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Bedrückend tropfte es gegen die Scheibe. Ich verfolgte einzelne Tropfen, die immer weiter runter flossen.

Es war mal wieder viel zu kalt für mein Outfit: ein beiger Strickpulli, welchen ich locker in meinen Rock gesteckt hatte und warme Kniestrümpfe(🔝).
Meine Haare trug ich offen - so wie eigentlich immer.

Ich wendete mich erst vom Fenster, als ich etwas in meiner Hand vibrieren spürte: mein Handy.
Eine Meldung von Instagram... ist nicht so wichtig.
Bevor ich mich wieder von meinem Handy abwendete, änderte ich noch schnell das Lied und schaltete dann auf Standby.

Im Zug saßen wieder die typischen Leute und zwei Mädchen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Sie unterhielten sich mit einem jungen, stylebewussten Mann, schätze Anfang 20. Er fuhr auch jeden Tag mit dem Zug und stieg zwei Haltestellen vor mir aus.

Eigentlich jeden Tag beobachte ich die Menschen in meinem Zug und kannte daher einige unnötige Dinge über sie. Zum Beispiel dass das Mädchen, schätze 16/17, welches immer direkt vor mir saß und ich so direkte Sicht auf ihr Handy hatte, oft Streit mit ihrem Freund hatte. Also ich wollte mich da ja nicht einmischen, aber wenn ich die Chats so las, sollte sie sich vielleicht von dem trennen. Ich sag ja nur...

Ich schaute wieder von einer Person zur anderen und blieb, wie eigentlich jeden Tag, bei einem mysteriösen Mann stecken. Er hatte, wie so oft, eine schwarze Cap, einen schwarz-weißen Mundschutz und eine Schwarze Hose. Heute kombinierte er es mit einem weißen Shirt und einer Jeansjacke.
Er hatte Kopfhörer drin und durch seine Sonnenbrille, welche er so früh nicht gebrauchen konnte, schaute er die ganze Fahrt auf sein Handy und schenkte niemandem auch nur einen Blick.
Ich drehte mich wieder zum Fenster und beobachtete wie der Regen immer schwächer wurde, bis er schließlich aufhörte.

Der Junge mit den zwei Mädchen war schon ausgestiegen und die nächste Haltestelle war meine, daher bereitete ich mich schon mal vor.
Ich stieg mit den selben 8 Leuten wie sonst aus und im Zug saßen jetzt noch um die 12 Leute, die noch weiter fuhren.

Ohne auf die Anderen zu achten, ging ich zu meiner Universität.
Plötzlich spürte ich zwei Hande, die sich ruckartig auf meine Schulter legten.

„Man Su, so macht das überhaupt kein Spaß“, sagte das Mädchen mir gegenüber gespielt beleidigt.
„Auch schön dich zu sehen Juna.“ Ich verbeugte mich extra tief.
„Oh, Sorry haha... Hallo Sunmi.“ Verlegen kratzte sich die hellbraune Schönheit am Hinterkopf.
„Genug getrödelt, wir müssen los!“
Meine beste Freundin zog mich hinter sich her zu einem Jungen, den ich nicht kannte.
„Hallo, ich bin Sunmi, ich glaube wir haben uns noch nicht getroffen“, stellte ich mich schnell vor.
„Nein, ich glaub nicht. Ich bin Yesung, ein Freund von Juna, schön dich kennen zu lernen.“
Wir verbeugten uns beide kurz und gingen dann zu dritt zu unserem Kurs.

„Ye-“
„Yesung“, wiederholte er seinen Namen mit einem Lächeln.
„Stimmt danke, werde wahrscheinlich noch einige Male nachfragen, bin nicht so gut mit Namen.“
„Schon okay ich meistens auch nicht.“ Er hatte weiterhin sein warmes Lächeln.
„Achso was ich dich noch fragen wollte, seit wann bist du auf dieser Uni?“, interessiert drehte ich mich zu ihm. Ich war mit sicher ihn bisher noch nie hier gesehen zu haben, er wäre mir bestimmt aufgefallen.
„Eigentlich seit Anfang dieses Semesters“, antwortete er mir mit einem leisen Lachen.
„Was?! Aber das war schon vor 3 1/2 Wochen?!“
„Ja, ich war - verhindert. “ Mit einem Schlag verwandt das ehrliche Lächeln aus seinem Gesicht.

Juna schaute ihn bedrückt an und Yesung blickte kurz auf den Boden und verlor sein Lächeln.

„Seit wann kennt ihr euch eigentlich?"
„In den Ferien war ich doch mit Lina unterwegs und dann war sie zu schüchtern, ihn nach seine Numer zu fragen und dann hab ich es gemacht und seitdem schreiben wir fast täglich."
„Aber nicht, dass Jimin noch eifersüchtig wird"
„Ach lass das!"

Wenn man vom Teufel spricht, da kam er wie gerufen um die Ecke. Seine blonden Haare sahen flauschig aus und sein Outfit genau so wie immer: schwarze Jeans, weißes T-Shirt und heute ein schwarz-rot karriertes Hemd, das lässig um seine Hüften hängte.
„Hey na"
Man sah den genervten Blick von dem zweiten Mädchen in unserem Kreis.
„Was ist Schnecke?"
Juna drehte sich zu mir und tat so, als würde sie sich übergeben.

„Ich hab nur auf dich gewartet und endlich hast du mich angesprochen. Ich weiß nicht, ob das mein Herz aushält", sagte sie theatralisch und hielt sich eine Hand an die Stirn. Um das ganze noch abzurunden, hielt sie sich mit ihrer anderen Hand ihr Herz fest und ließ sich in meine Arme fallen.

"Tut mir leid, wir müssen jetzt leider in die Notaufnahme."
Lachend rannten wir den Gang entlang. Yesung schaute uns nur verwundert nach.

"Du solltest ins Theater, das war Bühnen-reif. Diese Emotionen, ich bin immernoch ganz geflasht."
Wir mussten wieder stärker lachen.

___

Nach 5 Minuten kam Yesung und schaute uns immernoch verwirrt an.

„Was ist da vorher passiert?"
„Lange Geschichte"

Ich schaute zu meiner Freundin und wir brachen wieder in Gelächter aus.

„Ok....", eine Augenbraue rutschte hoch und wir wurden schief angeschaut, „...jedenfalls, wir müssen zum Kurs, ich will zu meinem ersten nicht zu spät kommen."
„Du hast die ersten 3 Wochen verpasst, da macht die eine Stunde auch nichts mehr"
„Ist ja auch egal, können wir?"

Er klang so verletzt. Hab ich was falsches gesagt?

„Ok gehen wir!"
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und ging mit meinen Freunden zum Kurs.

___

Der Kurs war wie immer todeslangweilig.
Ich schaute mich im Raum um und beobachtete alle.
Wir hatten wirklich jede Art Student/Schüler:

1. Die Streber
Sie sitzen in der ersten Reihe, sagen kein Wort, schreiben immer mit und nehmen es auf Band auf, um es sich am Abend nochmal anzuhören.

2. Die Beautyb*tches
Sie habe immer einen kompletten Schminkkoffer dabei und reden die ganze Zeit über die neusten Haartrends. Der Raum riecht danach nur nach Haarperfüm, Haarspray, Deo, Perfüm,...

3. Die Ekelhaften
Typischer Fall von: „Was ist eine Dusche oder Deo?"

4. Die Lachenden
Setzt dich NIE in ihre Nähe, da du nichts mehr hören kannst, da sie die ganze Zeit nur lachen und viel zu laut reden.
(Frranca 😏💕)

5. Die Handysuchties
Die sind mir fast am liebsten. Sie sind die ganze Teit am Handy und fucken keinen ab. Zu ihnen zähle ich mich ein bisschen, aber ich passe doch mehr zu Punkt sechs.

6. Die, die aufpassen, leise reden und keinen stören
Ich glaube der Titel spricht für sich.

Aber ich war schon neugierig, da mein Handy schon die ganze Zeit blinkte, daher holte ich es schnell aus meiner Tasche.

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Hallo,✌
Ich dachte ich könnte doch mal eine neue Geschichte anfangen.
Es wird wahrscheinlich noch ein paar Kapitel dauern bis sie mal reden (vermute ich zumindest), also wie immer: Don't like -> Don't read

Verteilt Liebe💕💞

Without Knowing You | EXO | ChanyeolWo Geschichten leben. Entdecke jetzt