Chapter 18

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Mein gesamter Körper war angespannt. Ich war steif, nicht zu bewegen, war zwischen meinen Gedanken gefangen. Ich nahm nur noch meinen Herzschlag wahr, so nervös saß ich vor ihnen. "Taemin, Taemin, Taemin, was machen wir jetzt mit dir?" Fragte mich einer der Manager und schaute mir ins Gesicht. Schnell wandte er jedoch seinen Blick auch schon wieder von mir ab, um seinen Kopf zu schütteln. "Ich hoffe, Sie haben eine sehr gute Erklärung für uns, Frau Lee." Schnaubte sein Tischnachbar in meine Richtung und beugte sich, mit seinem Fokus auf mich gerichtet, zu mir vor. Ich schluckte schwer und merkte, wie mein Herz immer schneller pochte. Ich atmete tief durch und nahm eine aufrechte Haltung an. "Natürlich habe ich eine rechtfertigende Antwort für Sie. Ich würde doch nicht einfach so mit einem Member mir ein Zimmer teilen, sonst wäre dieser Job doch auch nichts für mich, wenn ich nicht professionell wäre." Redete ich selbstbewusst zu den drei Herren vor mir, welche im Augenwinkel ihre Blicke austauschten. Ich war mir meinen Worten selbst nicht sicher, doch ich hoffte, dass sich mit einer monotonen Haltung und aufrechten Blicken meine Rechenschaft logisch und nicht komplett verwirrend anhörte.

Ich holte schwer Luft nachdem ich alles, aber auch wirklich alles, Stück für Stück erklärt hatte. Der Mann direkt vor mir lehnte sich zurück und schaute zu seinen Kollegen. Der rechte Herr räusperte sich, seine Sitznachbarn drehten ihre Köpfe zu ihm und er fokussierte mich. "Na gut, wenn das so ist, treiben wir wohl am besten ein Ersatz Zimmer für Sie auf, damit sowas nicht nochmal passiert." Mir fiel ein Stein vom Herzen, als diese Worte seinen Mund verließen. Keine Kündigung. Kein vorzeitiges Wiedersehen mit meinen Eltern. Keine weitere Erniedrigung. Ich stand auf und verbeugte mich vor den drei Herren, drehte mich um und wollte gehen. Jedoch nannte der linke Mann erneut meinen Namen und ich versteinerte. Mein Griff blieb an der Klinke und ich musste mich garnicht erst umdrehen, da setzte er seine Aussage fort. "So welche Vorfälle wollen wir nicht öfters erleben, verstanden Frau Lee? Wir hätten es ja auch eigentlich nicht erfahren wenn.."

Ich stürmte den Gang entlang und schaute in Jaehyun's Zimmer hinein. Leer. Alle anderen Zimmer. Ebenfalls Leer. Ich zog die Türen zu und kaute auf meiner Unterlippe herum. Schritte ertönten vor mir und ich hob mein Blick vom Boden. Mark. "Wo sind die Anderen?" Fragte ich den komplett überforderten und er stammelte irgendetwas von 'Schleuder' und deutete nach unten. "Die Höllen Schleuder," flüsterte ich in einem mir selbst beängstigenden rauen Ton. Ich rannte die Treppen hinunter, da ich wusste, wie lange der Fahrstuhl benötigen würde. Hastig eilte mir der Jüngere hinterher und fragte immer wieder, was los sei, ob etwas passiert wäre. Naiv, einfach nur naiv, dachte ich mir und ignorierte ihn.

Die letzten Stufen sprang ich in Eile runter und platzte regelrecht durch die gläserne Tür der Lobby. Mark schnappte nach meinem Arm und ich schaute zu ihm hinunter. "Was ist denn überhaupt los?" Fragte er besorgt nach und musterte meine angespannte Haltung. Ich riss meinen Arm von ihm los und entfernte mich einige Schritte von seiner selbst. "Du bist zu blind um es zu sehen. Ihr seid alle zu geblendet von dem Schein, welchen er ausstrahlt!" Rief ich ihm zu und setzte mein Weg fort.

Das grelle Orange und die zackige Schrift des Gemäuers piksten mir ins Auge und ich rannte an der ellenlangen Warteschlange von Besuchern vorbei. Einige riefen mir hinterher, andere wollten mich fest-/ oder gar aufhalten und die meisten ließen es dann doch sein und blickten mir nur noch fragend hinterher. Leicht ausgewaschenes Rosa blitzte zwischen den anderen, für Fremde, merkwürdig aussenden Gestalten auf. Die Absperrung war bereits verriegelt, ich auf der einen, Taeyong auf der anderen Seite. Doch ich dachte nicht mal im entferntesten daran, mich dadurch stoppen zu lassen. Ich beugte meinen Oberkörper vor und wollte nach seinem Arm greifen als er schon weg war. Die Luke ging auf und er wurde verschluckt. "Hey, was machen Sie da?!" Schrie ein Sicherheitsmann und drückte meinen Körper wieder hinter die gekennzeichnete Absperrung. Ich raufte mir die Haar und fluchte laut, mir war es egal, ob mich alle für verrückt hielten, sie kannten mich eh nicht und würden das auch niemals tun.

⁰³ BROTHERS LITTLE SISTER | nctWhere stories live. Discover now