Kapitel 3

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"Liebe Passagiere, ich bitte sie ihre Gurte anzulegen und die Ruhe zu bewahren."

Zuerst verstand ich nicht warum solche Panik im Raum Stande doch nach 10 Minuten merkte ich das wir kurz vor einer Bruchlandung standen.

Gott hat meine Gebete erhört!
Hahah,Spaß

Der Mann neben mir hatte richtig  bammel und der Schweiß stand ihm auf der Stirn.

"Keine Sorge,runter kommt man immer."sagte ich aus leichter Provokation,weil ich erfuhr das er wollte das ich hier neben ihm sitze.
Haha und jetzt, jetzt bereut er es sicherlich.

Ich machte mir keine Gedanken darüber das wir gleich sterben könnten da ich weit und breit kein Brand sah und es wahrscheinlicher ist im Auto zu sterben,als im Flugzeug.
Außerdem wäre es doch langweilig wenn ich direkt nach 3 kurzen Kapiteln sterben würde.
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Nach 45 Minuten hatte der Pilot wieder alles im Griff und die 6 Passagiere beruhigten sich wieder.

"Könnte ich Bitte vorbei, ich muss mal."

Ich schaute den Mann neben mir an und sah das er vor Panik, naja ihr könnt es euch denken,..gemacht hatte.

Gott ich glaub dafür ist es zu spät..

Trotz allem stand ich auf und ließ ihn vorbei.

"Madame? Könnte ich Bitte meinen Platz wechseln,der gute Herr hatte Blasenschwäche."

Verwirrt schaute sie mich an.

Ich zeigte auf den Nassen Sitz und sie nickte zustimmend.

Sofort stand ich auf und ging 5 Plätze nach hinten um dem Geruch soweit wie möglich auszuweichen bevor mir übel wurde.

Als der Herr wiederkam rückte ich auf dem Sitz immer weiter herunter damit er mich nicht sah und ich die restlichen 2 Stunden meine Ruhe hätte.

Zu meinem erstaunen klappte es und ich konnte die restlichen 2 Stunden wenigstens etwas Schlaf finden.
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Endlich hatte ich es geschafft, ich war gelandet und jetzt musste ich nur noch ein Taxi zu meinem Hotel finden,woop.

Als ich das Flughafengebäude verließ und die Uhrzeit sah, war meine Laune wieder im Arsch und das Glück hatte mich wie so oft erneut verlassen.

Es war 3 Uhr morgens, kein Taxi und kein Bus weit und breit.

Womit hab ich das verdient?

Ich schmiss meinen Rucksack auf die Bank und trat gegen einen Mülleimer vor wut.

Danach setzte ich mich hin und wartete auf irgendein Taxi.

Nach weiteren 2 Stunden kam endlich das erste Taxi und ich konnte 90 Minuten zum Hotel fahren.
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Ich bedankte mich bei dem Fahrer  und gab ihm das Geld, bevor ich die restlichen Meter zum Hotel lief und meine Eltern anrief.

Meine Mutter meldete sich sofort und fragte ob ich da seie.

Als ich antworten wollte sah ich kreischende Leute vor dem Eingang stehen und verstand nicht mal mehr mein eigenes Wort.

"Mum? Mum! Ich bin vor dem Hotel,welches Zimmer habt ihr?"
"414"

Mir riss jemand das Handy aus der Hand,trampelte mit 5 Leuten darüber und das Display war hinüber.

Am liebsten hätte ich den Leuten ins Gesicht geschrien,doch die Panik,in mir,war größer.

Still schweigend quätschte ich mich durch die kreischende Masse und als ich den Hotel Eingang betrat wurde ich schon zu Boden gerissen.

"ALTER GEHT'S NOCH!"platzte es aus mir heraus und ich schrie die 2 Muskelprotze an.

"Zutritt verboten für Fans!"
"Fan? Hä!? Wollt ihr mich verarschen! Erst werde ich wegen so paar Möchtegern Leuten aus dem Flieger geschmissen und werde von meiner Familie zurück gelassen,werde aus dem Flughafen Gebäude geworfen weil ich kein Ticket habe,dann hat man endlich nen Flug der verdammte 26 Stunden geht und dann pisst sich der Typ neben mir ein,weil wir fast abgestürzt sind und dann, dann kommt ihr und schmeißt mich und meine Kamera.."

Ich wurde still.

"MEINE KAMERA,FUCK!"

Sofort schaute ich in meinen Rucksack und wollte nur noch sterben.

Sie war hinüber,komplett.

Ich lies mich auf den Boden sacken und stand so kurz davor einfach los zu heulen.

"Mein ganzes Taschengeld der letzten 3 Jahre ging dafür drauf.."

Ich fuhr mir über mein Gesicht und sah meine Mutter kommen.

"Schatz, alles okay?"

Ich zeigte auf die offene Kamera Tasche und konnte mir die Tränen nicht verdrücken.

"Ganze 3 Jahre hab ich dafür gespart, 3 verdammte Jahre und nun,nun ist alles futsch.."
"Nicht weinen, wir sparen mit dir für eine neue kleines."

Meine Mutter half mir auf und wischte mir die Tränen weg.

"Schon gut.. das können wir uns nicht leisten.. ich weiß doch wie lange ihr schon auf den Urlaub gespart habt.."

Ich nahm völlig erschöpft meinen Rucksack und ging mit meiner Mutter Richtung Fahrstuhl,an den 2 Muskelprotzen und einer 4-köpfigen Familie vorbei.
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Im Zimmer angekommen kam mir Timmy entgegen gerannt und ich stellte mich auf die Knie damit er mich umarmen konnte.

"Lolo!!"
"Timtim!"sagte ich leicht lächelnd.

"Hast du mich vermisst?"
"Ja, Mama und Papa haben geschimpft."
"Oh,dann hast du aber bestimmt nicht auf sie gehört."
"..kann sein.."

Er kaute auf seinem Finger und ich gab ihm einen Kuss auf die Wange,bevor ich zu meinem Dad ging.

"Ahh du hast es heile geschafft,gott sei dank!"

Ich ja..meine Kamera nein..

Er drückte mich doll und ich wusste sofort das meine Mutter es ihm schon erzählt hatte.

"Wollen wir etwas Frühstücken?"
"Ich hab keinen Hunger.."
"Ach komm, nach so einem langen Flug. Wie kann man da keinen Hunger haben?"
".. na gut.. ich geh mich nur schnell duschen."
"Na dann,wir warten."
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Nachdem ich mich frisch gemacht hatte zog ich mir ein paar HotPents ,ein kurzes T-shirt und wieder meine schwarzen stoff-schuh Nikes an.

"Fertig?" fragte mein Dad.
"Fertig!" antwortete ich.

Ich nahm Timmy an der Hand und lief mit ihm und meinen Eltern zum Frühstück herunter.

"Wo sitzen wir?"
"Dahinten rechts,am Fenster."sagte mein Vater und Timmy zog mich sofort zu unserem Tisch.

Er setzte sich mühsam auf seinen Platz und schaute mich an.

"Willst du dir etwa nichts zum essen holen?"fragte ich ihn.

"Doch!"sagte er,rutschte vom Stuhl und rannte zum Buffet vor.

Meine Eltern lachten nur und schickten mich hinterher um ihm zu helfen.

Begegnung des Lebens Where stories live. Discover now