48. Kapitel

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"Nichts ist für immer."
Leider wahr..

Brooklyn

4 Tage sind vergangen und es gab nicht mal ein kleines Lebenszeichen von ihr.

Die Polizei hatte nicht die geringste Spur und tat somit auch nichts mehr, da sie volljährig war und auch einfach das Land hätte verlassen haben können.

Doch das glaubte ich nicht im geringsten.
Ihr musste etwas passiert sein.
Sie würde nie ihre Familie so zurück lassen, nie und nimmer.

Lorena

Meiner Meinung nach konnten die Männer nichts mit mir anfangen und warteten auf irgendwelche Befehle ihres Bosses.

Da ich nicht wissen wollte wem ich das alles diesesmal zu verdanken hatte, fragte ich nicht nach und belauschte sie auch nie, bis ich in den darauf folgenden Tagen plötzlich hellhörig wurde.

Die Männer gingen sich gegenseitig wütend an und packten ihr zeug zusammen, während ich fraglich zuschaute.

"Das ist alles nur deine Schuld! Warum hast du sie auch immer frei gelassen, dass ist ne Entführung und kein Kindergarten Ausflug gewesen. Weist du wie viel wir daran verdient hätten? Aber Nein, der Herr muss ja alle gut behandeln,pff. Vollidiot!"

Mein Blick machte einen der "Entführer" aufmerksam.

"Es tut uns echt leid.. wir wollten nicht das jemand anderes zu schaden kommt."
"Mir geht's doch gut."
"Wir meinen auch nicht dich."
"DU IDIOT! Nimm dein Zeug und verschwinde im Wagen, sonst knall ich dich persönlich ab."

"Wie ihr meint nicht mich? Wer ist zu schaden gekommen!?!
REDET IHR VOLL HONKS!"

"Ganz ruhig brauner, es ist eh zu spät und bis du hier gefunden wirst sind wir weg."
"Ich frag dich jetzt noch ein einziges Mal, WER ist zu schaden gekommen!?"
"Ach süß, jetzt wird sie aufmüpfig, die kleine Heldin."

Ich hob mein Knie an und trat dem Typen in die Weichteile.

"Das war nicht die Antwort auf meine Frage!"
"Beruhig dich! Irgend so ein Tom oder was Tina? Irgendwas mit T auf jedenfall."
"Timmy?"
"Ja, genau!"
"Was ist passiert!!"
"Unser Boss hat ihn absaufen lassen."

Meine Welt brach zusammen.

"WIESO ER! Hätten ihr mich nicht töten können!?!!"
"Wir hatten damit nichts zutun."
"ACH WIRKLICH! Wieso sollte er dann getötet werden wenn ihr daran nicht beteiligt seit! Irgendwas muss es doch ausgelöst haben!!"

Chloé

Die Lage spitzte sich zu.

Brook wollte nicht verstehen, dass er sie nie wieder sehen würde, deswegen half ich natürlich etwas nach.

Brooklyn

Lorenas Bruder war spurlos verschwunden und alles lief darauf hinaus, dass jemand, den er kannte, ihn mitgenommen haben musste und alles lief weiter auf Lorena hinaus.

Verdächtig wurde nur sie, doch warum sie das tun söllte fragte sich niemand.
Alle liefen nur einer einzigen  unmöglichen Spur hinterher.

Lorena

Womit hatte er das verdient?
Er war noch ein Kind und musste sterben, wegen mir.
Alles passierte mal wieder nur wegen mir.
Es war alles meine schuld.

Ich starrte in die leere Fabrik Halle und fühlte mich leer, wie ausgehöhlt und Tot.

Er konnte für alles nichts und musste sterben..
Wie herzlos kann man nur sein?

Mein leerer Blick füllte sich mit Hass und die Fesseln wurden beklemmender.

Mit gewaltiger Kraft und etwas Blut vergießen bekam ich die Fesseln ab und irrte herum.


Irgendwann fand ich eine Hauptstraße und lief ihr einfach gerade aus nach.

Die Leute starrten mich an, zeigten mit dem Finger auf mich und hielten Abstand.
Gewaltigen Abstand.

Vielleicht lag es nur an meinen Blut verschmierten Händen, an den Hemmatomen, an meinen Handgelenken, an denen die Fesseln festgeschnürt waren und etwas Blut weiter zu meinen Händen lief oder doch allgemein an mir.
Eine Ahnung hatte ich, wie immer, nicht.

Brooklyn

Ich lief ein paar Runden am Strand entlang, joggte und versuchte Klarheit zu bekommen, während Chloé sich am Strand gemütlich sonnte.

Völlig verschwitzt lief ich, außer Atem,  zu unserer Suite zurück, um eine ausgiebige Dusche zu nehmen als ich sah wie Lorena vor unserer Tür herum hing.

Lorena

Er schaute mich überrascht an, während ich selbst überrascht war das ich selbstständig zurück zum Hotel gefunden hatte.

Ich stand vom Fußboden auf und stellte mich hin.

Völlig verschwitzt nahm er mich plötzlich in den Arm und ich erwiderte Tränen übergossen die Umarmung.

Ich hab keine Ahnung was in dem Moment mit uns los war.

Normalerweise hätte ich ihn weggeschubst, weil er mit Chloé zusammen ist, doch so sehr ich ihn auch weg stoßen wollte, war das Gefühl der Sehnsucht stärker.

Brook ließ mich nicht los, er hielt mich unfassbar lang fest und wir verharrten.

Nachdem ich jenes Zeitgefühl verloren hatte, wurde seine Umarmung lockerer und er schaute mich an.

Vorsichtig nahm er mein Gesicht in seine Hand, wischte mit seinem Daumen die Träne weg und schaute mir tiefer in die Augen.

Brooklyn

Der Schmerz lag in ihrem Blick.
Der tief sitzende Schmerz, der mich verwundbar machte.

Ich hätte alles getan um ihr den Schmerz abzunehmen, doch es ging nicht.

Auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt nicht den leisesten Schimmer hatte warum sie so traurig war, es aber bald erfahren sollte, ahnte ich, dass es diesmal schlimmer als schlimm war.

Sie sagte nichts und ich? Ich schwieg ebenfalls.
Der Moment sollte nicht zerstört werden durch ein paar lächerliche Worte, dachte ich mir.

"Brook? Brook!" rief es aus dem Gang, bei den Fahrstühlen und mein Vater erschien im Flur.

Er war genauso überrascht wie ich, dass Lorena plötzlich wieder da war und blieb kurz stehen.

"Brook? Kommst du bitte, schnell.."

Er schaute mit ernster Miene.

"Timmy?"fragte Lorena plötzlich ängstlich.

Mein Vater blieb stumm, erwiderte nichts und nickte nach wenigen Sekunden vorsichtig und zurückhaltend.

Bevor auch nur ein paar Sekunden vergehen konnten brach sie neben mir zusammen und krümmte sich vor Schmerzen.

Lorena

Der Boden wurde mir wortwörtlich unter den Füßen weggerissen.

Meine Welt war nur noch ein einziger Trümmerhaufen und der Schmerz breitete sich aus.

Die Welt riß mich zu Boden, mein Leben trampelte auf mir herum und alles schien für mich vorbei zu sein.

Alles wurde einfach nur schlimmer, von Minute zu Minute und das war keine Einbildung, glaubt mir.

Chloé kam dazu und als ob das nicht schon schlimm genug wäre erfuhr ich das meine Mutter einen Herzinfarkt hatte.

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