Kapitel 27

2.6K 116 7
                                    

Ich zweifelte daran das Damon mir jemals eine Antwort darauf geben würde. Aber er tat es doch nach einer Weile.

"Brooke war einzigartig..." Damon und ich sprachen eine Weile miteinander, er hatte mir über ihre Geschichte erzählt, wie sie sich kennengelernt hatten aber er hatte mir nicht erzählt was passiert war, wieso sie nicht mehr zusammen waren. Aber es war bereits ein Jahr her.

Den Rest des Abends verbrachte ich in meinem Bett, genauso den nächsten Tag auch, ich dachte darüber nach was passiert war. Mein Geburtstag. Der Unfall. Die Party. Das Geheimnis. Der Kuss...

Es war Montagmorgen, am liebsten hätte ich weiter geschlafen, aber ich musste in die Schule, auch wenn ich Ella oder Liam nur ungern sehen wollte.

Ich lief aus dem Haus raus und schloss die Tür hinter mir, meine Mutter schlief noch als ich los ging, ein weiteren Tag hatte sie frei genommen um nachher zu meinem Vater zu gehen.  "Komm rüber Summer. Heute nehme ich dich mit" Damon rief mir zu, er wartete an dem weißen Zaun der unsere Häuser Getrennt hielt. Ehrlich gesagt hatte ich ja auch keine Lust zu fahren, aber wie würde es denn aussehen wenn Damon und ich zusammen kamen? "Ich akzeptiere kein nein." Er sprang über den Zaun und lief auf mich zu, bevor ich noch ausweichen konnte hob er mich im Brautstyle hoch und trug mit zu seinem Auto, dort setzte er mich auf den Beifahrersitz, schnallte mich an und schlug die Tür zu, ich hatte nicht genug Kraft um auszusteigen, ich war einfach müde, erschöpft von allem.

Die fahrt verlief still, ich freute mich schon auf den Freitag, denn ab da kamen endlich die Sommerferien, ich brauchte diese Ferien.

Ich hatte gar nicht bemerkt das wir schon da waren, bis Damon mir die Tür öffnete und aus dem Auto half, er nahm meine Tasche und schloss die Tür des Wagens, ich wollte ihm die Tasche abnehmen aber er schloss gelassen aus Auto ab und lief vor. "Ich weiß du bist müde, ich seh es dir an." Murmelte er als ich bei ihm ankam. "Ich bin nicht müde." Sagte ich dann schließlich und er legte einen Arm um mich. Es war ungewohnt, die Leute schauten uns an und grübelten. Wahrscheinlich wussten sie nicht ob es diesmal echt war oder wieder nur ein Fake. Ich war mir selbst nicht sicher, ich hatte ihn zwar geküsst aber deswegen waren wir doch nicht zusammen, oder?

"Du bist erschöpft, von dem ganzen Kram. Die Lüge, dein Dad... Ella und Liam." Irgendwie hatte er ja recht. Wenn man vom Teufel sprach. Wir überquerten den Schulhof und dort stand Liam mit seinen Jungs, er hatte ein deutlich dunkleren blauen Fleck am Auge, auch Damon bekam es mit. Er stellte sich vor mich und versperrte mir somit den Blick zu Liam, ich sah zu ihm hoch. "Ich lasse ihn nicht in deine Nähe." Damon legte seine Hand an meine Wange und hatte einen undefinierbaren Blick. So wie gestern als er darüber sprach was Liam alles hätte tun können, als wir alleine waren. Ich fühlte mich sicher bei ihm und glaubte jedes Wort was aus seinem Mund kam.

Ich legte meine Hand an sein Nacken und lächelte dankbar. "Ich weiß." Sagte ich einfach nur. "Damon.." die Stimme von Ella zog uns in die Realität zurück, ich war dabei gewesen etwas falsches zutun. Ich senkte meine Hand und schaute zu ihr rüber, sie würdigte mich keines Blickes, doch Damon... "Können wir kurz alleine reden?" Fragte sie ihn, er schaute mich an, fragte quasi um eine Erlaubnis, ich nickte. "Ich komme in der Pause zu dir." Er überreichte mir meine Tasche und packte mich an der Hüfte, bevor er mir einen langen Kuss auf die Lippen drückte. Ich war sichtlich überrascht, dennoch erwiderte ich den Kuss, bis wir uns schließlich trennten und er dann Ella ansah. Sie schien zu überlegen.

Die ersten Stunden des Unterrichts waren Mathe und ich hatte ehrlich gesagt kaum zugehört, weil ich andauernd an Ella und Damon denken musste. Als es endlich zur Pause läutete stürmte ich bereits als erstes raus, in den Schulgängen wimmelte es nur so von Schülern, aber keine Spur von Ella oder Damon, ich packte meine Tasche und mein Mathebuch in mein Spind und lief dann in den Hof, wo ich Damon dann endlich bei seinen Freunden fand.

Er lachte mit ihnen zusammen und als er mich sah, lächelte er breit. Schnell lief ich auf ihn zu aber Karen stellte sich mir in den Weg. Sie hakte sich bei mir unter und zog mich in die andere Richtung, ich sah Damon entschuldigend an, doch kurz danach wurde er wieder von seinen Freunden abgelenkt. Karen folgte meinem Blick, aber sagte nichts dazu. "Die Sommerferien werden der Hammer!" Rief sie überglücklich, ich sah sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. "Wir fliegen nach Los Angeles" ihren verliebten Blick zu Urteil musste es wohl stimmen. "Und mit 'wir' meinst du wen?" Fragte ich lächelnd, weil sie so verrückt war. "Mit 'wir' meine ich, Jesse, Ella, Liam, Damon, du, ich und alle beliebten Leute." Grinste sie dreckig, ich löste mich von ihr und sah sie an. "Ella und ich kommen gerade nicht gut klar, Damon und Liam schon gar nicht und irgendwie haben Liam und ich auch nicht das beste Verhältnis zueinander. Ich weiß das zu schätzen Karen, aber ich denke ich passe." Sie sah mich traurig an. "Ich kann nicht zu sehen wie meine beste Freundin sich in den Ferien, im Zimmer einsperrt und andauernd trauert." Sie klang so ernst, als wollte sie nur das beste für mich, das wollte sie auch ich kannte Karen, aber es war gerade alles durcheinander geraten und es brauchte seine Zeit. "Karen, ich weiß nicht.." murmelte ich und wandte mich von ihr ab, ich lief rückwärts zu Damon, der noch immer auf der Bank mit seinen Freunden saß, ich ließ Karen einfach stehen aber das verstand sie auch.

Ich ließ mich neben Damon auf die Bank fallen, nachdem einer seiner Freunde aufstand um mir Platz zu machen. Damon legte einen Arm um mich und sah mich an "Alles in Ordnung?" Frage er besorgt, nein es war alles andere als in Ordnung. Ich war in Schwierigkeiten. Ella sprach kein Wort mit mir, Liam kann ich nicht einmal ansehen, Karen und ich waren irgendwie fast wieder Beste Freunde, obwohl ich es noch für zu früh hielt, ich brauchte Zeit für alles. Es ging viel zu schnell. Ich hatte nicht einmal realisiert wie ich so mit Damon werden konnte, waren wir zusammen oder nicht? "Ja, alles gut." Log ich ihn an, ich wollte nicht das er sich noch mit mir beschäftigte.

"Kann ich mit dir reden?" Fragte ich ihn noch gleich daraufhin, er sah seine Freunde an, die sich dann rasch von ihm verabschiedeten und uns alleine ließen, er nahm seinen Arm runter von meiner Schulter und sah mich jetzt ernst an, er wartete bis ich sprach. "Über was haben Ella und du gesprochen?" Fragte ich zögerlich, ich kaute auf meiner Unterlippe herum und umfasste den winzigen Diamanten an meiner Halskette, wie immer gab sie mir halt und half mir halbwegs aus Situationen raus. "Sie hat mich ausgefragt, über dich und mich." Antwortete er ehrlich, das war wohl der erste Beweis dafür das wir etwas am laufen hatten. "Sie hat mich gefragt ob wir zusammen sind und was jetzt mit ihr und mir ist." Neugierig war ich schon, seit der Party hatte ich nicht mit Ella gesprochen obwohl ich versucht hatte sie mehrmals anzurufen, Damon war danach auch gegangen und ob er bei ihr war, wusste ich nicht.

"Was hast du gesagt?" Wollte ich wissen, meine Stimme war zittrig, am liebsten würde ich jetzt einfach wegrennen. "Ich habe ihr gesagt das wir beide noch nicht zusammen sind und das ich mit ihr abgeschlossen habe, ich habe sie als Vorwand genutzt um Zeit mit dir zu verbringen..." er sah mich mit seinen blauen Augen an, in denen ich mich immer verlor und blendete die gesamte Umgebung aus, ich wusste nicht genau was ich fühlte, aber es war ein gutes Gefühl. Auch wenn ich Liam nicht ganz vergessen konnte im Moment, etwas sagte mir doch das ich auf dem guten Weg dahin war. Ich hatte für Liam schon eine ganze Weile etwas übrig und sofort von ihm auf Damon zu springen, schien nicht richtig zu sein...

My Fake BoyfriendWo Geschichten leben. Entdecke jetzt