Kapitel 3

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(Das hat Luna an dem Tag an)

Durch einen Wecker, der neben mir klingelt, werde ich wieder wach. Langsam öffne ich meine Augen und schaue mich um. Ich bin in den Zimmer, das ich bei Franco und den anderen im Haus habe. Ach stimmt ja, Franco hat mich ja gestern Abend mitgenommen, weil Papa arbeiten muss.

„Luna, du musst aufstehen. Du und Lauren müsst in die Schule", ruft die Stimme von Francos Freundin Julia Mertens.

Seufzend stehe ich auf, schalte den Wecker aus und mache mich fertig. Ich hab in meinem Trainingsanzug geschlafen. Die Verbände alle ich diesmal ab, da die Wunden schon etwas angefangen haben zu heilen und ich keine Lust mehr auf die Verbände habe. Dann gehe ich nach unten. Dort treffe ich auf Lauren, Julia und einen krank aussehenden Phil. Ich begrüße alle und nehme mir dann etwas von dem Müsli, das auf dem Tisch steht. Nachdem Lauren und ich aufgegessen haben, fährt Julia uns zwei zur Schule, da sie auch zur Wache muss und die Schule auf dem Weg liegt. Ich habe meine Sachen alle in der Schule und Papa hat mir meinen Rucksack hier rüber gebracht. An der Schule angekommen, verabschieden wir uns von Julia und gehen dann auf den Schulhof. Dort werden wir von unseren Freunden begrüßt. Als es klingelt, gehen wir rein und holen unsere Sachen für die ersten Stunden. Nach den ersten beiden Blöcken haben Lauren und ich einen Freiblock. Wir laufen gerade durch das 3. Obergeschoss, als die Schulglocke 5-mal klingelt. Lauren und ich schauen uns an, denn wir wissen, was das Klingeln bedeutet. Es bedeutet, dass ein Amokläufer hier in der Schule herumläuft. Schnell begeben wir uns in den hier befindlichen Kopierraum, da dieser eigentlich immer offen ist und wir dort Schutz suchen wollen. Der Raum hat sehr große Schränke und in diesen wollen wir uns verstecken. Ich helfe Lauren in den einen Schrank zu klettern.Gerade als ich die Tür von dem Schrank schließe, in dem Lauren sitzt, wird die Tür des Raumes aufgerissen. Schnell drehe ich mich um und gehe zu einem der anderen Schränke. Ich schaue mir den Jungen an, der nun auf mich zu kommt. Er ist, glaube ich aus meiner Parallelklasse. In seiner linken Hand hält er eine Pistole.

„Wer bist du?", fragt er und zielt dabei mit der Waffe auf mich.

„L...Luna...Riedel", stotter ich vor Angst.

„Hast du keinen Unterricht?"

„Nei..nein...ich habe...habe einen Freiblock....und wollte...mich hier ver...verstecken"

Er nickt und kommt näher. Dabei hält er immer noch die Waffe auf mich gerichtet. Ich weiche immer weiter zurück, bis ich gegen die Wand stoße. Plötzlich beginnt mein Handy zu klingeln. Der Junge zuckt zusammen und dabei betätigt er den Abzug. Die Kugel trifft mich im Bauch und ich falle auf die Knie. Durch meine Bewegung drückt er noch einmal ab und trifft mich nun in der rechten Schulter. Benommen liege ich auf dem Boden und versuche wach zu bleiben. Der Junge verlässt schnell den Raum und ich sehe, dass Lauren wieder aus dem Schrank geklettert kommt. Mit großen Augen kommt sie auf mich zu gerannt.

„Ohh Mein Gott!!! Luna!!!", flüstert sie, da nicht sicher ist, dass der Amokläufer wirklich wieder weg ist.

„Es geht schon", meine ich gepresst.

Lauren zieht ihre Jacke aus und presst sie mir auf die Bauchwunde. Dadurch muss ich aufstöhnen, da das sehr dolle weh tut. Auf einmal klingelt mein Handy erneut. Lauren holt es aus meiner Hosentasche, da ich mich nicht ohne Schmerzen bewegen kann.

„Luna, es ist dein Vater", flüstert sie.

„Geh ran", antworte ich schwach.

Lauren hebt ab und hält sich mein Handy ans Ohr.

„Tom? Hier ist Lauren!", sagt sie nun normal.

Mein Vater scheint ihr zu antworten und dann nimmt sie mein Handy runter. Sie schaltet den Lautsprecher ein.

„Luna?", fragt die Stimme von meinem Vater.

„Papa!", antworte ich schwach.

„Luna, was ist los? Ich stehe vor deiner Schule bzw. eurer Schule. Es soll ein Amokläufer in dieser unterwegs sein."

„Ich weiß Papa! ... Ahhh!"

Lauren drückt mir doller auf die Bauchwunde.

„Luna!!", schreit Papa nun ins Handy.

Ich kann ihm nicht antworten, da ich darum kämpfe nicht bewusstlos zu werden.

„Tom? Der Typ hat auf Luna geschossen! Zweimal!", sagt Lauren.

„Was? Wie geht es ihr? Wo hat er sie getroffen?"

„Wie es ihr geht, kannst du dir wahrscheinlich denken. Er hat sie im Bauch und in der rechten Schulter getroffen"

„Okay. Ist sie noch bei Bewusstsein?", versucht er sachlich zu fragen, aber seine Stimmer bricht am Ende dennoch.

„So halb. Sie schaut mich an, kann mich aber wahrscheinlich nicht richtig fokusieren."

„Lauren hör mir zu. Du musst sie unbedingt wach halten. Luna darf auf keinen Fall einschlafen" sagt auf einmal die Stimme von Phil.

„Okay. Ich versuche es, aber sie verliert so viel Blut. Und wo ist Tom?!

„Tom ist zu aufgelöst. Lauren, wo genau seid ihr? Die Polizei kommt zu euch und holt euch da raus."

„Wir sind im Kopierraum im 3. Obergeschoss"

„Okay Lauren. Die Polizei betritt jetzt die Schule und versucht zu euch zukommen. Bleib bei Luna und rede am besten mit ihr. Lass das Handy auch an, damit wir weiter mithören können."

„Okay", sagt Lauren und legt das Handy neben meinen Kopf.

Lauren schaut mir in die Augen und ich sehe, dass ihr eine Träne aus den Augen läuft.

„Lauren, ich schaffe das schon irgendwie", sage ich leise.

Lauren nickt und presst weiter die Jacke auf die Wunde. Nach einiger Zeit,in der wir beide ganz ruhig waren, wird die Tür aufgerissen und ein paar Leute vom SEK stürmen in den Raum. Im ersten Moment zielen sie mit ihren Maschinengewehren auf uns, aber dann sehen sie, wer wir sind. Einer der Männer gibt sein Gewehr einem anderen und kommt zu Lauren und mir.

„Seid ihr Lauren und Luna?", fragt er zur Sicherheit noch einmal nach.

Lauren und ich nicken.

„Bitte holen sie uns hier raus. Luna hält nicht mehr lange durch. Der Typ hat zweimal auf sie geschossen.", sagt Lauren aufgelöst.

Der Polizist nickt und hebt mich dann so versichtig wie möglich hoch. Ich muss mir einen Schmerzschrei verkneifen, denn ich will nicht, dass der Typ weiß, dass hier oben noch wer ist. Lauren sammelt unsere Sachen ein und kommt uns dann hinterher. Die anderen Beamten sichern uns in alle Richtungen ab. Nach zwei Minuten ungefähr sind wir dann aus der Schule raus und mein Vater läuft sofort auf uns zu. Hinter ihm kommen Franco, Oliver Dreier, Benjamin Hoffer, Michael Winkler, Marion Fröhlich und Alexander Hetkamp angelaufen. Ich werde sofort auf eine Trage gelegt und Lauren fällt Franco in die Arme. Oliver, Benjamin und Michael kümmern sich gleich um meine Wunden. Benjamin legt mir einen Zugang und schließt mich an das EKG an, während Oliver sich meine Wunden ansieht. Michael schneidet mein Oberteil auf und legt dabei auch meine Brandwunden frei. Diese scheint aber keiner so wirklich wahrzunehmen. Mir wird auch Sauerstoff gegeben und Papa lässt mich nicht aus den Augen. Nach einpaar Minuten werde ich in den Rettungswagen geschoben und dort weiter versorgt. Oli gibt mir eine Infusion und sehr starke Schmerzmittel, sodass ich erst einmal nichts spüre. Ich merke aber auch, dass ich immer müder werde. Oli sieht das auch und lässt die Infusion schneller laufen, da ich durch den hohen Blutverlust dringend Flüssigkeit brauche.

„Luna?Hörst du mich?", fragt er, aber ich höre seine Stimme nur ganz leise.

Vor meinen Augen tauchen immer mehr schwarze Punkte auf. Irgendwann ist es dann ganz schwarz. 

Ein Leben am Limit ~ASDS FanFiction~Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ