39- Short

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 E M I L I A

One - Ed Sheeran

»Was sagst du?« flüsterte mir Noahs Stimme gegens Ohr, während ich im dunklen der Nacht in seinen Armen lag. Bereits seit Stunden nagte der Brief an mir und meinem Herzen.Ich wusste das mein Momentanes Glück nicht für ewig halten würde, doch ein Teil in mir hatte es sich mehr als alles andere gewünscht.

 Eine Weile hatte ich nichts gesagt, dann hatte Anjo sich beim Atem verschluckt  und mich  so aus der Situation befreit.

Ich sollte mit Noah nach New York ziehen, doch egal wie ich es drehte und wendete, anders benannte und betrachtete, es passte vorne und hinten nicht. Der Gedanke fort von meiner Familie, meinen Freunden und meiner alltäglichen Umgebung zu sein ließ mich daran Zweifel wer von uns beiden nun wirklich Asperger hat.

Es kam gerade die Zeit in mir auf, wo einfach alles stimmte. Die Umgebung, die Freunde, die Gefühle. Alles fügte sich zu meinem kleinen perfekten Paradise zusammen und nun wollte gerade das Teil, was alles zusammen hielt, alles auseinander brechen.

Noah stellte mich aus heiterem Himmel zwischen Zwei Stühlen: Er oder mein Leben.
Den mein Leben bestand aus meinen Freunden. Ich konnte mir keins ohne Damain vorstellen und erst recht keins ohne Anjo. Auch Friederike ist ein Teil davon geworden. Doch auch bestand mein Leben aus meiner Familie. Ich hatte bereits unfreiwillig mein Vater verloren, deswegen strebte alles in mir dagegen jetzt auch noch freiwillig meinen Bruder und meine Mutter zu verlieren.

Sie brauchten mich und ich brauchte sie. Alle.

»Emilia?« Das Bett knarzte, während sich je ein Ellenbogen links und rechts von meinem Kopf platzierten. Selbst durch die düstere Nacht und nur im leichten Mondschimmer, welcher durchs Fenster fiel, erkannte ich Noahs strahlende Augen. »Du kommst doch mit, oder?«

Ich wandte meinen Blick ab und merkte wie mein Herz schwer wurde. Ich wollte weder mein Leben verlieren noch Noah. Ich wollte beides behalten, doch musste ich mich nun entscheiden mit welchem Verlust ich besser leben könnte und diese Antwort wusste Ich. Leider.

Noah hatte mir eine zweite Chance für die Liebe geschenkt. Er hatte mich aus den Tiefen der Trauer geholt und Hürden überwunden bei denen ich gedachte habe, das er scheitern würde. Er lebte auf einmal nicht mehr mit seiner Krankheit, sondern gegen sie. Er versuchte Witze zu reißen und uns nachzuvollziehen. Er versuchte sich an Sarkasmus und Ironie und an Vergleiche. Noah zeigte mir wie es war ein Mensch zu sein. Ein Mensch mit unfassbaren Stärken, aber auch ein Mensch mit Schwächen.

»Noah...« flüsterte ich und suchte mit meinen Händen die seine und ergriff sie. Sein ganzer Körper schien vor Hitze zu explodieren. Ob nun seine Hände, seine Brust  oder seine Wangen. Er glühte, aber nicht im kranken Sinne. »...gib mir Zeit um mich zu sortieren.«

»Sortieren? Wofür?« Seine Stimme hatte einen rauen aber liebevollen Klang. Die Farbe in seinen Augen schimmerten und bekamen einen Hauch der Verletzlichkeit.

»Noah...ich.... wie stellst du dir New York vor? Eine Stadt mit Millionen Menschen?« Ich setzte mich auf, knallte dabei fasst mit Noahs Kopf zusammen. Er lachte leise und strich mir mit einer Hand durch die Haare. Das Bett knarzte ein zweites mal als er sich mir gegenüber in den Schneidersitz setzte.
»Du brauchst doch keine Angst haben! Ich pass auf dich auf, du hast du mich!« Mit einem lieblichen Grinsen drückte er mir seine Lippen auf die Stirn.

Nun war ich an der Reihe heißer mit einem Hauch von Hysterie zu Lachen.
»Eben nicht Noah! Du hast mich, aber ich habe niemanden! Ich werde dich halten, wenn du zitternd auf dem Boden hockst und dir alles zu viel wird, aber wer wird mich halten, wenn mir alles zuviel wird?«

Stille. Dann sackte sein Oberkörper in sich zusammen und seine Augen verengten sich. Der Blick glitt zu Bettdecke zwischen uns und auch seine Hände entzog er mir.

»Ich wäre da, aber scheinbar ist dir das nicht genug.«

Mit den Worten stand er auf und verließ das Zimmer.



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Ein sehr sehr kurzes Kapitel und damit das vorletzte. Es folgt noch die entgültige Entscheidung, ein Epilog und ein Nachwort. Es tut mir leid das das alles jetzt so "knapp " rüber kommt. Bei der bearbeitung werde ich alles nochmal ausschmücken. Außerdem werden auch noch Special Kapitel kommen, die Emilias Geschichte mit Jacob noch einmal genauer erklären und je nach wünschen zeig ich euch noch einmal Friederikes Vergangenheit. Der Prolog wird sich nicht in diesem Buch klären sondern in der Fortsetzung.

Eigentlich wollte ich nämlich Emilia sterben lassen.

Doch (unter anderem durch @bsGaensebluemchen) wurde mir abgeraten und Noah wuchs mir zu sehr ans Herz um ihm das anzutuen. 

Doch damit ist eine Fortsetzung sicher, die im Buch Hey, I'm Vinny beginnen wird und in einem neuen Buch (Der Titel ist noch nicht klar) Zum Hauptkonflikt wird. 

Bei Hey, I'm Vinny könnte ihr  nebenbei mitbekommen wie es in der Zeit Emilia ergeht und vielleicht eine neue Geschichte liebgewinnen.

Was glaubt ihr wie das Ende aussehen wird?

Liebe Grüße: AnonymsSecret?

The Asperger Boy [✅] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt