Begegnung

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Ich stehe nun schon seit knapp einer halben Stunde in der Schlange des Clubs. Die Musik dröhnte ihn meinen Ohren und ich wurde, je länger ich wartete, ungeduldiger. Endlich bewegt sich die Schlange und ich bin bald ganz vorne. Nachdem ich problemlos in den Club gelangt bin, gehe ich zu der Bar und bestelle einen Drink. "Bist du schon 21?", fragt der Barkeeper. "Na klar, oder sehe ich etwa jünger aus?", frage ich gespielt und beuge mich vor.

"Kann ich deinen Ausweis sehen?", fragt er weiter. "Ach Süsser, vertraust du mir nicht?", frage ich und zwinker. "Dein Ausweis.", beharrt er. "Fick dich", sage ich und verschwinde von der Bar. "Hey Lea!", schreit mir plötzlich jemand ins Ohr. Ich drehe mich um und sehe Zach und den Rest der Band, die mich angrinsen. "Was macht ihr den hier?", schreie ich. "Wir wollen feiern was sonst", ruft Corbyn und lacht. "Na schön, aber bitte stört mich nicht", sage ich ernst und gehe dann zu der Tanzfläche.

"Hey hübsche Lady...Kann ich dir einen Ausgeben", höre ich auch schon eine männliche Stimme an meinem Ohr, sobald ich die Tanzfläche betreten habe. "Sehr gerne, Wodka Tonic bitte", grinse ich und er verschwindet zur Bar. Ich gehe ihm hinten nach und setze mich Neben ihn. Er lächelt mir zu und schiebt mir den Drink rüber. Ich bedanke mich und Strecke dem Barkeeper die Zunge raus. Ein paar Drinks später schlage ich vor tanzen zu gehen.

Eng tanzen wir aneinander und ich reibe mich extra an ihm. "Wie alt bist du den eigentlich?", fragt mich Henry. "Alt genug", antworte ich und presse mich noch näher an ihn ran. Er lacht und seine Hände wandern meinen Körper auf und ab. Plötzlich lässt er mich los, weshalb ich mich verwundert umdrehe. Zach und Corbyn schicken Henry gerade weg und ziehen mich dann von der Tanzfläche. "Was soll das?! Ich sagte doch ihr sollt mich nicht stören", zische ich wütend.

"Der hat dich angepackt! Er ist viel zu alt", meint Zach und führt mich zu einer Lounge, wo der Rest der Jungs sitzt. "Na und? Genau das ist der Plan!", sage ich genervt und lasse mich in einen Sessel fallen. "Du willst deinen Körper für Drinks verkaufen?", fragt Corbyn. "Natürlich nicht! Die hätte ich selbst bezahlt. Der blöde Barkeeper wollte mir nur keine geben", Murre ich. "Ist ja auch richtig so", mischt sich nun auch Jack mit ein.  "Tssss und jetzt habt ihr mir die Chance mit Henry versaut. Ich hasse euch", sage ich genervt. "Das ist nicht nett", meint Corbyn gespielt beleidigt.

"Was ist nur aus dir geworden?", fragt plötzlich Daniel, weshalb ich erstaunt zu ihm rüber sehe. "Was meinst du denn damit?", frage ich und hebe eine Augenbraue. "Du gehst feiern um dich zu besaufen und Typen abzuschleppen. Ziehst dich an wie eine Schlampe und verhälst dich ehrlich gesagt auch so", meint er. Ich stehe langsam auf und gehe auf ihn zu. "Du...hast kein Recht so über mich zu urteilen. Ich Scheiss darauf was du von mir denkst! Ich geniesse mein Leben. Na und? Nicht jeder sucht nach seiner grossen Liebe. Und wehe du sagst mir noch einmal Schlampe! Dann schwöre ich bei Gott, dann kannst du was erleben", sage ich ernst und gehe dann wieder zurück.

Man war ich wütend. Ich könnte den ganzen Schuppen auseinander nehmen. "Ich werde jetzt tanzen gehen und wehe jemand von euch funkt mir nochmal dazwischen!", zische ich und verschwinde. Ich schaue mich nach Henry um, doch ich konnte ihn nirgends entdecken. Toll. Ich sehe mich um und entdecke dann einen Jungen, der mit Seinem Drink etwas abseits Der Bar steht und gelangweilt umher schaut.

Ich streiche mir eine Strähne aus dem Gesicht und gehe dann lächelnd auf ihn zu

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Ich streiche mir eine Strähne aus dem Gesicht und gehe dann lächelnd auf ihn zu. "Hiii, was machst du den hier so alleine?", frage ich freundlich. "Meine Freunde haben alle was besseres zu tun, als sich mit mir zu unterhalten. Und was macht so ein hübsches Mädchen wie du alleine?", fragt er und lächelt. "Ich suche jemanden zum tanzen. Hättest du Lust?", frage ich und beisse mir auf die Lippe. Man ist der süss.

"Da kann ich dir gerne helfen. Aber ich bin kein guter Tänzer, nur damit du es weisst", grinst er. "Das macht nichts. Ich bin auch nicht so gut", lache ich. Zusammen gehen wir auf die Tanzfläche und tanzen. "Lass uns abhauen", hauche ich und drehe mich zu ihm um. "Sehr gute Idee", meint auch er und streift meine Lippen. Kichernd verlasse ich mit ihm dem Club. "Wie heisst du eigentlich?", frage ich ihn während wir auf Das Taxi warten. "Ich bin Nathan und du?", antwortet er und lächelt.

"Lea", sage ich knapp und Schlinge fröstelnd meine Arme um meinen Körper. "Hier", meint Nathan und streckt mir seinen Pulli entgegen. "Geht schon", winke ich ab. "Nimm ihn", beharrt er und drückt ihn mir in die Hand. Ich ziehe ihn an und augenblicklich erfüllt mich Wärme. "Dankeschön", flüster ich und vergrabe meine Hände in den Pullitaschen. "Kein Problem", lächelt er. Endlich kommt das Taxi und wir steigen ein. "Wollen wir zu mir?", fragt er und ich nicke. Wir fahren zu einem Block, wo er mich in ein Appartement bringt. "Hier wohnst du?", staune ich als wir das Appartement betreten. "Ja, aber ich wohne mit meiner Schwester hier", erklärt er.

"Ist das cool hier", staune ich immernoch. "Oh Mein Gott! Ist das ein Kickertisch?", freue ich mich und renne zu dem Tisch. "Ja, willst du spielen?", fragt er. "Wenn du dich traust?", grinse ich und er stellt sich mir gegenüber auf. "Du wirst noch dein blaues Wunder erleben", grinst er und wir fangen an zu spielen. Die restliche Nacht spielten wir Kicker, sahen Fern und redeten über Gott und die Welt.

Ich wache in einem weichen Bett auf und sehe Nathan neben mir. "Morgen", Murmel ich verschlafen. "Guten Morgen", lächelt er. "Ich wollte doch nach Hause", meine ich und setze mich auf. "Ja aber du bist eingeschlafen und da ich dich nicht wecken wollte habe ich dich zu mir ins Bett gebracht und bin dann selbst eingeschlafen", erzählt er und wird rot. "Oh...Uhm...Danke", sage ich und schaue schüchtern zu Boden. Verdammt. Ich dachte ich hätte meine Schüchternheit überwunden?

"Ich sollte jetzt gehen", sage ich und klettere aus dem Bett. "Ja, ehm...Soll.. Soll ich dich nach Hause bringen?", fragt er mich. "Es wäre besser wenn du mich zum Club fährst. Ich habe meinen Wagen noch dort", sage ich und er nickt. Zusammen verlassen wir das Appartement und steigen in seinen Wagen ein. "Wo ist eigentlich deine Schwester?", frage ich ihn während er fährt. "Sie ist geschäftlich Unterwegs", meint er und schaltet das Radio an.

Er parkt neben meinem Auto un steigt dann mit mir aus. "Also....Vielen Dank fürs herfahren. Es war sehr lustig gestern", bedanke ich mich lächelnd. "Gern geschehen und hier", meint er und kritzelt seine Nummer auf meine Hand. "Danke", lächel ich und steige in meinen Wagen. Plötzlich bemerke ich, dass ich ja noch den Pulli von ihm trage, weshalb ich aussteige und ihm den Pullover zurück zu geben. Doch er ist bereits wieder losgefahren. Ich steige wieder ein und denke mir: Dann muss ich ihn wohl anrufen.

Als ich nach Hause komme, wartet schon meine Mutter im Flur. Oh Oh. "Wo warst du die ganze Nacht?", fragt sie und verschränkt die Arme. "Ich war aus", antworte ich. "Das ist mir nicht entgangen. Und warum bist du nicht nach Hause gekommen? Und wem gehört dieser Pulli?", fragt sie und zeigt auf Nathans Pulli. "Der gehört....Zach. Ich bin zu ihm nach Hause, da ich viel zu müde war", lüge ich. "Zach? Warum hast du das nicht sofort gesagt?", meint sie und lächelt. "Ja, tut mir leid Mom", sage ich. "Schon gut Schatz", lächelt sie. Ich gehe nach oben, unter die Dusche und seufze. Das ist gerade nochmal gut gegangen.

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