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Taehyung's POV:

Als ich einen Teil aus Namjoon's und Seokjin's Vergangenheit vor Augen hatte, wurde mir eines klar:

Ich musste gegen diese dunkle Seite in mir ankämpfen.

Doch wie sollte ich das alleine schaffen? Ich war viel zu schwach, um es mit dieser immensen dunklen Kraft aufzunehmen. Sie alle zählten auf mich. Jungkookie, Jiminie, Yoongi, Hobi... und sogar Seokjin und Namjoon durfte ich nicht enttäuschen.

Ich wollte Namjoon und Jin auf keinen Fall Schaden zufügen, obwohl ich wusste, dass mein anderes Ich mich kontrollierte.

Dann geschah etwas, was ich nicht vermutet hatte. Ich wurde aus dem dunklen da-sein, dem nichts tief in meinem Körper, durch etwas zurückgeholt.

Ich gebe auf. Ich verstehe nun, warum du so fühlst, Taehyung...

"Wie meinst du das?", fragte ich die Stimme.

Alle Gefühle, die du hast, übertragen sich auf mich. Ich fühle das selbe wie du. Obwohl ich im Grunde nur deine dunkle Seite bin und immer distanziert zu dir war, verstehe ich dich nun.

Du musst wissen, dass wir vor langer langer Zeit getrennt wurden. Nach deiner Geburt fanden es die Erzengel zu ihrem Schutz passender, deine gute und schlechte Seite deiner Seele zu trennen. Ich wurde hinter eine Mauer gesteckt, welche immer mehr zu Trümmern zerfiel und welche mir letztendlich wieder die Freiheit ermöglichte.

Anfangs war ich nur aufs Böse und Vernichtung aus, doch ich weiß wie du dich fühlst und kann endlich deine wirren Gedanken nachvollziehen...

Ich ließ meinen Kopf sinken und sah bedrückt auf den weißen Boden, der sich unter mir befand.

Ich weiß, dass du ihn liebst.

Verwundert sah ich auf und musterte die Dunkelheit um mich herum.

Du kannst nichts vor mir verbergen.

Taehyung, ich verspüre das Selbe wie du. Jedes Mal wenn er lacht, bildet sich ein breites Grinsen auf deinen Lippen. Jedes Mal wenn er traurig ist, bist du auch traurig. Jedes Mal wenn er verlegen und rot im Gesicht wird, wirst du es auch.

Ich weiß es und ich kann es endlich nachvollziehen.

Du wirst nichts mehr von mir hören. Wir werden wieder eins sein. Deine dunkle und gute Seite wird wieder vereint sein.

Danach verschwand die Stimme endgültig.

Ich bemerkte, wie ich wieder Kontrolle über meinen Körper erlangte und war wieder zurück. Ich konnte endlich wieder ich sein.

Etwas verwunderte mich aber; ich spürte etwas weiches, das meine Lippen berührte und mir über die Wangen strich. Langsam öffnete ich meine Augen und konnte Jungkook erkennen, welcher mich leidenschaftlich küsste und mit geschlossenen Augen seine Lippen gegen meine bewegte.

Ich schloss meine Augen und spürte, wie meine tiefschwarzen Flügel und Hörner verschwanden und sich meine Nägel wieder zurückbildeten.

Als ich mich dann aus dem Kuss löste, sah ich Kookie tief in die Augen, bevor der rötliche Schimmer meiner Iris erlosch und ich wieder ganz der Alte war.

"Kookie... Es tut mir so leid.", sagte ich und begann daraufhin bitterlich zu weinen. Jungkook nahm mich ganz fest in den Arm und wollte mich gar nicht mehr los lassen. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und sah mit verschwommener Sicht zu Namjoon hinüber, welcher von Jin ganz fest in den Arm genommen wurde.

Meine Wut war mittlerweile vollkommen verschwunden. Mir tat das alles nur unendlich Leid.

Ich krallte mich an Jungkook's Pullover fest und konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. Kookie strich mir behutsam über den Rücken und versuchte mich zu beruhigen. Die Anderen standen nur ohne irgendwas zu sagen um uns herum.

Wir verharrten einige Minuten in dieser Position, bis ich mich zusammenreißen konnte und Jungkook von mir wegdrückte. Mit meinem rechten Ärmel wischte ich mir die restlichen Tränen weg und kam auf Namjoon zu. Seokjin wich etwas zurück, stellte sich aber dann schützend vor Joon.

"Ich werde ihm nichts tun.", sagte ich ruhig. "Ich will nur wissen, warum?"

Namjoon seufzte laut auf und drückte Jin beiseite, sodass er auf mich zukommen konnte.

"Ich tat es für Jin, oder besser gesagt für seinen Vater. Michael wollte Jin bestrafen, nachdem er mich gerettet hatte und mich aufnahm. Du hast es doch gesehen oder? Meine Vergangenheit."

Er sah mir tief und ernst in die Augen. Bei seinem Anblick wurde mir unwohl und ich fühlte mich auf gewisse Weise ertappt.

Mit einem leichten Nicken gab ich ihm die Bestätigung. Obwohl ich nicht wusste, was es mit dem brennenden Haus zu tun hatte, war ich mir zu hundert Prozent sicher, dass Jin damals der Junge war, der Namjoon beschützt hatte.

"Michael bot mir einen Deal an. Er würde Jin verschonen, dafür müsse ich ihm gehorchen und seine Befehle befolgen. Es tut mir Leid Taehyung. Ich wollte niemals deiner Mum etwas antun. Ich weiß, wie es ist, wenn es so scheint, als würde man seine letzte Familie verlieren."

Sein Blick wanderte langsam zu Jungkook, der Namjoon nur geschockt ansah.

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Bitte vergesst nicht auf die Lesenacht am Samstag! Ich werde die letzten Kapitel (46-50) von 21:00-22:00 in ca 10-15 min Abschnitten hochladen!
-eure June ♥︎

Demon | 뷔국/뷔민 Where stories live. Discover now