» Jungkook? Bist du da? « ich nehme eine leise Stimme war, doch ich weiß das es nicht Taehyung's ist. Die Tür öffnet sich eine Spalt und grelles Sonnenlicht scheint von draußen ist das dunkle Zimmer hinein. » Oh Gott was ist los?! « Mein Blick wandert zum besorgten Hobi hinauf, ach stimmt, Taehyung hatte erwähnt das er nach mir schaut. Seine Stimme ist so unbekannt und anders wie Taehyung's aber auch auf irgendeiner Art und Weise familiär. Ich habe ihn erst einmal gesehen und trotzdem weiß ich das er eine Vergangenheit mit mir gehabt haben muss. Ich meine, er ist Jimin's Bruder.


Er kniet sich vorsichtig zu mir runter und sein besorgter und ängstlicher Blick ruht auf mir. » J-Ja... Alles ist in Ordnung... ich hab nur geträumt. « erzähle ich und fasse an meinen dröhnenden Kopf. » Bist du sicher? « fragt er mich vorsichtig. Seine Hand legt er an meine Schulter und aufmunternd streichelt er sie. » K-Könntest du mir meine Krücken geben? « bitte ich ihn und lenke meinen Blick auf die am Boden zerstreuten Krücken. Ruhig stimmt mir Hobi mit einem Nicken zu und zieht die Krücken zu mir, während er mir hilft aufzustehen.

» Wenn du willst kann ich Taehyung anruf- «

» Nein. «


Ich habe mittlerweile so viele Erinnerungen an Taehyung das ich eigentlich weiß wo er sich befindet wenn er alleine sein will, es sei denn er hat sich geändert, aber ich will nicht. Nicht weil ich nicht bei ihm sein will. Nein. Ich möchte ihn einfach nicht noch mehr sein Leben erschweren als es eh schon ist, schließlich bin ich schuld an allem. Ich vermisse ihn, dabei ist er gerade mal 2 Tage weg und trotzdem fehlt er mir wie ein verlorenes Puzzle Teil und es ist unglaublich schmerzhaft. Aber... Warum vermisse ich ihn?


Ich bin doch nicht Jungkook, also habe ich nicht das Recht ihn zu vermissen oder Gefühle für ihn zu haben oder? Meine Gefühle sollten hier nicht hingehören. » Tut mir leid. « entschuldigt sich Hobi. » Es ist nicht deine Schuld. « antworte ich und stütze mich krampfhaft auf. Meine Beine schmerzen mit jedem Schritt mehr und mehr, wie als wären sie immer noch gelähmt, dabei sollten sie eigentlich verheilen. » Jungkook... Ich bin eigentlich hier um dir etwas zu zeigen. « meint Hobi plötzlich.


Verwirrt hebe ich meinen Kopf und schaue verwundert in Hobi's braune, im Licht glänzenden Augen. » Kommst du mit? « bittet er mich. Angespannt kralle ich mich an meinen Krücken fest und weiche einige Schritte zurück. Ich weiß das ich ihm vertrauen sollte, weil Taehyung ihm vertraut, aber seit dem Vorfall mit Yoongi gehe ich die Sache vorsichtiger an. Wer weiß was ich alles angestellt habe? » Keine Angst, ich möchte dir nicht weh tun oder so. « versichert er mir mit einem freundlichen Lächeln.


Etwas unsicher schaue ich mich hilfesuchend im Raum um und bohre meine Fingernägel in das Plastik der Krücken bevor ich ihm unsicher zu nicke.




_



Immer noch unsicher und neugierig starre ich auf Hobi's Hinterkopf während ich langsam seinen Weg folge. Die warme Sonne strahlt auf meine blasse Haut und ich muss sagen das es ein wirklich gutes Gefühl ist wieder raus zu gehen. Ich hatte ganz vergessen wie schön die Natur am Tag sein kann und wie schnell sie einen vergessen lassen kann. Mein Blick gleitet zu einem Spielplatz mit kleinen Kindern die lachend Fangen spielen und ich kann mir ein kurzes Lächeln nicht verkneifen.

» Ich hab dich lang nicht mehr Lächeln gesehen. « merkt Hobi an. » Das solltest du öfters tun. « Meine Miene senkt sich wieder und ich starre weiter auf meinen Weg. Man sagt immer ein Lächeln wer das Symbol von Glück und Freude, doch ich habe das Gefühl das mein Lächeln alles andere als Glück bringt, sondern das um mich eine pechschwarze Wolke schwebt, die den Namen Unglück trägt. Ruhig spaziere ich nun neben Hobi weiter, bis wir an einem großen Gittertor stehen bleiben mit der Aufschrift „ Friedhof "


» Wir sind da « kündigt Hobi an und lässt seinen Blick an dem Großen und gleichzeitig gruseligen Tor verweilen. » Er hasst es alleine zu sein, genau so wie du deshalb dachte ich es ist gut wenn du ihn mal wieder besuchst. « erzählt er und öffnet das Tor. Ich frage garnicht nach wen wir besuchen denn ich weiß bereits das er seinen Bruder meint. Ein ungutes Gefühl breitet sich in meinem Magen aus, das mir sagt das wir wieder umkehren sollen. » Ich weiß nicht Hobi... Habe ich überhaupt das Recht hier zu sein? « hake ich unsicher nach.


Hobi's Miene ändert sich zu einer traurigen und nachdenklichen um. Sein Blick sagt so viel mehr als Wörter denn er wirkt verletzt und einsam. Vielleicht ist er ja auch traurig und alleine seit Jimin gegangen ist? » Er würde sich sicher freuen. « versichert er mir und läuft mit einem gesenktem Kopf weiter. Unsicher folge ich ihm und betrete das große Friedhofsgeländer. Man sagt immer Friedhöfe wären gruselig, aber das finde ich garnicht. Sie sind friedlich und ich habe das Gefühl das jeder Mensch der hier von uns gegangen ist endlich seine Ruhe findet.

Am Grab von Jimin angekommen läuft mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Sein Grab sieht nicht so aus wie das von anderen. Nein. Es ist verwüstet. Fast so als würde ihn jemand hassen. Es wirkt auf mich nicht so freundlich, sondern kalt und einsam das ich für den Moment Angst bekomme. „ Park Jimin ". Vorsichtig beugt sich Hobi runter zu dem einsamen Grab und legt einen bunten Blumenstrauß auf das Grab, welcher er aus seiner Tasche gezogen hat.


Betrübt schaue ich mich um, doch mein Blick erstarrt als ich einen kleinen Brief am Grabgehäuse entdecke, denn es ist nicht nur irgendein Brief. Es ist mein Brief.

White Snow // Taekook Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin