+Depressed+

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~Kapitel 79~

Yoongi

Das hier muss ein Traum sein. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen, da ich plötzlich im Esszimmer meines Elternhaus stehe und mein Vater zusammen mit meinen beiden Geschwistern essen sehe. Jedoch sind sie alle viel jünger.

An diesen Tag kann ich mich noch genau erinnern. Beziehungsweise darauf, was gleich passieren wird.
Und ich hatte recht. Man hört bereits langsame Fußschritte hierher laufen. Das ist niemand anderes, als mein 16 Jähriges ich.

Auch wenn das schon Jahre her ist, will ich das nicht noch einmal miterleben müssen.
Die Erinnerungen an alles sind Qual genug.

"Appa", rief mein Ich und stellt sich neben ihm. "W-wir machen so ein Ausflug, aber das wird Geld kosten. Unterschreibst du hier?"

Ich kann mich noch daran erinnern, wie nervös ich gewesen war. Nicht, dass mein Vater irgendwie etwas schlimmes gesagt hätte.
Der Grund für meine Nervosität war einfach, dass ich mich immer unwohl dabei gefühlt hatte, wenn meine Eltern unnötig Geld für mich ausgeben mussten. Eigentlich wollte ich nicht mitfahren, um meine Eltern erst recht nicht fragen zu müssen. Jedoch wollten meine Freunde unbedingt, dass ich mit kam.

Schon immer habe ich mich als eine Last für andere gesehen.
Mir tat es immer leid, wenn meine Eltern schon wieder irgendwas für mich bezahlen müssten.

Doch die Gesichtszüge meines Vaters wurden weich, was mich erleichtert aufatmen ließ.

"Okay, natürlich. Wie viel wird's kosten", fragte er daraufhin und unterschrieb.

"Ehm also 50€", murmelte ich ängstlich, doch meine Sorge war wieder worüber, sobald er nickte und mir das Papier zurück gab.

"Dann zahl doch selbst", sagte niemand anderes, als die Person, die mir schon immer so viel Leid angetan hat.

Meine ältere Schwester.

Ihr Lächeln von vorhin verschwand, sobald ihre Augen mich gefühllos angeschaut hatten.
Ihre Stimme ist genauso abweisend und aufgebracht.

Bis zu einem gewissen Punkt waren sie und ich noch 'normale' Geschwister, die sich zwar oft streiten, aber dennoch gut bis durchschnittlich miteinander klar kommen. Doch dies hatte sich innerhalb eines Jahres massiv geändert.

"Wie den, wenn ich kaum Geld habe?"

"Dann arbeite eben. Appa, er ist sein Ausflug, also soll er gefälligst selbst bezahlen", sagte sie schon wieder so aggressiv. "Yoongi braucht auch kein Taschengeld. Er ist schon 16. Also soll er eben arbeiten, wenn er schon hier wohnt."

Nachdem sie fertig war, fing sie an amüsiert zu lachen, wobei mein Bruder und Vater ins Lachen einstimmten.

Genau dies war eine Sache, die ich am liebsten vergessen würde. Für andere wirkt diese Szene wahrscheinlich harmlos. Jedoch bloß, weil niemand weiß, was dadurch in mir vorging.

"Findest du das etwa lustig? Hast du Spaß daran so zu mir zu sein?", fragte ich sichtlich verletzt über Verhalten. Selbst wenn ich es mir bereits gewohnt war.

Daddys little Secret || YoonminWhere stories live. Discover now