Es hätte nie Gründe gegeben.

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,,Das ist kein Grund",ich drückte ihn von mir weg.
,,Es ist ein Grund."
,,Du kannst mich doch nicht umbringen, wenn du mich liebst",verzweifelt suchte ich nach Kraft in meiner Stimme. Schreien wollte ich, doch ich wimmerte mehr.
,,Ich habe nicht gemerkt wie sehr es dich kaputt macht."
,,Doch! Du hast es gesehen und weiter gemacht!"
,,Ich -"
,,Rewi du liebst mich nicht! Das ist nicht der Grund!"
,,Mir war mein Image wichtiger!"
,,Wichtiger als ich? Wie kann das sein, wenn du etwas für mich empfindest?"
,,Ich hatte verdammt nochmal Angst!"
,,Wovor!"
,,Weil ich weiß was passiert wenn es alle wissen!"
,,Und was?"
,,Sie werden mich hassen! So wie dich! Sie werden uns hassen!"
,,Wir leben im Jahr 2017, niemand hat ein fucking Problem damit!",jetzt schrie ich.
,,Alle nennen dich Schwuchtel! Sie nehmen es als Grund für Hass! Sie werden auch mich hassen!"
,,Gib nen Fick auf die!"
,,Ich konnte es nicht!"
,,Aber jetzt kannst du es plötzlich?"
,,Ja!",er verstummte kurz.

,,Erst als du weg warst, ist es mir wieder klar geworden."

,,Das du mich liebst?"

,,Ja! Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich!"

Ich ließ mich einfach auf meine Knie sinken und legte meine Hände auf mein Gesicht.
,,Felix es tut mir so unendlich leid."
,,Ich hätte auf mein Herz hören sollen, statt auf meinen Kopf."
,,Ich habe mich reingesteigert in das alles."
,,Ich hatte so Angst meine Freunde zu verlieren."

,,Ich wusste doch, das du mich sowieso nicht liebst."

,,Und das hat mich nur noch wütender gemacht."

,,Nicht nur, dass ich mich in dich verliebt habe, nein es hätte sowieso keine Zukunft dafür gegeben."

,,Ich bin dumm."

,,Ich hätte das alles nie tun dürfen."

Er setzte sich vor mich.

,,Ich weiß das du mich hasst."

,,Und ich kann irgendwie damit leben, immerhin hast du meinen Hass auch überlebt."

,,Irgendwie."

Meine Hände lösten sich von meinem Tränen nassen Gesicht.
Auch Sebastians war nun von ihnen überströmt.

,,Weißt du was so schlimm ist?",fragte ich.

,,Was das alles jetzt so schmerzhaft macht?"

,,Es hätte so viel einfacher sein können."

Ich lehnte mich zu ihm rüber, nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn.

Es hätte so einfach sein können.

Er hätte es von Anfang an zugegeben.

Er hätte mich nie gemobbt.

Er hätte mich nie in die Depression geworfen.

Er hätte mich nie zum Selbsthass gebracht.

Er hätte mich nie zur Selbstverletzung getrieben.

Er wäre nie einer der Gründe geworden.

Es hätte nie Gründe gegeben.

Und ich hätte ihn letztendlich auch geküsst.

Aber viel, viel früher.
Und mit weniger Narben an den Armen.

Einer der Gründe | RewilzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt