Taehyung schmunzelt kurz in sich hinein und für eine Weile starre ich ihn einfach nur verloren an. Seine Augen erinnern mich an den Mond. Sie glänzen und haben diese magische und geheimnisvolle Ausstrahlung. Sie sind wunderschön.

» klingt so als wäre ich wirklich ein toller Mensch... «

» Du bist nicht nur toll Jungkook, du bist der wundervollste Mensch den ich jemals getroffen habe, auch wenn dein Ehrgeiz mich oft in den Wahnsinn getrieben hat. «

» Haben wie denn oft gestritten? « frage ich.

Taehyung verstummt urplötzlich, so als hätte ich mit der Frage einen wunden Punkt getroffen. Seine Miene hat sich geändert und er scheint nun ernster zu wirken, oder nachdenklicher. Seine Augen glänzen plötzlich nicht mehr und er schaut einfach nur eine Weile in's Leere.

» Taehyung? « ich lege meinen Kopf schief und schaue ihn fragend an.

Erschrocken blickt er wieder zu mir und schüttelt abweisend den Kopf.

» Oh... Tut mir leid, nein wir haben nicht oft gestritten und wenn, haben wir uns gleich wieder vertragen. « winkt er ab.

An seiner Tonlage hat sich etwas geändert. Es klingt so, als würde er lügen oder etwas verheimlichen wollen. Sie ist höher als sonst und ich habe das Gefühl das hier etwas nicht stimmt.

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Müde versuche ich mein Müsli zu essen und starre abwesend auf die einzelnen Flocken, die in der Milch herumtreiben, es sind nur Müsliflocken und doch bin ich ein wenig neidisch, dass sie so unbekümmert in der Milch herum schwimmen können.

Taehyung ist vor ein paar Minuten einkaufen gegangen, von irgendwas müssen wir uns ja schließlich ernähren, da sein oder eher gesagt unser Kühlschrank nur noch aus ein paar Wasserfalschen und Milch zum überleben besteht. Ich rühre unnötig in der Schüssel herum und starre sie nachdenklich an. Aus irgendeinem Grund ist mir der Appetit vergangen, seit ich meine Mutter in der Psychiatrie kennenlernen durfte. Das was ich da gesehen habe, war kein schöner Anblick und wenn ich daran zurück denke dreht sich mein Magen um 90 grad.

» Jungkook! « ein leises Rufen, macht sich bemerkbar und verwirrt schaue ich auf und suche nach der Stimme.

» ... schau aus dem Fenster! «

Ein paar mal blinzelnd, dass ich mir das Rufen nicht eingebildet habe, blicke ich aus dem Fenster und sehe Yoongi der vor unserer Haustür steht. Etwas verwirrt öffne ich das Fenster um ihn besser hören zu können. Was will er hier?

» Mach die Tür auf, wir müssen reden. «

Eine Weile schaue ich den türkis haarigeren Jungen verwirrt an, bevor ich meine Krücken nehme und versuche aufzustehen. Ich weiß nicht viel über ihn, ich weiß nur das er ebenfalls mit Jimin befreundet war und das er mich kannte. Er wirkt auf mich wie ein alter Freund, oder einfach jemand den ich kannte.

» Du solltest nicht hier sein wenn Taehyung nicht da ist... « sage ich, nachdem ich ihm die Tür geöffnet habe.

Yoongi's Blick ist kalt und voller leere. Er wirkt anders wie als ich ihn das erste mal begegnet bin. Sein Atem ist schwer und an seiner Stirn haben sich einige Schweißtropfen versammelt.

» Bist du o- «

Bevor ich weiterreden kann, presst mich Yoongi plötzlich aggressiv gegen die Wand. Mein Rücken prallt schmerzhaft an der Wand ab und ich weite meine Augen. Die Krücken in meiner Hand fallen herunter und knallen auf den harten Boden. Das Geräusch der fallenden Krücken hallt durch den ganzen Flur und dröhnt laut in meine Ohren. Mein Blick erstarrt. Seine Hand umkrallt ein Taschenmesser, welches er mir an mein Kinn hält. Seine Hand zittert, doch sein Blick ist vollkommen ernst. Ich traue mich nichtmal laut zu atmen, aus Angst ich würde etwas falsches machen. Seine andere Hand stützt er an der Wand ab und sein Gesicht ist mir so nah, das ich Angst habe ich könnte jeden Moment an seinem brennend heißen Atem ersticken.

» Ich weiß das du dich nicht erinnern kannst Jeon, aber ich kann mich an alles erinnern und ich werde niemals vergessen was du getan hast. « haucht er, während die eiskalte Spitze des Messer's leicht an meinem Hals kratzt. Eine einzige falsche Bewegung und ich könnte hier jetzt auf der Stelle sterben.

» B-Bitte lass uns darüber reden... « bringe ich mit zittriger Stimme über meine Lippen. Mein Puls ist beschleunigt und meine Angst und Panik steigt. Mein Körper ist wie erstarrt wie Eis, dass ich es nichtmal schaffe zu blinzeln.

Das Klappern der Schlüssel lässt Yoongi zusammen zucken und ich atme erleichtert aus, als er sich von mir löst.

» Fuck... « flucht er leise. Sein Blick gleitet in der Wohnung umher, in der Hand immer noch fest das Messer umgriffen, bevor er zum Fenster blickt und schnellstmöglich seinen Fluchtweg ergreift. Meine Hände zittern wie verrückt und ich lasse mich auf den harten Boden sinken. Überall hat sich Schweiß gebildet und ich atme schwer.

» Jungkook könntest du-... Was ist passiert?! «

Sofort lässt Taehyung seine schweren Einkaufstüten fallen und rennt hektisch zu mir, während ich auf den kalten Boden sitze.

» E-Es ist nichts ... « ich schaue wieder zu dem Fenster aus dem Yoongi gerade vor ein paar Sekunden verschwunden ist. Mein Herz pocht und pocht und meine Hände sind in Schweiß getränkt.

Ohne viel zu sagen, zieht mich Taehyung behutsam in seine Arme und drückt mich fest an sich, sodass ich seinen lauten Herzschlag an meinem Ohr hören kann. Sein Atem ist schnell und seine Hand streichelt sanft meine Haare. Seine Berührung tut so unglaublich gut und ist so beruhigend, sie wirkt wie Magie die alles schlechte aus der Welt verbannt. Meine Hände krallen sich an sein Oberteil und ohne etwas zu sagen verweilen wir in dieser Position. Seine Nähe scheint mir wirklich meine Angst zu nehmen.

» ssh...alles ist gut... « haucht er sanft und drückt mich noch ein wenig fester.

White Snow // Taekook Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin