Kapitel 1

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Hallo, mein Name ist Luna Riedel und dies ist meine Geschichte. Derzeit gehe ich noch zur Schule, ich bin im Abschlussjahrgang für das Abitur.Das Schuljahr hat aber gerade erst begonnen. Neben mir sitzt meine beste Freundin Lauren Fabiano. Wir zwei kennen uns, seit wir denken können, denn unsere Väter arbeiten zusammen beim Rettungsdienst und sind auch jeweils unsere Paten. Wir haben gerade unsere letzten Stunden für diese Woche. Es ist eine Block-Stunde Geschichte. Wir schauen einen Film, den wir bereits fünf mal gesehen haben, aber immer nur bis zu einer bestimmten Stelle. Das merkt unsere Lehrer aber nicht bzw. wir sagen es ihm nicht. Während wir den Film gucken, schieben Lauren und ich uns immer wieder mal Zettelchen zu. Wir sprechen uns ab, was wir alles für das Turnier am Samstag und Sonntag in Düsseldorf brauchen. Wir spielen beide in einer Volleyballmannschaft. Dann klingelt es endlich und der Schultag ist zu Ende. Lauren und ich packen unsere Sachen ein und schultern dann unsere Taschen. Wir gehen noch kurz zu unseren Schließfächern, die zum Glück nebeneinander liegen. Wir legen unserer Bücher in diese und begeben uns dann zum Ausgang. Wir zwei verlassen gerade das Schulgelände, als ich eine Nachricht bekomme. Sie ist von meinem Vater.

„Lauren, wir sollen zur Wache kommen" sage ich, nachdem ich mir die Nachricht durch gelesen habe.

Lauren nickt und dann machen wir uns auf dem Weg zur Rettungswache. Dort angekommen, betreten wir die Wache und gehen als erstes in den Aufenthaltsraum. Dort treffen wir auf die diensthabenden Teams. Auf einem der Sofas sitzen unsere Väter und lachen. Wir gehen zu ihnen und setzen uns neben sie. Mein Vater legt einen Arm um meine Schultern, zieht mich zu sich und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

„Alles gut bei euch?", fragt Franco, der seine Tochter ebenfalls an sich drückt.

„Ja alles gut", sage ich.

„Schön. Wie war die Schule?", will nun Papa wissen.

„Wie immer, Tom. Wie immer.", meint Lau. (Lau ist der Spitzname für Lauren)

Papa nickt daraufhin. Wir unterhalten uns einige Zeit, bis Papa und Franco einen Einsatz bekommen. Lauren und ich sehen das als Anlass jetzt auch nach Hause zu fahren. Wir müssen auch noch unsere Taschen für das Turnier packen. Wir laufen plaudernd zur Bahnhaltestelle. Wir brauchen fast eine ganze Stunde, um nach Hause zu kommen, obwohl wir normalerweise nur eine halbe Stunde brauchen. Es gab auf unserer Strecke einen Verkehrsunfall. Wir biegen gerade in unsere Straße ein, als es hinter uns laut knallt. Schnell drehen wir uns um und sehen, dass zwei Autos ineinander gefahren sind und eines der Autos hat auch noch begonnen zu brennen.

„Lau! Ruf einen RTW und die Feuerwehr! Ich schaue nach den Verletzten!"rufe ich und laufe währenddessen zu den Autos.

Sie will mir widersprechen, aber ich deute ihr an, dass sie mich nicht abhalten kann. An dem brennenden Auto angekommen kann ich sehen, dass der Fahrer bewusstlos ist. Dies sage ich Lauren, damit sie dies an die Leitstelle weiter gibt. Der andere Fahrer ist bei Bewusstsein,bewegt sich aber nicht. Auch dies sage ich Lauren. Ich versuche die Autotür des brennenden Autos zu öffnen, aber sie klemmt. Kurze Zeit später höre ich die Sirenen der Feuerwehr, der RTW's und der NEF's. Augenblicke später sind sie auch zu sehen. Endlich kann ich die Fahrzeugtür öffnen. Mit der Hilfe eines Feuerwehrmannes ziehe ich den bewusstlosen Mann aus dem Auto. Das Sanitäterteam um Notärztin Debbie Fischer kümmert sich sofort um ihn. Ich gehe etwas davon weg und lasse mich auf die nahegelegte Bordsteinkante fallen. Ich drehe mich nach hinten, um zu schauen, wo Lauren ist, als ich plötzlich einen lauten Knall und schreie höre. Dann spüre ich Sekunden später eine große Hitze und starke Schmerzen. Ich habe das Gefühl, dass mein kompletter rechter Arm und meine rechte Rückenhälfte brennen.Meine Ohren dröhnen ganz schön und ich versuche einen Schrei zu unterdrücken, da sich die Leute lieber erst einmal um die Unfallbeteiligten kümmern sollen. Schwankend laufe ich zu Lauren, dabei ihr meine Tasche ist und ich in dieser noch eine Jacke habe.Diese Jacke ziehe ich an.

„Alles okay bei euch?", fragt uns Debbie nach einer Weile.

Lau und ich nicken beide, auch wenn ich meine Zähne zusammen beißen muss. Debbie schaut uns zwar nicht wirklich überzeugt an, nickt dann aber. Die dazu gerufene Streifenwagenbesatzung befragt uns kurz und dann sind wir entlassen. Lauren und ich machen uns nun endlich auf den Weg nach Hause, da es nun doch schon recht spät geworden ist. Zuhause angekommen, gehe ich ins Bad und ziehe meine Jacke aus. Ich traue mich erst gar nicht in den Spiegel zu schauen, da ich mir schon durch die Schmerzen denken kann, dass es echt schlimm ist. Irgendwann ringe ich mich dazu durch und schaue in den Spiegel. Mein Arm ist fast komplett offen und auch mein Rücken trägt eine recht große Wunde. Da ich die Wunden nicht alleine versorgen kann, schreibe ich Lauren, dass sie mal schnell rüber kommen soll. Nach nur fünf Minuten ist sie dann da. Sie hat ja zum Glück auch einen Schlüssel für unser Haus und sie wohnt ja auch direkt neben uns, wenn man mal von den großen Grundstücken absieht. Als sie meine Verletzung sieht, zieht sie stark die Luft ein.

„Ohh Gott, was hast du gemacht?", fragt sie geschockt.

„Das muss die Tankexplosion von dem Auto vorhin gewesen sein", antworte ich durch die Schmerzen gepresst.

„Warum hast du das Debbie vorhin nicht gesagt?"

„Warum wohl? Weil sie das dann meinem Vater gesagt hätte und er mich dann nicht zu dem Turnier lassen würde. Kannst du mir jetzt bitte etwas auf die Wunden machen? Das tut sau dolle weh."

Lauren nickt und nimmt dann ein paar Kompressen und Verbände. Auf die Kompressen schmiert sie eine Salbe. Die drückt sie mir dann auf die Wunden. Ich zische auf, als das auf meine Wunden trifft. Mir treten ein paar Tränen in die Augen und ich muss mich am Waschbecken abstützen, da mir meine Beine beinahe einknicken. Lauren stützt mich zur Toilette und ich setze mich drauf. Nachdem sie auch die letzte Kompresse auf die Wunde gedrückt hat, macht sie mir Verbände um den Arm und den Rücken. Danach verabschiedet sie sich wieder und ich nehme eine starke Schmerztablette. Meine Tasche habe ich schnell gepackt und dann lege ich mich in mein Bett. Meinen Arm verstecke ich irgendwie unter meiner Decke, da ich nicht weiß, ob mein Vater noch einmal in mein Zimmer kommt. Kurz nachdem ich mich hingelegt habe,höre ich, wie unsere Haustür geöffnet und dann wieder geschlossen wird und dann noch getrampel auf der Treppe. Papa scheint schon wieder zuhause zu sein. Meine Zimmertür wird geöffnet und mein Vater kommt betritt das Zimmer. Ich schließe schnell meine Augen, da ich wissen will, was er macht. Seine Schritte kommen näher, meine Bettkante senkt sich und mir wird über die Wange gestreichelt.

„Du bist schon so groß geworden. Du warst doch erst gestern noch mein kleines Mädchen. Ich liebe dich so sehr, mein Schatz.", murmelt er vor sich hin.

Nachein paar Minuten steht er wieder auf, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und geht dann aus meinem Zimmer. Ich hoffe inständig, dass er die Verbände nicht gesehen hat. Nach einiger Zeit, in der ich vor mich hin gegrübelt habe, fallen wir die Augen zu und ich schlafe ein.

Ein Leben am Limit ~ASDS FanFiction~On viuen les histories. Descobreix ara