Armen in ihr Haus hinein. Anscheinend hatte er alles mitbekommen, genauso wie die anderen Jungs. Er trug mich, ohne mit der Wimper zu zucken, nach oben, in Xiumins Zimmer, der auf dem Bett lag und vermutlich auf mich wartete. Baekhyun setze mich ab und ging sofort aus dem Zimmer heraus. Ich sah in Xiumins Augen, die voller trauer waren. Wahrscheinlich sahen sie sogar trauriger aus als meine, aber darauf zog er keine Aufmerksamkeit. Xiumin zog mich sofort in eine Umarmung und wir lagen zusammen auf seinem Bett. Er zog die Decke über uns drüber und wir beide schluchzten gemeinsam hinein. Es war mir gerade vollkommen egal, dass ich mit Xiumin eigentlich noch kein Wort gesprochen hatte, ich Genoss die Nähe, die ich lange nicht mehr gespürt habe, zu ihm. Nach seinem mittlerweile zufriedenen Gesichtsausdruck, genoss er es genauso wie ich. Den ganzen Tag über blieben wir zusammen in diesem Bett liegen und hielten uns gegenseitig in den Armen. Keiner von uns traute sich irgendetwas zu sagen, was garnicht mal so verkehrt schien, da es so oder so ein schlechter Zeitpunkt dafür war. Nach einer Weile, schliefen wir beide gemeinsam ein, erschöpft und mit den Gedanken ganz wo anders.

>>ʜᴇᴀʀᴛʟᴇss<< ᵉˣᵒWhere stories live. Discover now