Kapitel 37

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Ich schaute immer wieder auf die Uhr, es war soviel Zeit vergangen das ich bereits fünf mal anrief und eine Nachricht auf seine Mailbox hinterließ. Die sechste folgte jetzt. "Hey Damon. Ich schon wieder, ich rufe schon das sechste mal an und langsam mache ich mir sorgen, ruf mich zurück." Ich drückte auf den roten Knopf und legte das Handy zur Seite.

Es war dunkel draußen und kühler geworden, ich entschied mich dazu mich warm anzuziehen und keine weitere Zeit mehr zu vergeuden, ich wollte ihn suchen, ich musste es.

Während ich durch die dunklen Straßen lief, die nur durch die Laternen beleuchtet wurde, rief ich bei Karen ab, die zum Glück nach dem zweiten mal abhob. "Hey, ich störe euch nur ungern aber ist zufällig Damon bei euch?" Fragte ich sofort, im Hintergrund bei Karen war es ziemlich laut, sodass sie genauso wie ich lauter sprach. "Nein, wieso? Ist etwas passiert? Soll ich nach Hause kommen?" Fragte sie sofort, was mir ein Lächeln ins Gesicht zauberte. "Nein, schon gut. Viel Spaß noch, ich rufe an wenn etwas ist." Sie verabschiedete sich von mir und ich legte dann schnell auf.

Ich ließ es auf ein siebtes mal ankommen und wartete darauf das er abhob. Als ich in der Nähe seinen Klingelton wahrnahm, wurde mir bewusst das er mich absichtlich wegdrückte. Ich lief in die Richtung vorher der Ton kam und blieb stehen als ich sah, wie er auf den roten Knopf drückte und sein Handy wieder wegpackte, aber nachdem er es auf leise stellte.

Ich wollte auf ihn zulaufen da erkannte ich eine Person, von weitem ähnelte sie mir sehr, woran ich merkte das sie Brooke sein musste. Oder sie hatte einfach eine Zwilingsschwester was die Sache noch merkwürdiger machte. Ich bekam von ihrem Gespräch nichts mit aber davon das sie sich zueinander vorbeugten und dann küssten sie sich... Meine Augen wurden wässrig und meine Beine wackelig doch ich sammelte all meinen Mut zusammen.

Ich stellte mich einige Meter hinter Damon und atmete tief durch. "Damon." Meine Stimme klang brüchig und beide trennten sich. Brooke schien nervös und unglaublich schuldig aber das kaufte ich ihr kein bisschen ab. Damon schien keine Emotion zu zeigen, was normal für ihn war. "Katie.. du solltest nicht hier sein." Sagte er. "Nein, sollte ich nicht." Erwiderte ich sofort. "Es tut mir leid das ich euch unterbrochen habe, oh wartet. Es tut mir nicht leid." Fügte ich hinzu, doch das war nicht genug, ich wollte sie beide in diesem Moment leiden sehen, ich wollte das Damon sich entschuldige und mich anflehte, aber das tat er nicht. "Ich habe dir vertraut." Murmelte ich zu ihm. Er sah mir kaum in die Augen.

"Aber vielleicht war es ein Fehler." Mit diesem sagt wandte ich mich endlich von ihm ab und lief weg, meine Tränen fanden den Weg meiner Wange hinab. Dieser Urlaub war der reinste Fehler und es war klar das Damon mit seiner 'verstorbenen' Ex-Freundin wieder etwas anfangen würde. Sie war seine erste große Liebe und sowas war nicht leicht zu vergessen.

Als ich wieder zuhause war, versuchte ich mich abzulenken indem ich ein Buch las aber nach 10 Minuten warf ich diesen auf mein Bett und starrte einfach aus dem Fenster. Die Haustür öffnete sich und schloss sich wieder laut, kurz darauf kam Damon in das Zimmer. "Hör zu, Summer." Begann er. "Nein. Ich will nicht zuhören. Ich will deine Ausreden nicht hören und dich... will ich auch nicht mehr sehen." Nach diesem Satz wusste ich was ich tun musste, ich öffnete den Laptop und buchte mir ein Flug zurück nach Hause. Damon stand andauernd still neben mir und tat nichts.

"Du willst doch nicht wirklich zurück?" Fragte er, seine Stimme klang anders... Er klang so traurig. Das glaubte ich jedenfalls. "Das mit uns war ein Fehler, das habe ich jetzt eingesehen. Ich hätte dich niemals um diesen Gefallen bitten sollen, dann wären wir jetzt nicht soweit gekommen." Ich hoffte das beantwortete seine Frage.

"Du kannst jetzt nicht einfach gehen!" Rief Damon wütend, ich stand auf um meine Sachen zu packen. "Sieh zu, Black." Antwortete ich und zeigte ihm ganz deutlich wie ich meine Klamotten in den Koffer packte. "Ich habe mich dir gegenüber geöffnet und dir Sachen erzählt, die ich nicht einmal Liam erzählt habe!" Er war sichtlich wütend aber das war mir in diesem Moment egal, ich wollte weg, so schnell wie möglich.

"Und ich dachte das mit uns war echt... Doch seit wir uns geeinigt haben, spielst du nur mit mir." Sagte ich. "Gott, ich war so dumm" murmelte ich kopfschüttelnd und packte weiter ein. Plötzlich riss Damon mir mein Shirt aus meinen Händen und warf es auf den Boden, er kam mir so nah, das ich schon Angst bekam. "Es ist echt. Brooke ist nichts im Gegensatz zu dir." Sagte er mit mit sanfter Stimme aber ich vertraute ihm nicht. "Dann sag es..." ich sah ihm in die Augen und er wusste genau was ich meinte. Ich wollte hören wie er diese drei Worte sagte ohne sich dafür zu schämen, ohne Angst davor zu haben.

Aber man bekam nicht immer das was man wollte, manchmal brauchte es Zeit oder man musste es wirklich fühlen, was aber nicht der Fall war. Er fühlte nichts für mich, aber das war okay. Ich musste über ihn hinweg kommen bevor es noch schlimmer werden konnte. "Ich..." begann er und für einen kurzen Augenblick hatte ich Hoffnung. Ich hoffte so sehr das er es jetzt sagte, aber er sprach nicht weiter und das war Antwort genug..

"Dann hast du nicht das Recht zu sagen, das ich bleiben soll." Ich drückte ihn weg und packte noch den Rest ein. Als ich plötzlich die Tür aufgehen hörte und das Gelächter der anderen. War es Wirklich so spät geworden? Ich hörte ein paar mal wie Karen meinen Namen rief und dann plötzlich in das Zimmer platzte. Sie stand mitten im Raum, lächelte und als sie dann auf den Koffer sah und wieder in mein Gesicht, verflog dieses Lächeln. "Katie..." flüsterte sie.

"Es liegt nicht an euch. Es war einfach ein Fehler. Außerdem ist mir eingefallen das ich demnächst ein Gespräch bei diesem College habe und ich noch einiges mit meiner Mutter besprechen muss." Ich sah Karen entschuldigend an. "Sag das nicht Kat. Diese Gespräche können immer warten, die Ferien sind noch lange genug. Erzähl mir was wirklich vorgefallen ist." Dabei sah sie Damon spezifisch an, was meine Tarnung auffliegen ließ. Sie war meine beste Freundin und ich war dumm genug zu glauben, ihr würde es nicht auffallen.

"Damon hat seine Ex-Freundin geküsst." Es platzte mir einfach raus, es war ein Fehler aber ich musste mit jemanden darüber reden, auch wenn Damon gerade im Raum war. "Ich schwöre dir Katie, das ändert nichts an unserer Beziehung. Sie hat mich geküsst. Ich wollte das nicht. Niemals. Nicht nachdem ich dich getroffen habe.." Dennoch traute er sich nicht diese Worte zu sagen und ich verstand einfach nicht wieso. "Du solltest jetzt runter Damon." Zum Glück griff Karen ein bevor es noch mehr eskalierte. Damon sah mich kurz an, danach ging er runter und ich begann in Ruhe Karen alles zu erzählen.

My Fake BoyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt