Kapitel 6

1.6K 51 8
                                    

Nach einer anstrengenden Nacht öffne ich meine Augen wieder und schaue mich um. Papa schläft auf einem der Stühle neben meinem Bett. Die Geräte neben mir sind zwar nicht weniger geworden, aber zumindest sind nicht mehr alle von ihnen eingeschaltet.
Draußen auf dem Gang scheint ein reges Treiben zu herrschen, denn die Schwestern laufen nur so über den Gang. Dann erscheint in Fenster das Gesicht von Lauren und diesem folgt das von Franco. Lauren fängt an zu strahlen, als sie sieht, dass ich wach bin und sie rennt schon fast in das Zimmer. Sie hat die Tür schon geöffnet, wird aber bevor sie eintreten kann von ihrem Vater aufgehalten.
Sie müssen sich noch die sterile Kleidung anziehen und erst dann dürfen sie rein kommen. Danach kommt Lauren ins Zimmer gestürzt. Sie fällt mir um den Hals und ich zische auf.
„Ohh Fuck! Sorry Luna!“, ruft sie aus und löst sich von mir.
Durch Laurens Aufschrei wacht Papa auch wieder auf. Er schaut sich panisch um und springt auch auf. Er beruhigt sich wieder, als er sieht, dass soweit alles bei mir okay ist. Franco geht zu ihm und drückt ihn wieder auf seinen Stuhl, danach umarmt er mich einmal vorsichtig. Lauren setzt sich auf meine Bettkante und Franco sich auf einen anderen Stuhl.
„Wie geht es dir, Kleines?“, fragt Franco nach einer Weile.
„Es geht so weit. Hab nur leichte Schmerzen.“, antworte ich.
Papa steht wieder auf und macht sich an einer der Maschinen zu schaffen. Kurz danach spüre ich keine Schmerzen mehr.
„Papa, fahr nach Hause.“, sage ich leise.
„Was? Warum?“, fragt er fast schon geschockt.
„Papa, ich sehe dir an, dass du nicht viel geschlafen hast und müde bist. Du hast doch garantiert auch nichts gegessen und außerdem stinkst du“, sage ich leise.
Franco und Lauren fangen an zu lachen, während Papa rot wird. Nach ein paar Minuten verabschiedet er sich und fährt nach Hause. Ich rufe ihm noch zu, dass er erst morgen wieder kommen und auch schlafen soll. Lauren und Franco bleiben eine ganze Weile und Lauren gibt mir auch noch mein Handy, dass sie noch von dem Amoklauf hatte.
Ich frage sie auch, wie es ihr geht und sie meint, dass sie zwar einen riesen großen Schock erlitten habe, es ihr aber sonst gut ginge.
Franco erzählt uns noch, dass der Typ ein paar Lehrer und Schüler getötet hat und noch weitere verletzt hat. Diese sind aber alle bereits wieder außer Lebensgefahr.
Die Schule bleibt wohl auch erst einmal bis auf weiteres geschlossen, da sich keiner in der Lage fühlt uns zu unterrichten und die Polizei auch noch ermittelt.
Lauren und Franco bleiben noch eine ganze Weile bei mir und wir erzählen über dies und das. Irgendwann merke ich aber, wie ich immer müder werde und mir meine Augen immer wieder zu fallen. Franco bemerkt dies ebenfalls und so verabschieden die zwei sich.
Ich schlafe endgültig ein und bemerke nicht, dass Papa wieder kommt. Mein Körper muss so erledigt sein, dass ich nicht einmal etwas davon mitbekommen, dass Oliver mich noch einmal untersucht.
Die nächsten zwei Tage haben eigentlich immer den gleichen Ablauf. Morgens wach werden, die Untersuchung über sich ergehen lassen, mit Papa reden und zwischenzeitlich immer wieder schlafen.
Heute werde ich endlich auf die Normalstation verlegt. Papa ist gerade bei Oliver im Schwesternzimmer und bespricht mit ihm das Prozedere. Ich freue mich irgendwie richtig, da ich keine Lust mehr habe, den ganzen Tag nur rum zu liegen. Ich darf ja noch nicht mal aufs Klo gehen, da ich so einen blöden Katheter bekommen habe, der mir aber nachher wieder entfernt werden soll.
Mich kotzt es auch richtig an, dass ich einfach keine Ahnung habe, welche Tageszeit eigentlich ist, da dieses Zimmer kein Fenster hat und ich so nicht sehen kann, ob es dunkel oder hell ist. Das ändert sich hoffentlich, wenn ich verlegt bin.
Ich grüble noch etwas weiter vor mich hin, bis mein Vater und Oli das Zimmer betreten.
"So Luna, wir verlegen dich jetzt, aber vorher entferne ich deinen Katheter", sagt Oli und tritt an mein Bett.
"Na endlich", antworte ich und schlage meine Decke zurück.
Papa und Oli fangen an zu lachen. Nachdem der Katheter weg ist, nimmt Papa die Infusion von dessen Ständer und legt sie auf die Bettdecke. Danach lösen er und Oli die Sicherungen vom Bett und schieben mich aus dem tristen Zimmer. Auf dem Gang kommen uns einige Personen entgegen. Nach ein paar Minuten sind wir dann in meinem neuen Zimmer angekommen. Mein Bett wird direkt an das Fenster.
Ich schaue aus dem Fenster und sehe einen Baum direkt vor meinem Fenster. Die Blätter des Baumes beginnen bereits ihre Farbe zu ändern.
Danach schaue ich mich in meinem neuen Zimmer um. Die Wände sind in einem dunklen Rot, ja fast schon weinrot, gestrichen. In einer Holz Zierleiste wurden nein paar Lampen verbaut und Steckdosen befinden sich unter dieser. Gegenüber von meinem Bett hängt, an einer Halterung, ein Fernseher. An der Wand zum Badezimmer steht ein Kleiderschrank, in den Papa eine Reisetasche stellt, in der wahrscheinlich Anziehsachen von mir sind. Unter dem Fernseher steht auch noch ein Tisch mit drei Stühlen.
Während ich mich ungesehen hab, hat Oli die Infusion wieder an ihrem Ständer befestigt und das Zimmer verlassen. Papa hat sich auf einen der Stühle gesetzt und schaut mich belustigt an.
"Ist das Zimmer so toll?", fragt er.
"Es geht, aber ist ist auf jeden Fall besser als das auf der Intensivstation.", antworte ich.
Papa nickt und wir unterhalten und noch etwas, bevor er geht, da er noch auf die Wache will, um den anderen zu erzählen, dass ich nun auf der Normalstation bin und mich nun mehrere besuchen können.

Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat, auch wenn es recht langweilig war. Ich wollte es aber noch hochladen, da ich morgen meine Schulung zum Rettungssanitäter beginne und dadurch nicht weiß, wann ich wieder updaten kannte

Ein Leben am Limit ~ASDS FanFiction~Where stories live. Discover now